Tag 1 – Samstag 01.08.
Gestern haben wir erfahren, dass wir unser Wohnmobil schon einen Tag früher abholen dürfen (Freitag um 16 Uhr statt heute um 10 Uhr). Das war einen tolle Überraschung und wir machten uns direkt gemeinsam auf den Weg. Nach einer kurzen schwül-heißen Einweisung ging die erste Fahrt auch schon los. Micha kam sich vor wie ein LKW-Fahrer, schaffte es aber ohne Probleme heil nach Hause, wo wir dann auch direkt mit dem Einladen begannen.
Die letzten Tage haben wir alles gepackt und im Keller und in der Garage gestapelt, daher mussten wir nun nur noch alles einräumen. Wir waren total überrascht, wieviel Stauraum unser Sunlight A70 bietet. So kamen deutlich mehr Vorräte und Kleidung im Innenraum unter als gedacht. Die Hälfte unserer Kisten für die Stauraumgarage im Heck blieb daher leer und wir konnten sie direkt an unsere Freunde ausleihen, die sich auch ein Wohnmobil für ihre Deutschland Tour gemietet haben. Bis um 22 Uhr war dann fast alles eingeladen und wir freuten uns auf ein Feierabendbier mit allen unseren Freunden als Einstieg in die Sommerferien. Den aufgedrehten Luki konnten wir davor noch mit Mühe ins Bett verfrachten. Sofia und Jasmin testeten in der Zwischenzeit mit dem Nachbarskind bereits den Liegekomfort im Wohnmobil.
Nach einem gemütlichen Frühstück packen wir noch Waschbeutel und Lebensmittel ein. Bis zuletzt haben wir gehofft, dass wir die Fahrräder mit in den Urlaub nehmen können. Eine Kontrollfahrt auf die Waage bringt uns dann Gewissheit: erschreckende 160kg Übergewicht – ohne Fahrräder!!! Also leider viel mehr als die zugelassenen 3500kg. Das Grundgewicht des Wohnmobils ist einfach viel zu hoch. Da wir es niemals schaffen werden, 160kg Lebensmittel und Kleidung zu reduzieren gehen wir das Risiko ein und packen auch noch Michas Fahrrad ein. Das macht gewichtstechnisch nun auch nichts mehr aus und in der Stauraumgarage ist noch genügend Platz. Zur Not müssen wir eine Strafzahlung wegen Überladung in Kauf nehmen. Nach diversen Abschiedsbesuchen und Besichtigungen von Freunden und Nachbarn machen wir uns gegen halb 11 endlich auf den Weg.
Auf der A81 ereilt uns allerdings gleich ein dicker Stau, so dass wir die Autobahn in Sulz kurzerhand auch schon wieder verlassen. Auf dem dortigen Wohnmobil Stellplatz legen wir eine Mittagsrast ein. Der Stellplatz ist wenig einladend. Momentan finden allerdings Bauarbeiten statt, vielleicht wird der Schotterplatz danach ansprechender. Die Lage direkt am Neckar ist allerdings schön, so dass wir uns unsere Pizza auf einer Parkbank mit Blick aufs Wasser schmecken lassen.
Da es auch heute heiß ist, wollen wir noch baden gehen und fahren deshalb weiter nach Empfingen an den Tälesee. Kostenlos parken können wir beim Kleintierzuchtverein. Auf dem kurzen Weg an den See nehmen die Kinder gleich den Spielplatz in Beschlag. Der Tälesee ist schön und idyllisch mit einem kleinen Strand und ringsum weiteren Seezugängen – alles ohne Eintrittsgeld. Um 17:30 haben wir genug vom Baden und sind ausgeruht für die lange Fahrt.
Nach einem letzten Stopp am Wanderparkplatz Weinsberg und einem Vesper aus belegten Broten fahren wir über Stuttgart nach Heilbronn, Würzburg, Kassel und Göttingen in Richtung Hannover. Mit einer maximalen Reisegeschwindigkeit von 110km/h zieht sich die Strecke endlos. Samstagabend scheint allerdings ein guter Zeitpunkt für die Fahrt zu sein. Vor allem bis Würzburg herrscht fast gähnende Leere bei super ausgebauter Straße.
Um Mitternacht kann Micha nicht mehr weiterfahren und von uns keiner mehr sitzen und es wird Zeit, einen kostenlosen Stellplatz für die Nacht zu suchen. Am Strandbad Bockenem – ganz in der Nähe der Autobahn – werden wir fündig und treffen auf einige andere Womos. Wir machen uns schnell bettfertig. Hundemüde schlafen wir schnell ein, werden bald darauf aber von prasselndem Regen und einem heftigen Gewitter geweckt. Da es beim Parken stockdunkel war und alle reif fürs Bett, machten wir uns beim Parken keine großen Gedanken über die Parkposition. Als das Gewitter los geht, frage ich mich dann aber doch, ob um uns herum morsche Bäume sind. Zum Glück passiert nichts und wir schlafen irgendwann wieder ein.
gefahrene Kilometer: 598km
Stellplatz
Bewertung Kinder 3/5
Bewertung Erwachsene 3/5
Neckar in Sulz Tälesee Sonnenuntergang unterwegs
Tag 2 – Sonntag 02.08.
Es war – abgesehen von Blitz und Donner – sehr ruhig hier. Einigermaßen ausgeruht frühstücken wir das erste Mal im Womo. Bereits um 7 Uhr sitzen wir kuschelig an unserem Tisch und essen Müsli. Der Regen prasselt auf das Dach. Um 8:30 Uhr sind wir schon wieder on the road und schauen uns bei der Abfahrt erst mal bei Tageslicht die Umgebung an. Die Stellplätze sind eigerahmt von Bäumen, dem Sportplatz, dem Freibad und Wohnhäusern ringsum.
Die Fahrt geht weiter über Hannover nach Hamburg. Da sich das Wetter mit jedem Kilometer bessert und der Regen kurz vor Hamburg aufhört, beschließen wir dort eine Pause zu machen. Wir parken mit Parkscheibe 2 Stunden kostenlos direkt am Fischmarkt in St. Pauli – es ist zwar Sonntag, aber Corona bedingt findet der große Markt aktuell nicht statt. In der Haifischbar holen wir uns leckere Fischbrötchen (Jasmin nebenan einen vegetarischen Bagel) und schlendern am Wasser entlang Richtung Landungsbrücken und Elbphilharmonie. Um ganz hinzulaufen, ist der Weg aber zu weit, also drehen wir irgendwann um und beobachten weiter die großen Containerschiffe und Kräne. Ein leckeres Eis vom Café Hafenkante (Tonkabohne-Himbeer und Erdbeer-Minze) gönnen wir uns noch und beschließen beim nächsten Besuch bei „Eier Carl“ einzukehren.
Aber nun auf zur letzten Etappe nach Dänemark. Kurz vor Flensburg verlassen wir die A7, die uns fast durch ganz Deutschland begleitet hat – zum Glück ohne Stau trotz der vielen und ellenlangen Baustellen. Wir fahren über Hüllerup und Hundewitt nach Süderlügüm und endlich über die Grenze. Der dänische Zollbeamte kontrolliert zwar unseren Ausweis und will wissen, wie lange wir in Dänemark bleiben, interessiert sich aber zum Glück nicht für unser Gewicht. Vielleicht liegt es auch daran, dass Jasmin vorne sitzt und wir keine Fahrräder auf dem Heckträger haben.
Durch äußerst ländliche Gegend mit wunderschönen Klinkerhäusern erreichen wir endlich das Meer und fahren an der Küste entlang bis zu unserem ersten Campingplatz: Ballum Camping. Ein Bank zum Geldabheben suchen wir zuvor vergeblich, es gibt nur ein paar wenige Häuser und ringsum sonst nichts. Auch der Campingplatz ist trotz Hochsaison fast leer – um unseren Stellplatz Nr. 47 herum ist Platz zum Liegen. Gestern hatten wir über 30°C, heute weht um 17:15 Uhr ein kalter Wind bei 18 Grad. Da aber die Sonne scheint, stellen wir noch Tisch und Stühle raus und sitzen noch eine halbe Stunde mit Jacke in der Sonne. Dann kochen wir zum erstem Mal auf dem Gasherd im Wohnmobil – leider sind die Nudeln aber ungenießbar, da das Wasser nicht richtig gekocht hat. So sind wir zum ersten Mal alle etwas unentspannt, da alle Hunger haben und frösteln. Nach einem Vesper und einer heißen Dusche sieht die Welt schon wieder anders aus und wir lassen unseren ersten Abend in Dänemark gemütlich ausklingen.
gefahrene Kilometer: 440km
Bewertung Kinder 3/5
Bewertung Erwachsene 3/5
Hamburg Elphi Ballum Camping
Tag 3 – Montag 03.08.
Wir haben wunderbar ruhig geschlafen. Da wir bisher kein Geld wechseln konnten, gibt es wieder Müsli zum Frühstück. Wir frühstücken draußen, aber es bleibt weiter empfindlich frisch. Die Mädels zeigen uns einen Aussichtspunkt, den sie gestern bei Sonnenuntergang auf dem Campingplatz entdeckt haben. Der Blickt reicht bis zum nahe gelegenen Meer. Danach machen wir uns zur Abfahrt bereit. Für die Nacht haben wir 434,50DKK bezahlt, umgerechnet 58€.
Wir fahren bei Ebbe über den Damm auf die ca. 30 Minuten entfernte Insel Rømø zum Autostrand Lakolk. Als wir auf den riesigen Autostrand fahren sind wir beeindruckt. Wir fahren in Richtung Wasser, immer auf festem Sand. Plötzlich halten wir unvermittelt an – wir stecken fest. Der feste Sand ist plötzlich weich. Keine Chance da wieder selbstständig rauszukommen. Wir überlegen noch, was wir nun tun sollen, da naht bereits Hilfe von einem Deutschen mit Allrad-Auto. Er erklärt uns, dass er jeden Tag 3-10 Autos aus dem Sand zieht. Das beruhigt uns etwas, wir sind also nicht die einzigen dummen Touristen, denen dies passiert. Dass das Abschleppen nicht nur ein Freundschaftsdienst ist, merken wir, als der Helfer uns 20€ abknöpft, bevor er das Abschleppseil anbringt. Da uns keine Alternative bleibt, investieren wir dies gerne für unsere Rettung. Er erklärt uns zum Abschied noch augenzwinkernd, dass die bezahlte Summe nun den ganzen Tag gilt, falls wir uns uns nochmals festfahren. Er zeigt uns zudem noch den sicheren Fahrweg und verabschiedet sich dann. Wir parken das Womo ein paar Meter entfernt vom Wasser und dann können wir endlich unseren ersten Tag an der Nordsee genießen. Es sind nur wenige Leute hier – es ist traumhaft. Wir spazieren barfuß durchs Wasser und suchen Muscheln. Luki findet die Scheren der Krebse noch viel spannender. Wir essen Hot Dogs aus der Campingküche in erster Reihe am Meer – schöner geht es nicht.
Wir überlegen, ob die Flut schon da ist und stellen fest, dass die kleine Sandbank nicht mehr zu sehen ist, auf der wir vor dem Mittagessen spaziert sind. Micha bemerkt, dass sich das Wasser von der Seite nähert und wir schon fast mit den Rädern im Wasser stehen. Wir parken schnell um, um nicht ein zweites Mal abgeschleppt zu werden – diese Blöße wollen wir uns dann doch nicht geben. Wir genießen weiter die Sonne, hören Musik und schauen den Kitesurfern zu – ein entspannter Tag am Meer.
Gegen 16 Uhr packen wir zusammen und fahren zurück über den 10km langen Damm aufs Festland nach Ribe. Dort können wir endlich Geld abheben und gehen noch einkaufen, bevor wir zum Ribe Camping weiterfahren. Unser Stellplatz 522 liegt zwar fast ganz am Ende – also ziemlich weit weg vom Eingangsbereich und Pool – aber dafür sehr ruhig. Und gleich nebenan ist ein großer Spielplatz und ein neues, luxuriöses Waschhaus. Ein weiterer Vorteil sind die einzelnen Parzellen in diesem Bereich – jeder Stellplatz ist durch Hecken abgetrennt. Während wir Tisch und Stühle aufbauen, entdeckten die Kinder bereits den Spielplatz. Sie sind begeistert – es gibt ein riesengroßes Sprungkissen und sie fahren eine Stunde mit den „so geilen“ Moon Cars. Außerdem gibt es hier noch ein Ziegengehege und natürlich muss der Pool getestet werden. Der ist zwar ganz schön frisch, stört Sofia aber nicht besonders. Nach dem Vesper bleiben die Mädels noch bis es dunkel wird auf dem tollen Spielplatz.
gefahrene Kilometer: 61km
Bewertung Kinder 5/5
Bewertung Erwachsene 4/5
über den Damm bei Ebbe Zufahrt zum Lakolk Strand der Strand ist riesig wir stecken fest die traumhafte Nordsee schöner kann man nicht stehen die Flut naht wer will hier nicht sitzen? über den Damm bei Flut XXL Hüpfkissen diese Ferienhäuschen sehen auch einladend aus Ribe Camping
Tag 4 – Dienstag 04.08.
Nach einer wunderbar ruhigen Nacht holen wir Frühstück beim Camping Bäcker. Sofia und Luki bleiben auf dem Rückweg bei den Ziegen und Schafen am Streichelgehege hängen. Bis sie zurück sind haben wir fast schon fertig gefrühstückt. Während wir anschließend wieder das Womo für die Weiterfahrt klar machen, dürfen sich die Kinder noch für eine Stunde ein großes zweisitziges Dreirad ausleihen (Kosten 3€) und düsen damit über den Campingplatz. Auch wir Erwachsenen drehen mit Luki eine kurze spaßige Runde, bevor wir uns auf den Weg ins Zentrum von Ribe machen. Wir haben für die Übernachtung mit Strom und Dusche 547,10DKK (=73,50€) bezahlt – ein stolzer Preis. Die Kinder finden, das war es wert und vergeben die höchste Punktzahl. Wir finden den Campingplatz auch toll, aber für nur eine Nacht defintiv zu teuer. In der kurzen Zeit kann man gar nicht alle Einrichtungen nutzen.
In Ribe parken wir mit Parkscheibe 3 Stunden kostenlos am Vikingermuseum. In 10 Minuten sind wir gemütlich durch einen schönen Park und über Holzstege in die Fußgängerzone gelangt. Wir wollen nach einem gemütlichen Bummel durch die wunderschöne Innenstadt den Turm der Domkirche besteigen, allerdings ist gerade noch Gottesdienst und es hat sich vor der Tür schon eine Warteschlange gebildet. Aufgrund von Corona möchten wir nicht mit einer größeren Personengruppe hinein gehen und verzichten deshalb. Also holen wir uns beim Bäcker eine kleine Stärkung und gönnen uns noch ein leckeres Softeis.
Wir fahren weiter Richtung Norden auf dem schmalen Landstreifen zwischen Nordsee und Ringkøbing Fjord nach Hvide Sande. Unser nächster Campingplatz „Nørre Lyngvig“ liegt mitten in der Dünen- und Heidelandschaft und weist noch mehr Besonderheiten auf: es gibt keinerlei Einteilung oder Nummerierung der Plätze. Man sucht sich einfach seinen freien Wunschplatz und stellt sich so hin wie man will – einzige Vorgabe ist es, drei Meter Abstand zum Nachbarn zu halten. Wir fahren eine Weile kreuz und quer – die besten Plätze sind natürlich bereits belegt. Dann finden wir ein ruhiges Fleckchen direkt am Rand der Heide. Die Dünen wollen wir vor dem Kochen noch kurz erklimmen und den Blick aufs Meer genießen. Tatsächlich geht die Heidelandschaft nach dem ersten Hügel aber immer weiter und es geht mehrmals auf und ab bevor wir endlich auf einer großen Sanddüne stehen und die Nordsee unter uns sehen. Wir rennen durch den Sand bergab zum Meer, spazieren anschließend am Flutsaum entlang und kühlen uns die Füße in der tosenden Nordsee. Zurück am Stellplatz gibt es Pfannenpizza und Salat. Danach genießen wir dick eingepackt vor dem eisigen Wind noch die letzten Sonnenstrahlen und schlüpfen nach einigen Runden „Phase 10“ gegen 22 Uhr in die Kojen.
gefahrene Kilometer: 102km
Bewertung Kinder 3/5
Bewertung Erwachsene 3/5
Domkirke Ribe dänische Landschaft Blick auf den Campingplatz endlich wieder der Blick aufs Meer Abstieg von den Dünen… …zur traumhaften Nordsee
Tag 5 – Mittwoch 05.08.
Über Nacht hat leider das Wetter umgeschlagen. Es hat die halbe Nacht geregnet und wir wurden vom Sturm ordentlich durchgeschüttelt. Wir waren sehr froh, ein festes Dach über dem Kopf zu haben und bedauerten die vielen Zelter in den Dünen. Da es draußen so ungemütlich ist, müssen wir die für heute geplante Wanderung zum Leuchtturm Lyngvig Fyr leider streichen und auch Micha kann nicht wie geplant den Ringkøbing Fjord mit dem Fahrrad umrunden. Also beschließen wir, uns die 2. (vorgebuchte) Übernachtung hier zu sparen und schon weiter ins Landesinnere zu fahren. Für die Nacht haben wir auch stolze 70€ bezahlt.
Nach einem kurzen Stopp am Kitesurf Hotspot in Ringkøbing (Baggersvej) geht es weiter zu den Monsted Kalkgruben – der größten Kalkgrube der Welt. Ab 1872 wurde hier in den Gruben Kalk abgebaut und gebrannt, um mit Wasser und Sand vermischt als Mörtel benutzt zu werden. In 60km Stollen kann man bei frischen 8°C durch große und kleine Höhlenbereiche wandern – 2 km davon sind beleuchtet. Zum Teil krabbeln wir aber auch geduckt mit Handytaschenlampe hindurch und hoffen, eine der 10.000 Fledermäuse zu sehen, die sich hier ab August für den Winter niederlassen. Wir wandern über eine Stunde durch das Höhlensystem und anschließend schauen wir uns noch lange das Museum mit den Brennöfen an. 4/5 Sterne vergeben wir für die Kalkgruben.
Da es mittlerweile schon wieder fast 14 Uhr ist, knurrt uns ziemlich der Magen. Auf dem kostenlosen Parkplatz vor den Gruben wollen wir aber nicht kochen und fahren deshalb noch ein paar Kilometer weiter zu dem kostenlosen Womo-Stellplatz in Viborg (Kasernevej). Hier kann man 24 Stunden kostenlos parken, allerdings ist auf der angrenzenden Straße relativ viel los, deshalb für uns zu laut zum Übernachten. Wir wollen von hier aus aber auf jeden Fall noch den Ort erkunden. Nach leckeren Käseschupfnudeln laufen wir runter zum Søndersø und schauen den Enten zu. An der schönen Domkirke vorbei laufen wir anschließend durch die Fußgängerzone. Jasmin ersteht eine Boyfriend Jeans für 125 Kronen = 17€ und ist happy. Ansonsten hat sich Viborg nicht wirklich gelohnt (deshalb hatte ich das ursprünglich auch nicht eingeplant), aber an diesem verregneten Tag hätten wir sowieso nichts Anderes machen können.
Wir brauchen noch einen Stellplatz für die Nacht, also fahren wir nach einem Tipp auf Park4night einige Kilometer weiter zum Hjarbaek Fjord, ein Seitenarm des Limfjord. Es geht auf schmalen Sträßchen hierher und wir fragen uns, ob wir richtig sind. Doch es ist alles gut ausgeschildert und mit uns sind noch einige andere Womos da. Der Viborg Sejlklub hat einige Stellplätze direkt am Yachthafen (Strandvej, Løgstrup). Es gibt WLAN und Strom und man kann die Waschräume des Segelklubs nutzen. Um zu Bezahlen wirft man einen mit Namen und Kennzeichen beschrifteten Umschlag mit 18€ oder 120DKK in den Briefkasten. Da wir es nicht passend haben, legen wir 20€ in den Umschlag (es ist immer gut, möglichst kleine Scheine und einige Münzen dabei zu haben). Nach einer Dusche und einem Abendspaziergang durch den kleinen Hafen gehen wir ins Bett.
gefahrene Kilometer: 133km
Bewertung Kinder 3/5
Bewertung Erwachsene 4/5
Eingangsbereich der Kalkgrube See im Höhlensystem der Grubenzug kann wegen Corona nicht fahren das Kalkwerk Viborg Domkirke Blick aus dem Fenster in Logstrup Hjarbaek Fjord
Tag 6 – Donnerstag 06.08.
Wir haben wunderbar ruhig geschlafen und wachen mit Blick aufs Wasser auf. Zum Frühstück gibt es mal wieder Müsli, da kein Laden oder Bäcker in der Nähe ist. Während die Mädels noch frühstücken – wir haben sie ausschlafen lassen – spazieren wir mit Luki nochmal am Fjord entlang. Da wir erst ab 14 Uhr auf den nächsten Campingplatz dürfen, besuchen wir noch das nah gelegene Skive und shoppen durch die Fußgängerzone. Der Ort ist allerdings nicht wirklich sehenswert. Wir haben kostenlos auf einem großen Parkplatz am Bahnhof geparkt, fahren zum Kochen und Essen aber weiter.
Das Wetter hat sich etwas gebessert und wir entdecken auf Park4night einen Tipp eines französischen Campers (Foligvej 20, Roslev) hinter dem Weiler `Vile`. Direkt am Limfjord ist ein einsamer Picknickplatz. Außer uns sind nur ein paar Kajakfahrer da, die aber schon zusammenpacken. Wir kochen Penne Carbonara und sind dann zum Essen völlig alleine – traumhaft. Sofia sieht die erste Qualle ihres Lebens in freier Natur – bis wir kommen ist sie allerdings schon wieder weg. Dies hindert sie auf jeden Fall daran, noch schwimmen zu gehen.
Nach einem kurzen Spaziergang am Wasser fahren wir zum Campingplatz für diese Nacht weiter: Glyngøre Camping. Auf dem ganzen Weg dorthin und auch gestern schon sind uns unterwegs überhaupt keine deutschen Kennzeichen mehr begegnet. Auf dem Platz sind außer uns nur sehr wenige andere Camper, daher haben wir freie Platzwahl und stehen ganz alleine auf der Wiese (Nr. 45). Die Kinder sind glücklich, da es auch hier einen kleinen Streichelzoo, kostenlose Fahrzeuge und 2 Spielplätze gibt. Zudem einen überdachten Pool – außer uns badet niemand. Nach einer ausgiebigen Schwimmrunde drehen die Kids nochmal ein paar Runden um dem Platz und zu den Ziegen. Währenddessen schauen wir uns den Fjordstrand an, der einige Minuten Fußweg entfernt liegt. Leider führt eine große Autobrücke (Sallingsundbroen) direkt übers Wasser, was sowohl zu optischen auch als akustischen Beeinträchtigungen führt – schade. Auch auf dem Campingplatz hört man leider die Fahrzeuge. Die Duschen sind hier endlich einmal kostenlos und auch der Strom ist inklusive. Wir zahlen für die Übernachtung 51€. Zum Sonnenuntergang laufe ich mit den Mädels nochmal Richtung Strand.
gefahrene Kilometer: 56km
Bewertung Kinder 4/5
Bewertung Erwachsene 3/5
Mittagspause bei Vile Glyngore Camping Weg zum Strand unser erster schöner Sonnenuntergang Sallingsund Lukis Freunde, die Ziegen
Tag 7 – Freitag 07.08.
Trotz Verkehrslärm – auch nachts bei geschlossenen Fenstern zu hören – haben wir gut geschlafen, da es ansonsten auf dem Platz herrlich ruhig war. Wir fahren weiter in den Thy Nationalpark – immer wieder mit schönen Blicken auf den Limfjord. Dort besuchen wir das erste Testzentrum für große Windkraftanlagen bei Østerild. Das Navi führt uns auf eine Schotterstrecke und wir fragen uns mal wieder, ob wir noch richtig sind. Aber das Besucherzentrum „Besogcenter“ ist zum Glück ausgeschildert. Auf dem Parkplatz im Wald stehen nur wenige Autos – alles Dänen – darunter 3 sehr coole uralte Wohnmobile. Das Besucherzentrum an sich ist schnell besichtigt und auch von der Aussichtsplattform hatte ich mir mehr erhofft. Trotzdem erfährt man allerlei Wissenswertes und sieht die großen Windräder aus nächster Nähe.
Weiter geht es auf den nächsten und letzten vor gebuchten Campingplatz (wegen Corona durften wir nur einreisen, wenn wir 6 Nächte im Voraus reservieren): Nystrup Camping in Klitmøller. Dieser Ort ist ein Surfer Hotspot mit dem Spitznamen: „Cold Hawaii“, weil es hier Wellen so hoch wie in Hawaii geben soll. Es gibt vom Campingplatz einen kostenlosen Shuttle dorthin, da wir das Meer in 400 Meter Entfernung aber schon sehen können, schnappen wir uns nach einem schnellen Mittagessen – Grillwürstchen mit Salat – die Badesachen und machen uns zu Fuß auf den Weg. Als wir am Strand sind stellen wir dann schnell fest, warum es einen Shuttle gibt. Wir sind zwar am Strand, aber nicht am Surferstrand gelandet. Egal, wir wollten ja baden und nicht nur Surfer und hohe Wellen beobachten. Und heute ist es endlich mal sommerlich heiß. Die Nordsee allerdings ist immer noch eisig kalt. Trotzdem trauen sich Micha und die Mädels rein. Wir bauen eine große Sandgrube und spazieren am Strand entlang.
Danach gehen wir zurück auf unseren Stellplatz 35. Der Campingplatz ist ziemlich voll, so sind alle 6 Stellplätze in unserem Bereich belegt, was uns persönlich nach der tagelangen Einsamkeit zu eng ist. Einzelne Parzellen für die Nacht hätten deutlich mehr gekostet, deshalb haben wir uns für den günstigen Standard Stellplatz entschieden. Das nächste Mal würden wir den Aufpreis aber in Kauf nehmen und lieber alleine zwischen Hecken und Bäumen stehen (diese Plätze sehen sehr ansprechend aus). Die Kinder sind auch nicht so begeistert wie sonst, trotz den üblichen Moon Cars. Da wir nach dem Strandbesuch alle Sand Füße haben, nutzen wir die Duschen des Campingplatzes. Hier zeigt sich wieder, warum ich diese sonst eher meide– ewiges Anstehen an den Damenduschen. Als ich endlich dran bin vergesse ich zudem noch meine Duschkarte in der Kabine (mit 30€ standardmäßigem Guthaben). Zum Glück liegt sie noch da, als ich wieder zurückkomme.
Beim Einchecken wurde uns gesagt, dass es hier den schönsten Sonnenuntergang in Dänemark gibt. Das schauen wir drei Frauen uns natürlich an und laufen deshalb gegen 21 Uhr nochmal zum Strand. Es ist wirklich wunderschön und wir genießen für eine halbe Stunde die untergehende Sonne. Nach diesem heißen Tag ist es erstaunlich, wie schnell sich der Sand wieder abgekühlt hat.
gefahrene Kilometer: 91km
Bewertung Kinder 3/5
Bewertung Erwachsene 3/5
Limfjord Osterild Testcenter Klitmoller Strand
Tag 8 – Samstag 08.08.
Micha fährt morgens mit dem Fahrrad ins Ortszentrum von Klitmøller zum Bäcker (bzw. Supermarkt). Geschlafen haben wir gut, da wir zum Glück ruhige Nachbarn hatten. Trotzdem fehlt uns hier die Privatsphäre und wir fahren gerne wieder weiter. Wir bezahlen für die Nacht 60€ (was für diesen Stellplatz definitiv zu teuer ist) und schauen uns noch den Surferstrand an. Tja, was soll ich sagen: wir sind enttäuscht. Unser Strandabschnitt ist viel schöner als diese Bucht und bei Ebbe und ruhigem Sommerwetter wirkt das Ganze ziemlich unspektakulär und unansehnlich. Also nichts verpasst.
Weiter geht`s nach Hanstholm und dort zur Besichtigung des Bunkermuseums. Hier befindet sich die größte Befestigungsanlage Nordeuropas aus dem 2. Weltkrieg. Im Bunker kann man hautnah erleben, wie sich die deutschen Soldaten damals gefühlt und gelebt haben. Die Anlage wurde 1941 zusammen mit einer baugleichen Anlage im norwegischen Kristiansand gebaut, um die Einfahrt in den Skagerrak (die Nordsee) zu sperren und die englische Flotte fernzuhalten. Die 4 Geschütze hatten eine Reichweite von 55km, den halben Weg nach Norwegen. Das Geschütz kann man heute noch anschauen. Der Rundgang wird abgeschlossen durch eine Fahrt mit dem alten Munitionszug, der früher die bis zu 800kg schweren Granaten von den Munitionsbunkern im Hinterland durch engge Tunnel zu den Geschützbunkern transportierte. Die Dokumentation ist ziemlich beklemmend für uns, aber ein Besuch ist absolut empfehlenswert. Inkl. Munitionszug haben wir 200DKK = 27€ als Familie bezahlt.
Um unseren Hunger zu stillen fahren wir anschließend an den Limfjord (Amtoftvej, Vesløs) und richten uns ein paar Sandwiches. Da es fast 30°C hat wäre ein erfrischendes Bad jetzt schön, leider ist das ganze Wasser voll ekliger Quallen und wir entdecken auch ein paar Krebse. Nun haben wir eine längere Fahrt Richtung Norden vor uns. In Løkken fahren wir zum Autostrand, um uns endlich abzukühlen. Hier ist für unseren Geschmack aber viel zu viel los – für dänische Verhältnisse ein richtiger Ansturm und uns viel zu touristisch, deshalb fahren wir direkt wieder weiter. Auch der Tank wird zum ersten Mal seit Deutschland wieder aufgefüllt. Wir bezahlen 8.39DKK pro Liter = 1,13€. Von teuer keine Spur und das Schöne ist, der Spritpreis ist an jeder Tankstelle gleich.
Unterwegs halten dann wir noch beim Parkplatz unterhalb des Leuchtturms Rubjerg Knude (Rubjergvej). Die Kinder streiken, es ist ihnen viel zu heiß für einen Spaziergang. So bleiben die Drei für eine Spielrunde im Schatten des Womo und wir laufen alleine hin. Es lohnt sich. Man kann kostenlos dem Leuchtturm ersteigen und die Steilküste und Dünen dahinter sind atemberaubend. Man könnte übrigens auch kostenpflichtig mit einem Traktor vom Parkplatz aus hierherfahren. Es ist mittlerweile 18 Uhr, wir fahren auf die andere Seite des Leuchtturms (Marup Kirkevej in Hjørring) und beschließen dort zu übernachten. Außer uns sind bereits zwei weitere Camper da. Es kommen auch noch ein paar Dänen, um den spektakulären Sonnenuntergang zu genießen. Nach einem abendlichen Spaziergang Richtung Leuchtturm gehen wir ins Bett.
gefahrene Kilometer: 138km
Bewertung Kinder 4/5
Bewertung Erwachsene 5/5
Hanstholm Bunkermuseum hier war ein Geschütz Munitionszug Rubjerg Knude Blick vom Leuchtturm Blick von Hjorring aus
Tag 9 – Sonntag 09.08.
Ehrlich gesagt habe ich ziemlich schlecht geschlafen. Dies lag aber nicht an der Umgebung oder den anderen Campern – die Nacht war total ruhig und idyllisch. Allerdings haben wir bei unserem Spaziergang gestern Abend einige Stellen gesehen, an denen der Hang ins Meer gerutscht ist. Also machte ich mir nachts Gedanken, ob die Steilküste unter uns wegbrechen könnte oder wir aus irgendeinem Grund beginnen zu rollen und ins Meer stürzen. Der über Nacht auffrischende Wind und das Meeresrauschen tat sein Übriges dazu. Alle halten mich natürlich für verrückt – der Rest der Familie hat geschlafen wie ein Baby. Wir sind uns nach einem tollen Frühstück in der Sonne mit Blick aufs Meer alle einig, dass dies bisher der schönste Stellplatz war. Ein toller Spaziergang an der Steilküste entlang krönt den Morgen.
Weiter geht es nach Hirtshals, wo wir am Hafen entlang fahren. Leider ist keine der großen Fähren nach Norwegen (Kristiansand) zu sehen. An einer großen Tank- und Raststätte können wir glücklicherweise unser Frischwasser auffüllen und Grau- und Schwarzwasser entsorgen, so steht einer weiteren Freisteh-Nacht nichts im Wege. Für die Kinder wartet dann ein Highlight – der Besuch des Nordsøen Aquariums. Bis einschließlich heute kostet der Eintritt nur die Hälfte (aufgrund von Corona zahlt die dänische Regierung seit Anfang Juli bis zum 9. August die Hälfte der Eintritte aller dänischen Sehenswürdigkeiten) und wir bezahlen als Familie 335 Kronen = 45€. Hier werden alle Meeresbewohner der Nordsee gezeigt – im größten Aquarium Nordeuropas. Besonders interessant, wenn auch ehrlich gesagt etwas hässlich, sind die beiden Mondfische im großen Aquarium. Wir vergeben 3, die Kinder 4 von 5 Punkten. Den vollen Eintrittspreis hätten wir nicht bezahlen wollen.
Nach dem Besuch ist es Zeit für ein spätes Mittagessen. Wir fahren dazu an den Kjul Strand, nicht weit von Hirtshals. Es ergeht uns hier allerdings ähnlich wie in Løkken – der Strand ist knallvoll, noch dazu weht heute ein sehr unangenehmer kalter Wind. Also kochen und essen wir nur schnell unsere Gnocchi und fahren dann weiter zum Stellplatz für heute Nacht (Bindslev, Ecke Plantørvej/Tranevej).
Hier gibt es einen großen Parkplatz mit angrenzendem Wald, durch den einige Rad- und Wanderwege führen. Zudem gibt es einen tollen Waldspielplatz, den die Kinder natürlich sofort in Beschlag nehmen. Am Rand des Parkplatzes kann man gegen 10 oder 20 Kronen Pfand kostenlos Fahrräder ausleihen. Das würden wir gerne machen, allerdings fehlen uns die passenden Münzen dazu. Neben uns parkt ein Wohnmobil mit Campern aus Böblingen, die uns nach einem längeren Gespräch netterweise 2 Münzen borgen. Also holen sich die Mädels 2 Räder und auch Lukis Fahrrad kommt endlich zum Einsatz. Durch den Wald spazieren wir den radelnden Kindern hinterher zum wunderschönen Tversted Strand. Dieser ist so wie wir ihn aus Dänemark kennen – breit, befahrbar, menschenleer. Die Nordsee ist heute spürbar wärmer und auch der kalte Wind hat plötzlich nachgelassen. Damit haben wir nur überhaupt nicht gerechnet und deshalb keine Badesachen dabei. Also kühlen wir nur die Füße und genießen diesen schönen Ort auf der mitgebrachten Picknickdecke. Luki will gerade heute das erste Mal ins Wasser – nachdem er bisher einen riesigen Bogen darum gemacht hat. Also springt er bald mit Unterhose rein und hat großen Spaß.
Zurück am Stellplatz entdecken wir die angrenzende Grillstelle und beschließen unsere mitgebrachten Maiskolben, Würstchen und Käse zu grillen. Da ich auch noch Hefe dabei habe, kommt Sofia spontan auf die Idee, Stockbrot zu machen. Die Mädels schnitzen Stöcke, Luki klettert über den Spielplatz, Papa kümmert sich um das Feuer und ich bereite den Rest vor – es schmeckt allen fantastisch.
gefahrene Kilometer: 27km
Bewertung Kinder 4/5
Bewertung Erwachsene 4/5
Was für ein Morgen! wunderschöne Steilküste da hinten steht unser Womo Nordsoen Aquarium Mondfisch Leihräder der wunderschöne Weg zum Strand noch einmal Nordsee Eingang zum Spiel- und Grillplatz
Tag 10 – Montag 10.08.
Wie immer wunderbar geschlafen – es sind noch einige Womos für die Nacht dazu gekommen, aber der Parkplatz ist groß. Über Nacht hat das Wetter allerdings wieder einmal umgeschlagen und es ist neblig und feucht, aber zumindest warm genug, um draußen zu frühstücken.
Weiter geht es zur nördlichsten Landspitze Dänemarks nach Grenen bei Skagen. Wir fahren, bis die Straße zu Ende ist und landen auf einem großen kostenpflichtigen Parkplatz. Schon hier ist viel los und wir ahnen, dass sich trotz des durchwachsenen Wetters noch viele andere auf den Weg zur Landspitze machen. Gut, dass wir schon am Vormittag da sind. Vom Parkplatz aus laufen wir mehr als 30 Minuten durch den Sand, bis wir endlich da sind. Hier treffen sich Nord- und Ostsee und wir stehen mit je einem Bein in den beiden Gewässern. Dazu haben sich ein paar Kegelrobben an Land gesellt – so süß. Wenn die Robbenbabys nach Mensch riechen, werden sie leider von ihren Müttern verstoßen. Ein Ordner sorgt deshalb dafür, dass den Robben niemand zu nahekommt. Der Ort ist natürlich sehr touristisch mit vielen Menschen, trotzdem wollten wir dies nicht verpassen, wenn wir in Dänemark sind. Noch haben wir ausreichend Platz zum Ausweichen, machen uns dann aber schnell wieder auf den Rückweg, bevor noch mehr Touristen kommen.
Auf dem Weg nach Süden fahren wir durchs Zentrum von Skagen, welches sehr einladend aussieht, doch der Hunger treibt uns weiter. Auf dem Hinweg haben wir bereits einen Parkplatz entdeckt, den wir nun zum Mittagessen ansteuern. Nach Wraps und ein paar restlichen Spaghetti machen wir uns auf den Weg zum angrenzenden Bunkenstrand. Am ersten Ostseestrand unserer Reise verbringen wir gemütliche Stunden bei angenehmen Temperaturen. Den eigentlich geplanten Abstecher zur Wanderdüne Rabjerg Mile sparen wir uns, da es schon auf den Abend zugeht.
So fahren wir zum nächsten Stellplatz bei Saeby (Havstokken in Voerså). Die Zufahrt über eine Kiesstraße ist etwas abenteuerlich und die Gegend mal wieder ländlich abgelegen, aber der Stellplatz ist es wert. Als wir im Hafen ankommen, bietet sich uns ein wunderschöner Ausblick übers Wasser und kleine rote Hütten. Der Stellplatz ist relativ groß, hat All-inclusive-Ausstattung und außer uns ist niemand da. Wir zahlen 140 Kronen = 18€ und können direkt Wasser auffüllen und entsorgen. Dazu gibt es kostenloses WLAN, was die Mädels freut, natürlich Strom und die Waschräume im Hafengebäude können genutzt werden. Es gibt sogar einen kleinen Spielplatz – genial. Nach dem Vesper erkunden wir im Abendlicht noch die Gegend und sitzen danach noch lange draußen.
gefahrene Kilometer: 116km
Bewertung Kinder 4/5
Bewertung Erwachsene 5/5
Grenen Kegelrobben unser Stellplatz in Voersa
Tag 11 – Dienstag 11.08.
Später am Abend hat sich noch ein anderes Womo zu uns auf den Stellplatz gesellt, ansonsten war es sehr herrlich ruhig. Nach dem Frühstück schauen wir uns das nahe gelegene Saeby an, sind aber etwas enttäuscht. Nettes kleines Örtchen, aber mehr auch nicht. Die Mädels wollen mal wieder shoppen, also geht es zum nächsten Halt in die große Stadt Aalborg.
Nach 10 Tagen fahren wir zum ersten Mal wieder Autobahn. Zum Mittagessen gibt es Hamburger und anschließend laufen wir am Limfjord entlang in die Stadtmitte und Fußgängerzone, am schönen Brunnen vorbei. Die Mädels gönnen sich einen Frapuccino und sind happy. So viel städtisches Leben und viele Menschen auf einem Haufen haben wir schon lange nicht mehr gesehen – nicht mal in Skagen. Am Wasser weht ein ziemlich kühler Wind, in der windgeschützten Fußgängerzone ist es dagegen drückend heiß und uns zu voll, also kehren wir bald an die Uferpromenade zurück. Auf dem Hinweg haben wir gesehen, wie ein Speedboat vorbei brauste. Jetzt entdecken wir zufällig die Anlegestelle des Anbieters „Goboat“. Micha, Jasmin und Sofia sind natürlich sofort Feuer und Flamme und gönnen sich den 15minütigen Trip über das Wasser. 375 Kronen = 50€ kostet der Spaß für alle Drei. Vor allem Sofia überschlägt sich hinterher fast vor Begeisterung über die 650PS starke Fahrt.
Zeit, den nächsten Stellplatz am südlich gelegenen Mariagerfjord anzusteuern. Die beiden bei Park4night ausgesuchten Plätze überzeugen uns dieses Mal nicht. Die Womos stehen dicht an dicht auf Schotter. Nach unseren wunderschönen und vor allem ruhigen Plätzen, sind unsere Ansprüche nun höher. Also fahren wir weiter nach Mariager – der Ort gefällt uns auf Anhieb sehr gut und es gibt sogar einen Supermarkt. Der Wohnmobilstellplatz in der Ortsmitte ist in Ordnung, liegt allerdings direkt an der Durchgangsstraße – für uns keine Option.
So gönnen wir uns mal wieder eine Nacht auf einem Campingplatz: Mariager Camping, direkt am Fjord. Wir dürfen uns umsehen und einen freien Platz aussuchen und wählen einen Standard Platz mit Strom für 420DKK = 56€ (Nr.24). Der Fjord ist zwar ziemlich voll mit Seegras und Algen, lockt aber trotzdem zur Abkühlung. Die Lage des Camping ist sehr schön, der Spielplatz für die Kinder auch gut – alles in allem also okay. Ich nutze die Gelegenheit, für 30DKK = 4€ Wäsche zu waschen. Leider wird sie bis abends nicht mehr trocken, bleibt also über Nacht draußen hängen. Ich nutze die Campingküche, um Kartoffeln abzukochen – leider kocht das Wasser dort auch nicht schneller als auf unserem Gasherd…
gefahrene Kilometer: 108km
Bewertung Kinder 3/5
Bewertung Erwachsene 3/5
Aalborg Mariager Camping
Tag 12 – Mittwoch 12.08.
Nach einem Frühstück mit Weckle aus unserem zwischenzeitlichen Lieblingssupermarkt Superbrugsen nutzen die Kinder nochmals ausgiebig den Spielplatz und die Fahrzeuge auf dem Campingplatz. Während die Wäsche noch trocknet, koche ich Maultaschen ab und anschließend geht es weiter. Wir könnten einen Umweg in Kauf nehmen und Ebeltoft besichtigen (soll einer der schönsten Orte Dänemarks sein) oder in Randers das einzige Elvis Museum in Europa besichtigen.
Wir entscheiden uns aber zu Gunsten der Kinder und des warmen Wetters direkt zur Weiterfahrt an den See Knudsø zum nächsten Campingplatz. Hier gibt es ein Freibad mit Rutsche und ein großes Trampolin im See. Wir bezahlen 418DKK = 56€ und dürfen einen freien Platz wählen. Wir entscheiden uns für die Nummer 91 mit Blick auf den großen Spielplatz. Wir lassen uns die Maultaschen mit Kartoffelsalat schmecken – sehr froh, dass schon vorgekocht ist – und schnappen uns anschließend Picknickdecke und Badesachen und laufen zum See. Außer uns sind nur 2 Personen da, was uns wundert, bei diesem Wetter. Das Wasser ist allerdings gewohnt frisch. Außer mir schwimmen trotzdem alle eine Runde und testen das Trampolin. Ein zunehmend frischer Wind beendet die Baderunde im See, die Kinder wollen sich aber auch sowieso noch das Freibad anschauen. So wird auch dort noch ausgiebig gerutscht und geplanscht, während Papa am See die Augen pflegt.
Jasmin bringt in Erfahrung, dass man für 90 DKK = 12€ ein Stand Up Paddle ausleihen kann und Kanus. Ich schlage vor, beides für eine Stunde auszuleihen und noch eine abendliche Familien Bootstour zu machen. Micha will nur das SUP nehmen, aber ich setze mich durch. Bevor es losgeht erinnert Micha daran, dass wir schonmal mit dem Kanu auf dem Bodensee gekentert sind. Auf dem Knudsø sind allerdings aktuell keine Boote unterwegs, also wird es hoffentlich dazu nicht kommen. Aber ehrlich gesagt wackelt es ziemlich. Die Vorstellung mit Luki mitten im See zu kentern, ist – trotz Schwimmwesten – nicht gerade berauschend. Also bitte ich ständig, nicht so zu wackeln. Schnell sind alle genervt und meine Familie setzt mich kurzerhand wieder am Ufer ab. Jasmin und Sofia drehen mit Papa noch eine Runde über den See. Luki und ich schauen vom sicheren Ufer aus zu, allerdings ist er ziemlich quengelig, weil er nicht mehr mitfahren darf.
Nach dem Vesper erklimmen wir Großen noch die Hügel oberhalb unseres Campingplatzes Birkhede. Hier stehen mehrere Picknickbänke zwischen Schafweiden und wir genießen noch den schönen Blick auf den See.
gefahrene Kilometer: 89km
Bewertung Kinder 4,5/5
Bewertung Erwachsene 4/5
Birkhede Camping
Tag 13 – Donnerstag 13.08.
Wir wachen bei strahlendem Sonnenschein und schon morgens sehr warmen Temperaturen auf. Nach dem Frühstück nutzen die Kinder nochmal ausgiebig den tollen Spielplatz und das Freibad. Micha beschäftigt sich – wie schon in den vergangenen Tagen – mit der Suche nach einer Tauschmöglichkeit für unsere Gasflasche. Wir haben zwar 2 Flaschen dabei, die erste war jedoch bereits nach ein paar Tagen leer (bei der Abfahrt zu Hause also nicht aufgefüllt, was wir nicht wussten). Wir hatten blauäugig auf die Aussage vertraut, dass leere Flaschen problemlos überall in Europa für ca. 30€ getauscht bzw. nachgefüllt werden können. Wir finden hier aber an allen Tankstellen, Campingplätzen und Baumärkten niemanden, der deutsche Gasflaschen tauscht oder füllt – nur dänische. Ohne Gas kein Betrieb des Kühlschrankes und wir haben noch mehr als eine Woche Fahrt vor uns.
Für die Mittagspause suchen wir uns den schönen Picknickplatz in Horsens (Strandparkallee 9) aus. Es gibt Kässpätzle und Salat – die Spätzle hatte ich morgens noch auf dem Campingplatz vorgekocht. Danach hat keiner richtig Lust, weiterzufahren. Wir kühlen uns deshalb kurz die Füße und spielen dann gemütlich noch ein paar Runden UNO auf unserer Picknickbank im Schatten.
Zu diesem faulen Tag passt, dass wir unterwegs zufällig einen genialen Spielplatz finden – in Juelsminde. Er ist nagelneu mit Trampolinen, Parcours, einem Spielschiff und einem riesigen Kletterturm mit Röhrenrutschen. Eine steile Holztreppe führt nach oben und vom höchsten Punkt hat man einen super Blick über das ganze Gelände bis zum Meer. Wir möchten hier gerne übernachten, da der Ort sehr ansprechend ist und schauen uns deshalb den Stellplatz an der Marina an. Leider ist er bereits bis auf den letzten Platz besetzt – ca. 20 Womos dicht an dicht – und es ist richtig lebhaft im Hafen. Wäre sicher nett gewesen, aber wahrscheinlich sowieso zu trubelig für unseren Geschmack, also weiter geht`s.
Der nächste Stellplatz in Stouby neben einem Campingplatz und Strand wäre für eine Nacht okay, aber es gibt leider keinen Strom und ist zudem zu teuer. Den Marina Stellplatz in Frederica schauen wir uns auch noch an. Leider liegt er direkt an einer vierspurigen Hauptstraße und scheidet deshalb ebenfalls aus. Also fahren wir doch noch weiter zum eigentlich geplanten Stellplatz am Svenstrup-Strand – über die große Brücke. Es ist schon Abend, aber es sind noch über 25°C und deshalb ist der Parkplatz immer noch voll mit dänischen Badegästen.
Wir wollen schon umdrehen, als uns ein nettes dänisches Camper Pärchen, das auch hier steht, anspricht. Sie schlagen uns vor, einfach eine halbe Stunde neben ihnen zu warten (und damit ein Auto mit Bootsanhänger zu blockieren). Dann würde der Parkplatz hinter ihnen – der zweite von zwei offiziellen Stellplätzen – bestimmt frei. Wir unterhalten uns weiter und haben tatsächlich Glück. Bald wird der Platz frei. Es kommen allerdings weiterhin Badende – ein ständiges Kommen und Gehen. Auch wir wollen uns abkühlen – ja ich auch!! Zum ersten Mal in diesem Urlaub gehe auch ins Meer. Herrlich. Jasmin hat Angst vor den deutlich sichtbaren Krebsen und verzichtet lieber. Ziemlich spät gibt es Abendessen. Danach spazieren wir Erwachsene, bis es dunkel wird, noch ein Stück auf dem Kleine Belt „Lillebaelt“ Pfad am Wasser entlang.
gefahrene Kilometer: 141km
Bewertung Kinder 4/5
Bewertung Erwachsene 2/5
Horsens Spielplatz in Juelsminde Ny Lillebæltsbro
Tag 14 – Freitag 14.08.
Puh, das war bisher die unruhigste Nacht des ganzen Urlaubs. Schade, denn der Platz ist wirklich sehr schön. Allerdings verschwanden die meisten Autos erst nach Sonnenuntergang um 21 Uhr, viele blieben sogar noch länger. Als wir gerade im Bett waren, kamen nochmal 2 Autos mit lärmenden Jugendlichen und lauter, wummernder Musik. Irgendwann sind wir trotzdem eingeschlafen und es kehrte Ruhe ein, bis um 1 Uhr nachts plötzlich wieder Lärm draußen war. Es hat mehrfach geknallt und es waren Schritte direkt neben uns im Kies zu hören. Ich bewaffnete mich mit meinem Handy, um ggf. die Polizei rufen zu können und machte Licht an. Da sind die Autos zum Glück mit quietschenden Reifen davongebraust. Der Rest der Familie hatte natürlich nichts mitbekommen und ich lag mit klopfendem Herzen anschließend lange wach. Ich war froh, dass Micha jeden Abend alle Türen verriegelt und den Gasalarm aktiviert. Und ich war ebenfalls froh um unsere Nachbarn, das dänische Paar, die uns vermutlich deshalb ermuntert haben zu bleiben, um hier nicht alleine zu stehen.
Um 6 Uhr kommen dann schon wieder die ersten Senioren zum Frühschwimmen – im Übrigen alle nackt unterm Bademantel. Ab 8 Uhr wird es wieder merklich ruhiger und wir können unser Frühstück direkt am Wasser genießen. Wie überall in Dänemark gibt es auch hier einen wunderschönen Picknicktisch. Micha geht anschließend nochmal eine Runde schwimmen. Das Meer ist herrlich. Luki und ich erkunden in der Zwischenzeit den „Lillebaelt“ Pfad in die andere Richtung und beobachten vom Holzsteg aus das Wasser.
Um hoffentlich unser Gasproblem zu lösen, fahren wir danach zu einem Campingausstatter in Odense – nicht wie geplant noch weiter an der südlichen Küste der Insel Fünen entlang. Im Tarup Campingcenter A/S bekommen wir zwar leider auch keine Gasflasche aber eine nette Beratung – sogar auf Deutsch. Wir realisieren deshalb unseren Plan B und kaufen einen Camping Gas Grill (Cadac Safari Chef 2) für 120€. Damit müssen wir zum Kochen kein Gas mehr verbrauchen.
Um ihn gleich einzuweihen fahren wir an den Dine Strup Strand (Ullerslev 4), allerdings grillen wir nicht klassisch Würstchen, sondern auf Wunsch der Kinder gibt es Pfannkuchen auf dem Pfannenaufsatz. Sehr lecker! Am angrenzenden Strand verbringen wir dann den Mittag – leider wieder in Gesellschaft von vielen Quallen.
Am Nachmittag schauen wir uns das benachbarte Kerteminde an – am Hafen ist viel Leben und die Stadt ist sehr schön. Der Womo Stellplatz ist schon gut gefüllt, deshalb fahren wir zum Übernachten direkt weiter zum Parkplatz von Schloss Egeskov südlich von Odense. Wir wollen das Gelände am nächsten Tag direkt zur Öffnung besichtigen, bevor es zu heiß und zu voll wird. Laut Schildern am Parkplatz kostet die Übernachtung 80DKK =10€, die man am Eingang bezahlen muss. Um 19 Uhr ist aber niemand mehr da, also können wir wohl kostenlos übernachten.
gefahrene Kilometer: 130km
Bewertung Kinder 3/5
Bewertung Erwachsene 2/5
Svenstrup-Strand Landschaft unterwegs Kerteminde
Tag 15 Samstag 15.08.
Bis auf einige zu hörende LKW auf der Landstraße war die Nacht sehr ruhig und wir haben gut geschlafen. Am Vortag haben wir uns im Superbrugsen schon mit Weckle eingedeckt, die wir jetzt mit leckerem dänischen Honig genießen. Wir sind immer noch ganz alleine auf dem großen Schlossparkplatz und parken nach dem Frühstück um – auf einen schattigen Platz nahe des Eingangs. Der Wetterbericht verspricht brütende Hitze. Micha hat keine Lust auf den Schlosspark und schwingt sich lieber auf sein Rad – die erste Tour in diesem Urlaub.
Die Kinder und ich machen uns auf den Weg zum Eingang und sind zur Öffnung um 10 Uhr die ersten in der schnell anwachsenden Warteschlange. Wir bezahlen stolze 517DKK = 70€ für den Eintritt (Luki ist noch kostenlos) – und das ohne Schlossbesichtigung, die noch extra bezahlt werden müsste. Wir werfen zuerst einen Blick auf das wunderschöne Wasserschloss – noch genießen wir diese Aussicht ganz alleine. Auf dem Weg entdecken wir einen Aussichtsturm, der sich bei näherer Betrachtung als Baumwipfelpfad mit Hängebrücken entpuppt. Ich stürze mich wagemutig in dieses Abenteuer, trotz Höhenangst. Luki will mit den Mädels mit und ich will sie nicht alleine lassen, also habe ich keine Wahl. Zum Glück ist außer uns noch niemand auf den wackligen Brücken unterwegs, so kann ich den Parcours mit schnellen Schritten und ohne großes Geschaukel zurücklegen.
Anschließend lockt uns das Labyrinth aus Weiden. Wir schaffen es ohne uns groß zu verlaufen ins Ziel, es war herausfordernder als zuerst gedacht. Anschließend erkunden Luki und Sofia die vielen Möglichkeiten auf dem großen Spielplatz, während Jasmin und ich die Parkanlagen mit den schönen Blumengärten anschauen. Es bieten sich natürlich auch immer wieder tolle Ausblicke auf das Schloss. Es gibt auch einen Moon Car Parcours und diverse Räume mit Ausstellungen, unter anderem historische Kleider und eine große Oldtimer Sammlung mit Flugzeugen, Mopeds und Wohnwagen.
Nach einer letzten Runde auf dem Spieli essen wir draußen noch ein Eis, da ist auch Micha nach 3,5Std. zurück von seiner Radtour nach Svendborg. Er ist ziemlich platt – 65km waren doch etwas viel in dieser Hitze. Nach einer eiskalten Dusche im Womo macht sein Kreislauf schlapp und ihm ist plötzlich speiübel. Die Weiterfahrt wird dadurch zur Herausforderung. Ich kann das Steuer nicht übernehmen, da ich unser großes Womo noch nie gefahren bin.
Wir können deshalb nicht wie geplant zum eine Stunde entfernten Marina Stellplatz fahren, sondern müssen uns schnell eine Alternative überlegen. Eine knappe halbe Stunde entfernt ist ein Campingplatz, in der näheren Umgebung finden wir sonst nichts. Mit ein paar kleinen Pausen und einem Kühlpack im Nacken schaffen wir es irgendwie dorthin. Auf dem Campingplatz gibt es noch einen einzigen freien Stellplatz (Nr.1) und dieser kostet uns 440DKK = 59€ mit Strom. Er liegt direkt neben dem Eingang und dem Waschhaus und wir hätten ihn nie ausgewählt, aber wir haben keine Wahl. Zumindest ist der Platz mit einer Hecke abgetrennt und relativ groß. Da wir das Womo ganz an den Rand stellen, können wir uns gut einrichten. Micha erholt sich im Schatten und wir erkunden den Strand – furchtbar. Klein und proppenvoll. Zum Mittagessen hatte jeder nur ein halbes belegtes Brötchen, deshalb haben alle großen Hunger. Micha hat sich erholt, der neue Grill wird klassisch mit Würstchen bestückt und es gibt auch noch Spiegeleier. Danach springen alle ins Meer – der Strand ist jetzt zum Glück nur noch wenig besucht. Nun nutzen wir doch noch die rudimentären Duschen des Lundeborg Ny Camping – wir müssen nach 2 Nächten freistehen alle dringend die Haare waschen. Da hier auch Frischwasser bezahlt werden muss – das hatten wir noch nie – ist Duschen im Womo auch keine Alternative. Wir haben nur 2 Münzen – die Zeit ist ganz schön knapp zum Duschen. Selbst Spülwasser kostet hier Geld. Bei unserem abendlichen Spaziergang gelangen wir zur nahe gelegenen Marina und entdecken dort Autocamper Stellplätze in dem wirklich sehr schönen Hafen. Es gibt Bierbänke und Imbissstände – wirkt alles sehr einladend und wir ärgern uns, dass wir diesen Platz bei unseren überstürzten Ankunft nicht gefunden haben.
gefahrene Kilometer: 24km
Bewertung Kinder 1/5
Bewertung Erwachsene 1/5
Schloss Egeskov Baumwipfelpfad Labyrinth Parkanlage Oldtimer Ausstellung Lundborg Ny Camping
Tag 16 – Sonntag 16.08.
Wir verlassen schon vor 8 Uhr den Campingplatz, um Richtung Kopenhagen aufzubrechen. Unterwegs holen wir uns ein Frühstück und fahren dann über die große Storebaelt Brücke. Da an der Mautstelle automatisch Länge und Gewicht des Fahrzeugs gemessen werden, bezahlen wir den Tarif für Fahrzeuge über 3500kg, stolze 610DKK = 76€, anstatt der regulären 50€. Das ist ein Wucherpreis nur für das Überfahren einer Brücke. Auf dem ersten Parkplatz nach der Brücke frühstücken wir und setzen dann unsere Fahrt in Rchtung København fort.
Wir wollen vor Mittag dort sein, damit sich die Besichtigung lohnt. Da wir gestern ungeplant weniger gefahren sind, haben wir heute 2 Stunden Fahrt am Stück vor uns. Dank der App Park4Night parken wir super zentral zwischen Lille Havrue und Schloss Amalienborg (16 Gronningen). Rechts am Straßenrand gibt es noch einige freie und großzügig bemessene Plätze. Hier kann man von Samstag 17 Uhr bis Montag 8 Uhr ohne Parkschein stehen.
In 10 Minuten erreichen wir fußläufig das Schloss, wo wir ganz knapp den täglichen Wachwechsel verpassen, der um 12 Uhr beginnt. Wir sehen aber noch, wie die abgelöste Mannschaft in einen blauen Bus steigt und wegfährt. Weiter geht es in die Fußgängerzone Strøget zum Radhusplasen. Es ist jetzt schon fast 30°C heiß. Micha, Luki und Sofia machen Pause auf dem angrenzenden Spielplatz und Jasmin will ein bisschen shoppen. Obwohl Sonntag ist, haben ein paar Geschäfte geöffnet und die Stadt ist gut gefüllt. Die Markenklamotten sind Jasmin dann allerdings doch zu teuer oder die coolen Läden haben zu, deshalb hat sich das Shoppen zum Glück schnell wieder erledigt. Zusammen gehen wir anschließend zum Rundetaarn. Der kreisrunde Turm ist 34,8 m hoch. Bestiegen wird er nicht über Treppen, sondern über einen spiralförmigen Gang. Von oben haben wir eine 360 Grad Rundumsicht über die Stadt und die Øresund Brücke nach Malmö.
Wieder durch die Fußgängerzone und am Wasser entlang erreichen wir Nyhavn (den neuen Hafen) und buchen dort eine einstündige Schifffahrt. Wir entscheiden uns für ein etwas altmodisches blaues Schiff, für das wir 160DKK = ca. 20€ für die ganze Familie bezahlen. Die anderes, etwas luxuriöseren Schiffe hätten das Doppelte gekostet. Dafür vergisst unser Kommentator meist die deutsche Übersetzung seiner Erklärungen – für uns Große kein Problem, da wir alles auf Englisch hören. Wir sehen den gesamten Hafen und die kleine Meerjungfrau (Lille Havrue) – einer der kleinsten Wahrzeichen der Welt – nach dem Märchen des berühmten Hans Christian Andersen. Wir fahren auch am Anlegeplatz für die königliche Familie unterhalb des Schlosses Amalienborg vorbei und durch den selbstständigen Stadtteil Christianshavn.
Danach gehen wir zum Wohnmobil zurück – es ist mittlerweile Abend geworden, wir sind viel gelaufen und es ist uns zu spät um noch die kleine Meerjungfrau von Nahem zu sehen. In der Innenstadt wollen wir mit dem Womo nicht übernachten, zumal wir den Platz bis 8 Uhr verlassen müssten. Zudem ist natürlich auch sehr viel Verkehr und die Nacht wäre sicher unruhig. Nach dem langen Tag wollen wir aber auch nicht mehr lang fahren – alle sind hungrig, müde und verschwitzt.
Deshalb entscheiden wir uns an den nächstgelegenen Strand zu fahren (272 Kalvebodvej in Dragør). Es ist wie überall noch viel los und der Parkplatz liegt in der Einflugschneise des Flughafens. Luki findet die Flugzeuge total spannend und weiterfahren wollen wir nun wirklich nicht mehr. Vom großen kostenlosen Parkplatz führt ein Spazierweg an den schönen Strand am Rande eines Vogelschutzgebiets. Nach einem Vesper baden wir noch in der überraschend warmen Ostsee und Sofia schwimmt, bis es dunkel wird…
gefahrene Kilometer: 170km
Bewertung Kinder 2,5/5
Bewertung Erwachsene 2,5/5
Storebæltsbroen Wache vor Schloss Amalienborg Fußgängerzone Runde Taarn Blick von oben Nyhavn Borsen königliche Schiffsanlegestelle Gebäude von 1681 Frue Kirke Übernachtung in Dragor
Tag 17 Montag 17.08.
Zwischen 23 Uhr und 5 Uhr starten und landen keine Flugzeuge in Kopenhagen und auch vor 23 Uhr waren nur wenige Flugzeuge unterwegs. Heute Morgen hat der Flugverkehr deutlich zugenommen, aber das hat uns nicht aus dem Schlaf gerissen, sondern ein Bagger, der seit 5 Uhr Sand und Kies vom Parkplatz schaufelt. Also frühstücken wir früher als geplant und starten danach gleich durch.
Wir fahren zum Bauhaus, welches wir unterwegs entdeckt hatten und auf das wir die letzte Hoffnung setzen, unsere Gasflasche zu tauschen. Leider vergebens. Also weiter zum Strand. Wir finden einen Parkplatz direkt an der Straße neben dem Meer kurz vor Hellebaek. Von hier ist Schweden zum Greifen nah und wir können den Fährverkehr vom nahgelegenen schönen Örtchen Helsingør nach Helsingborg beobachten. Zuvor stärken wir uns mit Pasta Bolognese – dafür weihen wir die große Pfanne unseres Campinggrills ein. Der Strand ist ganz nett, das Meer gewohnt frisch und mal wieder nur wenig los – schön zum Entspannen nach 2 Tagen Besichtigungsprogramm.
Anschließend fahren wir quer durch den nördlichen Teil von Seeland nach Frederiksvaerk. Nachdem wir 2 Stellplätze aufgrund des Preis-/Leistungsverhältnisses abgelehnt haben, fahren wir ein paar Kilometer zurück. Wir hatten einen Stellplatz entdeckt, der uns sehr gut gefallen hat, im Hafenbüro hatten wir aber niemanden zum Zahlen mehr angetroffen. Nun rufen wir beim Hafenmeister an und haben Glück, dass wir ihn erreichen. Er erlaubt uns, die Kette vor dem Stellplatz zu entfernen und morgen Vormittag den Übernachtunsgspreis von 140DKK = 18€ zu bezahlen. Mit Blick aufs Meer freuen wir uns auf ein spätes Abendessen – es ist schon 19 Uhr und ein traumhafter Abend. Danach nutzen wir die Duschen – herrlich sich endlich wieder den Staub und Sand, die Sonnencreme und das Salzwasser abspülen zu können. Die Mädels bringen Luki ins Bett und wir spazieren bei Sonnenuntergang durch den Hafen.
gefahrene Kilometer: 123km
Bewertung Kinder 3/5
Bewertung Erwachsene 4/5
Helsingør Frederiksvaerk unser Stellplatz
Tag 18 Dienstag 18.08.
Die Umgebung war heute Nacht sehr ruhig, allerdings hat der Wind stark aufgefrischt, so dass es ordentlich an den Fenstern gerüttelt hat. Somit haben wir unruhig geschlafen und Luki ist irgendwann in unserem Bett gelandet. So eng aneinander gekuschelt war es sehr heiß und morgens sind wir alle durchgeschwitzt. Im Windschutz des Womos können wir draußen frühstücken. Kurz nach 8 Uhr kommt der freundliche Hafenmeister bestens gelaunt mit einem fröhlichen „Guten Morgen“ und der Aussage „ein bisschen bezahlen bitte“ um die Ecke. Wir können sogar per Kreditkarte zahlen – das geht in Dänemark auch am kleinsten Kiosk. Danach ist schlechte Stimmung. Seit Tagen diskutieren die Mädels ständig mit uns, wer wieviel spülen muss oder wer mehr abräumen musste als die andere. Freiwillig tun sie überhaupt nichts. Das führt zu schlechter Laune unsererseits – ausgeschlafen sind wir wie gesagt auch nicht. Während wir aufgrund der nun einsetzenden Hitze – der Wind hat nachgelassen und es sind schon wieder fast 30°C – wieder zum Strand fahren, schmollen die Mädels und gehen deshalb auch nicht mit zum Baden.
Luki und wir entdecken den Liseleje Strand, der uns wegen seiner vorgelagerten Dünen und Pflanzen an die Nordsee Strände erinnert. Es weht die blaue Fahne für besonders sauberes Wasser. Auch die eisige Wassertemperatur erinnert uns an die Nordsee – die Jungs lassen sich davon aber nicht abschrecken. Während sie im Wasser planschen, entdecke ich eine riesige rote Feuerqualle und bin bedient. Gegen 13 Uhr zieht sich der Himmel zu und es donnert. Deshalb kehren wir zu den Mädels zurück, die sich zwischenzeitlich auch beruhigt haben. Als Spezial Campergericht gibt es heute Quarkbuletten auf dem Gasgrill mit Salat. Uns schmecken die Quarkbuletten ganz gut, wir beschließen aber das nächste Mal einen süßen Teig daraus zu machen und diesen mit Zimt und Zucker zu genießen.
Auf dem Weg zum nächsten Stellplatz liegt Frederiksund, wo wir uns noch die Beine vertreten. Weder die Innenstadt noch der Hafen kann uns überzeugen – ein Besuch lohnt also unserer Ansicht nicht. Ungewöhnlich früh für uns – vor 17 Uhr- erreichen wir unseren Stellplatz für diese Nacht in Jyllinge Lystebadhaven (Strandpromenaden). Es gibt 8 Womo Plätze neben dem Yachthafen mit Meerblick. Die Nacht kostet 140DKK und wird mittels Umschlag im Hafenbüro bezahlt. Leider sind die Waschräume die schlechtesten unserer gesamten Reise. Wenn wir nicht Gas sparen müssten, würde ich hier niemals duschen. Deshalb gibt es einen Punkt Abzug in der Bewertung – schade. Die Sonne lacht wieder vom Himmel und wir sitzen gemütlich auf einem der Picknickbänke. Luki füllt noch sein Malbuch aus dem Nordsøen Aquarium. Danach gibt es Essen und ab geht`s ins Bett. Neben uns parkt ein Auto mit Wohnwagen, bei dem es sich um eine Fahrschule handelt. Die jungen Dänen kommen hierher zum Theorie Unterricht – keine schlechte Idee. Wir Großen laufen wieder ein paar Schritte, bevor wir uns noch in Phase 10 mit den Mädels duellieren.
gefahrene Kilometer: 56km
Bewertung Kinder 3/5
Bewertung Erwachsene 3/5
Liseleje Jyllinge Lystebadhaven
Tag 19 Mitwoch 19.8.
Wir haben heute Nacht wieder extrem geschwitzt. Heute Morgen ist es allerdings ziemlich bewölkt – das richtige Wetter für unseren geplanten Ausflug ins benachbarte Roskilde ins Wikingerschiffmuseum (Vikingeskebsmuseet) am Hafen.
Wir sind pünktlich um 10 Uhr zur Öffnung da. 1962 wurden 5 Wikingerschiffe bei Skuldelev im Roskilde Fjord ausgegraben, die dort zum Schutz vor feindlichen Angriffen versenkt wurden. 1996 wurden weitere 9 Schiffe entdeckt, darunter das bisher größte entdeckte Langschiff aus der Wikingerzeit. Die Funde sind im Museum ausgestellt Die Schiffe werden hier mit traditionellem Werkzeug und nach der Technik der Wikingerzeit aus Eichen- und Pinienholz originalgetreu nachgebaut. Für ein großes Schiff würde eine einzelne Person 6 Jahre rund um die Uhr arbeiten müssen. Das sehr freundliche Personal gibt bereitwillig Auskunft. So erzählt uns eine studierte Historikerin, dass die Schiffe nach ihrer Fertigstellung auf Ausfahrten gehen, für die es eine Crew aus erfahrenen Seglern gibt. Die nachgebauten Schiffe segelten bereits bis Dublin.
Zum Abschluss des Museumrundgangs essen wir typisch dänisch im angrenzenden Café – ich bestelle ein Sandwich mit geräuchertem Heilbutt und es schmeckt sehr lecker. Wir sitzen im Schatten, da die Sonne mittlerweile wieder kräftig scheint. Der Eintritt hat uns insgesamt 290DKK =40€ gekostet und es hat sich gelohnt.
Anschließend laufen wir vom Parkplatz noch in die schöne Innenstadt – immer im Blick die Domkirke. Sie ist Unesco Welterbe und Grabkirche des dänischen Königshauses. Den stolzen Eintrittspreis von 69DKK = 10€ p.P. sparen wir uns und flanieren stattdessen durch die belebte Fußgängerzone. Jasmin ist auf der Suche nach einem Kaufhaus, welches sie auf einem Plan gesehen hat – wir anderen warten auf einer Parkbank. Die Sonne ist hinter dunklen Wolken verschwunden – ein Regenschauer wird nicht mehr lange auf sich warten lassen. Deshalb machen Luki, Sofia und ich uns schonmal auf den Weg zum Wohnmobil, während Micha noch auf Jasmin wartet. Diese wartet zu unserem Erstaunen aber bereits am Parkplatz auf uns. Mittlerweile hat der Regen eingesetzt, aber ich muss sie zu Micha zurückschicken, der noch immer und mittlerweile sauer in der Innenstadt auf sie wartet.
Als alle endlich wieder im Wohnmobil setzen, machen wir uns auf den Weg. Allerdings stehen wir gleich im Stau – es ist ein Unfall passiert und wir verlieren nochmals eine Stunde. Da weder der Stellplatz heute Nacht die Möglichkeit hatte, Grau- und Schwarzwasser zu entleeren noch der kommende, müssen wir auch noch einen kleinen Umweg in Kauf nehmen, um an der Autobahn einen Parkplatz mit V/E aufzusuchen. Es regnet nun in Strömen, deshalb spurtet Micha nur kurz raus, um den Abwasserhahn zu öffnen und die Toilette zu entleeren. Wir setzen unsere Fahrt fort, bis ich ein paar Kilometer weiter frage, ob er eigentlich den Abwasserhahn wieder geschlossen und den Hebel entfernt hat. Das hat er aufgrund des starken Regens tatsächlich vergessen, also schnell auf den nächsten Parkplatz. Wir haben riesiges Glück, der Hebel hängt noch dran – nicht auszudenken, was passiert wäre, hätte sich dieser während der Fahrt gelöst.
Endlich erreichen wir um 18 Uhr Faxe Lystnadehavn (Strandvig). Dieser Stellplatz ist nirgends verzeichnet, nur in der dänischen App DACF, die alle Stellplätze verzeichnet und auch alle Stationen zur Ver- und Entsorgung. Also hoffentlich ein echter Geheimtipp. Wir fahren alles ab, finden aber keinen Hinweis auf Autocamper Stellplätze. Endlich entdecken wir Stromdosen auf dem „normalen“ Parkplatz. Ein Schild am Hafengebäude weist einen Übernachtungspreis von 130DKK =18€ aus. Da niemand mehr da ist, warten wir mit dem Zahlen bis zum nächsten Morgen. Leider befindet sich ein Kieswerk nebenan, was die schöne Stimmung des kleinen Hafens etwas beeinträchtigt. Aber die Waschräume sind top – ein Segler verrät uns den Zugangscode (den wir sonst erst am nächsten Morgen vom Hafenmeister erfahren hätten). Direkt nebenan ist ein sehr flach abfallender, langer Sandstrand. Und Superbrugsen ist auch ganz in der Nähe. Also etwas essen, eine kleine abendliche Baderunde bei Sonnenuntergang, duschen und noch ein bisschen die Gegend erkunden.
gefahrene Kilometer: 82km
Bewertung Kinder 3,5/5
Bewertung Erwachsene 3,5/5
Vikingeskebsmuseet unser leckeres Mittagessen so ist die Crew unterwegs… …im nachgebauten Schiff Dom von Roskilde Faxe Lystbadehavn
Tag 20 Donnerstag 20.8.
In der Nacht und auch am Morgen ist kaum Betrieb hier im Hafen. Wir frühstücken im Womo, da der Himmel stark bewölkt ist und ein sehr frischer Wind weht. Schon um 8 Uhr kommt der Hafenmeister vorbei und erinnert uns daran, dass wir zahlen müssen. Hätten wir auch gleich gemacht – laut Schild am Hafenbüro ist die Zahlung zwischen 8 und 9 Uhr erwünscht.
Nachdem dies erledigt ist, fahren wir zum Leuchtturm Stevns Fyr. Wir sind das erste Auto auf dem (kostenlosen) Parkplatz. Leider ist der Leuchtturm noch nicht offen. An der Steilküste entlang führt der Trampelpfad/ Wanderweg Trampesti oder Trampe Stien an der Steilküste Stevns Klint entlang. Wir haben perfektes Wanderwetter – trocken und nicht zu warm. Also laufen wir immer an der Küste entlang bis zur alten Kirche Højerup. Der Chorraum stürzte 1928 ins Meer. Hier ist schon mehr los, denn hinter der Kirche liegt ein großer Parkplatz für die Touristen. Zwischen Leuchtturm und Kirche ist Stevns Klint bis zu 41m hoch.
Bis hierher sind wir knapp 2km spaziert, wollen aber noch weiter bis zum wiederum nochmals 3km entfernten Kaltekriegsmuseum in Stevnsfort. Unterwegs gibt es ein spartanisches Picknick – bestehend aus Nekatarinen, einer halben Packung Kekse und Mineralwasser. Am Museum stellen wir fest, dass es wohl nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden kann. Zudem ist das Areal sehr groß und wir befinden uns auf der Rückseite der Anlage. Nachdem wir eine Weile auf der Suche nach dem Eingang in die falsche Richtung gelaufen sind und in einer Sackgasse landen, geben wir auf. So macht es keinen Sinn und hier sind wir zudem schonungslos dem unangenehmen Wind ausgesetzt. Nun überlegen wir, wie wir zurück zum Womo kommen. Im Internet hatte ich gelesen, dass es eine Busverbindung zwischen den einzelnen Stationen der Steilküste gibt, diese scheint aber nicht mehr zu existieren.
Also beschließen wir, dass Micha sich auf den fast 5km langen Rückweg macht, während wir noch einen Kilometer zur nächsten Station weiterlaufen – Boesdal Kalkbrud. Unterwegs fängt es an zu tröpfeln, aber zum Glück nur kurz. Während wir warten fährt ein Bus an uns vorbei – es gibt ihn also doch… Micha trifft eine halbe Stunde später ein.
Da die Kinder ohne zu meckern heute so schön gelaufen sind und nicht gestritten haben, belohnen wir sie mit einem (ständig eingeforderten) Besuch im Schnellrestaurant. Nach einem weiteren Stopp bei Superbrugsen geht es weiter zum nächsten Stellplatz in Kalvehave Havn (Havnvej).
Auf der Fahrt hat es sich eingeregnet und bis wir ankommen schüttet es in Strömen. Mit uns steht nur noch ein weiteres Womo auf dem Stellplatz – ein Ehepaar aus der Schweiz. Wir beschließen, dass heute die richtige Gelegenheit ist, den traditionellen dänischen fredagsslik (Candy Friday) Abend zu zelebrieren. Die Dänen essen doppelt so viele Süßigkeiten wie alle anderen Europäer – das gehört zu ihrem Verständnis von Gemütlichkeit – Hygge. Deshalb gibt es auch eine große Auswahl an Candy Shops und Regale mit Süßigkeiten in jedem Supermarkt, die 100 Gramm weise abgewogen werden – wie bei uns auf dem Jahrmarkt. Die Kinder und Papa haben sich ihre Tüten im Superbrugsen vollgeladen und nachdem Luki im Bett ist (er hat natürlich auch eine kleine Tüte bekommen) kann es los gehen.
Draußen ist es längst wieder trocken und wir können wieder mal einen tollen Sonnenuntergang genießen, der die Brücke auf die Insel Møn wunderschön anstrahlt. Diese führt fast direkt neben dem Hafen übers Wasser. Dorthin führt unsere Reise morgen.
gefahrene Kilometer: 131km
Bewertung Kinder 4/5
Bewertung Erwachsene 4/5
Hojerup Boesdal Kalkbrud Kalvehave Havn
Tag 21 – Freitag 21.8.
Heute Nacht hat es noch ein bisschen geregnet. Es war wunderbar ruhig und es erwartet uns ein lauer Morgen. Bis auf ein paar wenige Frühschwimmer – wie immer nackt unter dem Bademantel – die sich kurz erfrischen und dann zur Arbeit gehen, ist niemand unterwegs. Da die Picknickbänke alle nass sind, holen wir Tisch und Stühle raus und frühstücken wieder draußen. Danach richten wir unser Vesper für die geplante Wanderung. Für die Nacht haben wir 170DKK =22€ bezahlt inkl. Entsorgungsstation.
Wir fahren über die Brücke in Richtung Steilküste Møns Klint. Leider hat es wieder angefangen zu regnen, allerdings hat es in den vergangenen 3 Wochen überhaupt nur 4x geregnet, deshalb können wir uns nicht beschweren. Wir parken für 39DKK = 5€ beim Geo Center Møns Klint. Wir steigen die längste Treppe Dänemarks (und die längste die wir jemals gelaufen sind) hinunter zum Strand. Dem beschilderten Weg Nr. 4 geht es immer am schmalen Strand entlang unterhalb der Kreidefelsen. Das Laufen auf den großen schwarzen Kieseln ist ziemlich anstrengend und auf den ersten Metern stinkt es bestialisch. Bei Rode Uelfad steigen wir die Treppe wieder nach oben – mittlerweile hat es sich richtig eingeregnet. Der Aufstieg ist sehr anstrengend, aber Luki springt fröhlich voraus und wir können kaum mithalten. In den Regenjacken kommen wir ordentlich ins Schwitzen. Auf dem Weg entdecken wir die größte Brombeerhecke, die wir je gesehen haben. Micha begibt sich auf Abwege, um für uns die reifen Früchte zu ernten. Von oben haben wir schöne Ausblicke und passieren den höchsten Punkt mit 128km fast senkrechtem Gefälle. Der Weg führt durch Wald, der uns zum Glück weitgehend Schutz vor dem Regen bietet. Nach gut 2 Stunden haben wir die 2,7km lange unwegsame Runde geschafft. Im Womo machen wir es uns zum Mittagessen gemütlich und der Regen prasselt auf unser Dach. Es gibt Kartoffeln mit Kräuterquark. Diese haben wir gestern noch mit dem Campingkocher abgekocht.
Da es weiter regnen soll, beschließen wir, dass dies unser letzter Tag in Dänemark sein wird und wir schon heute Abend mit der Fähre nach Deutschland übersetzen werden. Wir buchen eine Überfahrt von Gedser nach Rostock um 17:45 Uhr und machen uns auf den Weg zur südlichen Landspitze. Im winzig kleinen Gedser vertreten wir uns noch etwas die Beine und Micha und Luki turnen auf den Steinen am Wasser herum. Meine mahnenden Worte nützen nichts – plötzlich fallen beide hin und ich befürchte, dass Luki ins tiefe Wasser fällt oder sich den Kopf an den Steinen aufschlägt. Zum Glück bleiben beide auf den Steinen liegen – Luki unverletzt, Micha hat sich ordentlich weh getan.
Wir starten um kurz nach 17 Uhr zum Fährterminal. Wir müssen in die manuelle Bedienspur und zeigen unser Online Ticket zum Abscannen vor. In Reihe 10 begeben wir uns in die Warteschlange und müssen noch 45min bis zur Abfahrt warten, da die Fähre Verspätung hat. Gespannt verfolgen die Kinder, wie die Fähre anlegt, ihr „Maul“ aufklappt und Hunderte Autos und Lastwagen ausspuckt.
Endlich dürfen auch wir über die Brücke auf die Fähre „Berlin“ auffahren. Total spannend. Als wir auf Parkdeck 5 eingeparkt haben, quetschen wir uns alle aus Papas Tür, um uns auf Deck 7 zu begeben und uns gute Plätze zu suchen. Wir erwischen Drehstühle direkt am Panoramafenster. Die Kinder gehen auf Entdeckungstour und geben unser letztes dänisches Kleingeld für Süßigkeiten aus. Seit Beginn des Urlaubs müssen wir zum ersten Mal wieder einen Mundschutz tragen – ganz schön ungewohnt.
Eine halbe Stunde vor Ankunft in Rostock-Warnemünde gehen wir raus auf Deck 8. Die Sonne strahlt nochmal und wir beobachten mehrere andere Schiffe, die sich hinter uns in die Fahrrinne einreihen. Zwischen zwei kleinen Leuchttürmen passieren wir die Hafeneinfahrt. Im Vergleich zum beschaulichen Gedser ist hier wahnsinnig viel Trubel: Schiffsverkehr, Fußgänger, die die Schiffe beobachten und ein beleuchtetes Riesenrad. Und wir fahren in einen wunderschönen Sonnenuntergang. Was für ein toller Abschluss unserer Dänemark Reise. Die Hafeneinfahrt dauert lange, trotzdem zögern wir unseren Abschied vom Deck heraus, bis die Glocke ertönt und wir nun wirklich zurück aufs Parkdeck müssen.
Die Überfahrt hat 1:45h gedauert. Um den Trubel und den wochenendlichen Nachtschwärmern zu entgehen, versuchen wir Warnemünde schnell hinter uns zu lassen, nachdem wir von der Fähre herunterfahren. Die Grenzpolizisten winken uns auch direkt durch.
Wir suchen uns einen Stellplatz für diese Nacht und fahren nach Schwaan, wo ein Parkplatz am Rande der Stadt ausgewiesen ist. Fast nebenan ist ein Bäcker und wir freuen uns schon auf typisch deutsche Backwaren fürs Frühstück. Leider feiert ein Anwohner direkt gegenüber des Parkplatzes heute wohl eine Party und der Bass dröhnt. So können wir nicht schlafen und fahren deshalb nochmals weiter bis Friedrichshof.
Jetzt ist schon 21 Uhr vorbei. Der Hohensprenzer See ist es sehr abgelegen, aber auch hier feiern einige Jugendliche eine Sommerparty. Nochmal weiter fahren wollen wir aber wirklich nicht mehr – wir sind alle hundemüde – deshalb bleiben wir. Irgendwann kehrt dann zum Glück auch Ruhe ein.
gefahrene Kilometer: 165km
Bewertung Kinder 2/5
Bewertung Erwachsene 2/5
Brücke auf die Insel Mon Treppe am Geocenter Moens Klint Gedser Hafen Warnemünde
Tag 22 Samstag 22.8.
Nachdem die Jugendlichen weg waren, war es eine ruhige Nacht. Heute Morgen fuhren einige landwirtschaftliche Fahrzeuge vorbei und ein paar Schwimmer kamen zum Baden. Weiter geht es in Richtung Mecklenburgische Seenplatte. Die Landschaft ist ähnlich wie in Dänemark. Allerdings sind die Straßen sehr schlecht und alles wirkt etwas heruntergekommen.
Wir rumpeln über eine lange Schotterstraße zum Campingplatz am Drewensee in Ahrensberg, wo wir für eine Nacht unsere Freunde besuchen. Diese verbringen hier eine Urlaubswoche und haben mit dem Campingplatz Besitzer ausgehandelt, dass wir zu ihnen auf den Stellplatz stehen dürfen. So bezahlen wir nur die Gebühr für eine Übernachtung im Zelt – 18€. Mit persönlichen Platzanweisern und einem großen Empfangskomitee erreichen wir kurz vor 13 Uhr den Stellplatz.
Wir sitzen erstmal gemütlich zusammen und erzählen uns gegenseitig von unseren Urlaubserlebnissen. Dann schnappen wir uns unsere Campingstühle und sitzen ans Wasser – es gibt einen kleinen Seezugang mit Strand. Die Kinder baden, angeln und fahren SUP. Als es anfängt zu tröpfeln gehen wir zurück an den Platz, um zu duschen und alles für das anschließende gemeinsame Grillen vorzubereiten. Es gibt verschiedenes Grillgut und Salate: Brotsalat, Couscous, grüner Salat und Anitpasti. Sehr lecker und eine schöne gemütliche Runde: 6 Erwachsene und 9 Kinder. Wir sitzen bis 22:30 Uhr draußen und quatschen. Die Kinder spielen alle zusammen – nur Luki musste zwischendurch mal ins Bett.
gefahrene Kilometer: 118km
Bewertung Kinder 3/5
Bewertung Erwachsene 2/5
unterwegs viele Alleen zu Besuch bei unseren Freunden ,,, … am Drewensee
Tag 23 Sonntag 23.8.
Eine der ruhigsten Nächte unseres ganzen Urlaubs. Einer der Männer fährt gegen halb 8 los, um für die ganze Bande Frühstück vom 15 Minuten entfernten Bäcker zu holen. Wir frühstücken alle gemeinsam mit leckerem dänischen Honig und weiteren Köstlichkeiten. Das zieht leider auch extrem viele Wespen an – das verdirbt uns etwas das Essen. Danach heißt es dann auch schon wieder Abschied nehmen, denn wir werden noch bei meinem Bruder und dessen Freundin in Berlin erwartet. Nach Dänemark war uns der Campingplatz hier fast zu voll und die ganze mecklenburgische Seenplatte ist uns viel zu touristisch überlaufen. Wir fahren durch ellenlange Alleen – bei starkem Wind sind diese schmalen Straßen sehr anstrengend zu fahren, aber natürlich sehr schön anzusehen.
Berlin durchfahren wir schließlich im Ring von Nordwest nach Südost und erreichen gegen Mittag Niederschöneweide. Wir besichtigen die schöne Dreizimmerwohnung mit hohen Decken und Dielenboden und setzen uns anschließend auf die Terrasse und werden zum Mittagessen mit leckeren Tartes mit bunten Tomaten und frischen Kräutern verwöhnt. Zum Nachtisch gibt es Erdbeertiramisu und danach gehen wir spazieren. Wir laufen über die Spree bis zur Pferderennbahn. Zurück an der Wohnung stärken wir uns noch mit Kaffee und müssen uns dann auf den langen Heimweg machen. Auf der Rückfahrt sind wir aber nur noch zu Dritt – die Mädels dürfen ihren Urlaub verlängern und noch in der Hauptstadt bleiben.
Wir sind noch nicht weit gefahren, als auf der Autobahn plötzlich Stillstand ist – Vollsperrung aufgrund eines Unfalls mit brennendem Fahrzeug. Eine Stunde geht gar nichts mehr – wir nutzen die Zeit für einen Abendsnack. Toll wenn man Tisch und Essen immer dabei hat – und vor allem die Toilette. Aus den Autos um uns herum verschwinden ständig Personen, um ihre Notdurft in den Hecken zu verrichten. Als es endlich weitergeht, leuchtet schon wieder die AdBlue Leuchte auf – nun schon zum zweiten Mal in diesem Urlaub. Wir müssen also einen Tankstopp einlegen und zahlen 18€ für 5 Liter.
Kurz vor Mitternacht suchen wir uns einen Stellplatz für die Nacht und übernachten in Schwaig bei Nürnberg am Schwimmbad (Mittelbügweg 15). Außer dass sich mal wieder Jugendliche auf dem Parkplatz tummeln, scheint es eine ruhige Umgebung zu sein.
gefahrene Kilometer: 571km
Bewertung Erwachsene 3/5
Berlin
Tag 24 – Montag 24.8.
Morgens sind einige Baustellenfahrzeuge auf der Straße neben dem Stellplatz unterwegs, aber wir wollen uns sowieso früh auf den Weg zur letzten Etappe machen. Die Nacht war soweit ruhig und wir sind nach einem schnellen Frühstück und einem Tankstopp schon um 8 Uhr wieder on the road. Wir haben, wenn es gut läuft, noch etwas mehr als 3 Stunden Fahrt vor uns. Leider ist auf unserer Strecke ein langer Stau zwischen Heilbronn und Stuttgart angekündigt. Wir hoffen, dass dieser sich auflöst, bis wir dort sind. Leider ist das Gegenteil der Fall und wir müssen schlussendlich 15km Stau umfahren. Auch die Nebenstrecken sind völlig überlastet und wir verlieren sehr viel Zeit, bis wir wieder auf der Autobahn und damit auf dem richtigen Weg sind.
Die Heimat schon fast in Sicht, staut es sich auch vor Rottweil noch einmal. Wir verlassen deshalb und für einen letzten Tankstopp die Autobahn in Zimmern. Wir müssen das Wohnmobil mit einem Viertel gefüllten Tank abgeben. Mit jeder Verzögerung wurden wir nervöser, denn die Uhr tickt. Wir müssen das Wohnmobil um 15 Uhr zurückgeben – ausgeräumt und geputzt. Es wird schlussendlich 14:15 Uhr bis wir zu Hause ankommen. Ich bin mit den Nerven am Ende – wie sollen wir das nur schaffen?
Wir füllen Kiste um Kiste, indem wir einfach alles irgendwie reinwerfen und in den Hausgang kippen. Micha ist für die Fahrerkabine und die Heckkabine zuständig sowie für das Entleeren der Toilette und des Abwassers, ich für den restlichen Innenraum. In Windeseile machen wir das Womo leer, aber hexen können wir natürlich nicht – kurzum wir werden es nicht rechtzeitig schaffen. Deshalb ruft Micha parallel beim Vermieter an und bittet um Aufschub. Wir bekommen die Zusage, dass wir etwas später kommen dürfen, allerdings nicht lange, da das Fahrzeug direkt weitervermietet wird.
Micha schnappt sich den Staubsauger, ich putze Herd, Bad und Kühlschrank und dann lassen wir auch schon alles stehen und liegen – keine Zeit für eine Endkontrolle. Micha und Luki brausen los, ich fahre mit dem Auto hinterher. Ich weiß nicht, ob ich jemals im Leben schon solchen Stress hatte – normalerweise sind wir immer überpünktlich und haben ein gutes Zeitmanagement. Dann auch noch das – das Auto will nicht losfahren, ein Rad blockiert und die Bremse löst sich nicht. Mit einem Ruck klappt es dann irgendwann, allerdings macht das Auto beim Bremsen danach furchtbare Geräusche. Auf halber Strecke geht dann auch eine Warnleuchte an. Der Reifendruck muss korrigiert werden. Micha hört das Handy nicht, also fahre ich weiter und hoffe, dass ich nicht mit einem Platten stehenbleibe oder das Rad anfängt zu qualmen.
Am Zielort angekommen bin ich fix und fertig – die Übergabe ist zum Glück bereits erfolgt. Es ist so viel los, dass keiner Zeit hatte, das Wohnmobil richtig anzuschauen. Also wurde nur kurz in den Kühlschrank und ins Bad geschaut, der Schlüssel abgegeben und das war`s auch schon. So ähnlich hatte es sich Micha auch schon gedacht. Ich erzähle ihm, dass wir vermutlich gleich in die Werkstatt müssen, aber er schaltet die Fehlermeldung einfach aus, korrigiert den Reifendruck am Display und weiter geht`s.
Wir freuen uns jetzt erstmal auf eine Dusche und gehen anschließend essen und lassen unsere wunderschöne Reise nochmals Revue passieren. Am nächsten Tag erfahren wir übrigens, dass wir vergessen haben, die Besteckschublade zu leeren. So chaotisch ging es bei uns noch nie zu…
gefahrene Kilometer: 350km
Fazit
Damit gehen 24 wunderschöne und erlebnisreiche Urlaubstage zu Ende, in denen wir knapp 4500 Kilometer gefahren sind. Zugegeben, Dänemark war nur unser Plan B, da Schweden aufgrund der Corona Entwicklung ausscheiden musste.
Aber wir sind nun absolut begeistert von diesem tollen Land mit seinen netten Menschen. Fast alle Dänen sprechen fließend Deutsch, die wenigen die es nicht tun, Englisch. Wir können nach 3 Wochen fast alle Schilder entziffern oder uns den Kontext zusammenreimen. Das gesprochene Wort verstehen können wir allerdings überhaupt nicht und unser Dänisch beschränkt sich auf die Wörter „Tak“ (Danke), „Hi/Hey“ (Hallo) und „Farwell“ (Auf Wiedersehen). Das ist uns etwas peinlich, aber zu mehr reicht es leider nicht.
In Dänemark ist es überall picobello sauber – nirgends liegt Müll. Auch auf dem kleinsten Rast- oder Parkplatz findet man eine oder mehrere Picknickbänke und ein Toilettenhäuschen. Überhaupt ist die Picknickkultur weit verbreitet. Viele Dänen kommen nach Feierabend mit Picknickkörben und treffen sich mit Freunden zum Essen an den Picknicktischen. Nicht zu vergessen, der freitagliche Candy Day mit der ganzen Familie.
Es ist überall sehr ländlich, oft bestehen die Dörfer und Siedlungen nur aus wenigen Häusern. In jedem noch so kleinen Ort findet man allerdings immer eine Tankstelle und der Preis für Benzin und Diesel ist landesweit gleich – selbst in Kopenhagen (8,39 oder 8,49 DKK für einen Liter Diesel). Auch Autohäuser sind weit verbreitet. Supermärkte und Banken gibt es dagegen nur in den (größeren) Städten.
Die Landschaft ist geprägt von unendlichen Getreidefeldern, Wiesen, Wasser und Wäldern und zumeist flach. Landwirtschaft ist vorherrschend. Man sieht überall Windräder und die Straßen sind sehr gut ausgebaut.
Am Straßenrand findet man immer wieder Verkaufsstände mit lokalen Erzeugnissen: Kartoffeln, Blumen, Marmelade, Früchte und natürlich den leckeren weißen Honig. Zudem Kunsthandwerk und Keramik.
An jedem noch so kleinen Kiosk kann man per Handy/Mobile pay zahlen. Richtig teuer ist in Dänemark nur das Essengehen, die Eintrittsgelder und die Brückenmaut, die man aber zum Glück nur auf 2 Brücken im ganzen Land entrichten muss. Auch die Autobahn kostet keine Mautgebühren.
In Kopenhagen macht es Sinn, sonntags zu kommen (bzw. Samstag abends), um kostenlos im Zentrum parken zu können.
Es gibt viele Ausflugsmöglichkeiten und tolle Strände und Badeplätze – das Wasser (Meer, See, Fjord) ist nie weit weg und lädt ständig zum Baden oder picknicken ein. Jeder Abschnitt ist anders und so wird es nie langweilig.
Dänemark ist also sehr abwechslungsreich und definitiv eine Reise wert. Die schönste Region ist für uns die Nordseeküste, aber auch alle andere Teile des Landes sind sehenswert. Und das allerschönste – es gibt kaum Touristen (zumindest 2020). An vielen Stellplätzen waren wir alleine und auch an den Stränden waren oft nur sehr wenige Leute – also hinfahren und anschauen!!
Beste Strände: Rømø, Nørre Lyngvig, Bindslev, Liseleje
Beste Campingplätze: Ribe, Birkhede
Beste Stellplätze: Voerså, Viborg, Frederiksvaerk, Kalvehave
Freistehen: Lyngvig Fyr Hjørup, Bindslev, Svenstrup
Gesamtkilometer 4052km
In Dänemark gefahrene Kilometer 1840km
Durchschnittlich pro Tag 102km