Tag 1 – Freitag 26.07.
Nachdem alles gepackt ist und wir noch Kaffeeklatsch mit der Familie anlässlich Lukis Geburtstag gehalten haben, starten wir heute endlich in den Sommerurlaub. Ziel: der Chiemsee und Umgebung. Wir fahren in diesem Jahr nicht ständig weiter, sondern bleiben aus privaten Gründen längere Zeit in derselben Region und erkunden von dort aus die Gegend.
Dieses Wochenende soll eines der staureichsten des Jahres werden, also fahren wir in die Nacht rein und wollen auf jeden Fall noch München hinter uns lassen. Bis München läuft es dann auch ganz gut – wir wählen die Strecke über den Bodensee bis Lindau und weiter nach Memmingen. Quer durch die München stehen wir dann aber im Stau – sehr unangenehm zu fahren und auch nachdem wir die Stadt hinter uns gelassen haben, bleibt der Verkehr zäh und es stockt auch nach dem Irschenberg immer wieder.
Kurz nach 23 Uhr verlassen wir endlich die Autobahn und fahren einen Übernachtungsplatz in Rohrdorf an (47.7967, 12.1653). Es handelt sich um einen großen Parkplatz neben einer Schule und dem Sportzentrum. Bis auf den leicht zu hörenden Verkehr ist es alles ruhig und daher super für die Durchreise, zumal es nur wenige Minuten bis zur Autobahn sind. Nach der anstrengenden Fahrt schlafen wir dann auch schnell ein…
Gefahrene Kilometer 341
Tag 2 – Samstag 27.07.
Wir verlassen früh unseren Übernachtungsplatz und fahren die letzten gut 20 Minuten bis zum Chiemsee. Das Wohnmobil parken wir am Hafen der Chiemsee Schifffahrt (Seestraße 108, Prien). Die Tagespauschale von 6-17 Uhr kostet 7,50€ (3 Stunden 5€). Im hinteren Bereich des Parkplatzes (parallel zum Wasser) gibt es extra große Parkplätze für Wohnmobile. Heute am frühen Vormittag haben wir noch freie Wahl.
Nun wird erst einmal gefrühstückt und dann packen wir die Badesachen und spazieren an der Promenade entlang bis zum Strandbad des Prienavera Erlebnisbades. Hier gibt es übrigens auch Wohnmobil Stellplätze, die allerdings ziemlich teuer sind und einen seltsamen Abrechnungszeitraum haben. Der Eintritt ins Strandbad kostet 3€ p.P. (Barzahlung am Automaten, keine Ermäßigung). Wir suchen uns ein schönes Plätzchen im Schatten (Achtung: Entenkot) und verbringen den Tag am See. Es gibt 2 Bereiche: eine große Liegewiese mit kleinem Kiesstrand und auf der nebenliegenden Landzunge ein weiterer Seezugang mit Sprungbrett und Liegen mit Schirmen, die aber bereits alle belegt sind. Es ist heute heiß und das Seewasser herrlich – perfekte Bedingungen zum Baden. Bis 17 Uhr genießen wir den Tag. Am Kiosk holen wir uns zwischendurch eine Stärkung – das übliche Fast Food, teuer und geschmacklich ausbaufähig, ansonsten gefällt es uns hier aber gut.
Weiter geht’s zum Campingplatz für die nächsten Tage: Camping Stein am Simssee – ca. 20 Minuten vom Chiemsee entfernt. Der Platz direkt am See und alle Stellplätze im vorderen Bereich haben Seeblick. Wir sind leider ganz hinten, aber auf einem ruhigen und sehr großzügigen Stellplatz (D36). Nachdem wir uns eingerichtet haben, sind wir schon wieder am Schwitzen, also schnell das SUP aufgepumpt und nochmal ab ins Wasser. Es gibt eine breite Liegewiese auf Gras mit Kiesstrand. Nach ein paar Metern gehen die Steine aber in Sand über. Richtig abkühlen können wir uns hier aber nicht. Der See ist noch wärmer als sein großer Nachbar. Trotzdem ist es natürlich herrlich. Nach einem späten Abendessen und einer kurzen Spielrunde geht es dann ins Bett.



Gefahrene Kilometer 36
Tag 3 – Sonntag 28.07.
Die Nacht ist wunderbar ruhig, bis uns ein Gewitter aus dem Schlaf reißt. Ich beobachte die Entwicklung eine Weile und als das Gewitter näher kommt, wecke ich die Kinder und wir quetschen uns alle ins Fahrerhaus. Es zieht zum Glück schnell weiter, so dass wir bald wieder weiter schlafen können. Es regnet aber weiter und auch zum Frühstück bleibt es nass. So verbringen wir den Tag mit ausschlafen (Teenie) und lesen (wir anderen).
Nach dem Mittagessen fahren wir nochmal nach Prien. Da man sonntags kostenlos (gilt auch schon ab Samstag Mittag, zu allen anderen Zeiten 2 Stunden kostenlos mit Parkscheibe) in der Seestraße parken kann – im oberen Bereich Richtung Ortsmitte sind die Parkplätze etwas breiter – nutzen wir diese und spazieren dann an der Promenade entlang. Der Regen hat zum Glück aufgehört und wir beobachten die Schiffe beim Auslaufen. Luki ist begeistert vom nostalgischen Raddampfer „Ludwig Fessler“ und von den Wasserfontänen neben dem Spielplatz.
Schon hören wir das Pfeifen der Chiemsee-Bahn, mit der wir nun fahren wollen. Die Bahn ist von 1887 fährt von Mai bis September und pendelt die 1,8km lange Strecke zwischen Hafen und Bahnhof. Wir bezahlen für die einfache Strecke als Familie 9€ (hin und zurück 12,30€). Wir spazieren durch das kleine Stadtzentrum und gönnen uns ein Eis.
Zurück geht es mit dem Bus zum Hafen (kostenlos mit unserer Gästekarte) und weiter zurück zum Campingplatz, wo wir die nähere Umgebung noch auf einer abendlichen Radtour erkunden. Zum Abschluss des Tages springen wir wieder in den Simssee, der durch den Regen etwas abgekühlt hat und wunderschön in der Abendsonne glitzert.











Gefahrene Kilometer 22
Tag 4 – Montag 29.07.
Wir haben gut geschlafen und verbummeln die Zeit bei einem gemütlichen Frühstück und Karten spielen. Es ist heute morgen noch etwas frisch, aber man kann trotzdem schon draußen sitzen. Als es uns in der Sonne zu warm wird, ziehen wir um auf die Liegewiese am See und gönnen uns einen faulen Badetag. Mittags können wir den Schatten unseres Schirms gut gebrauchen, denn es wird wieder richtig heiß. Bis abends bleiben wir am und im Wasser und essen dann wieder spät zu Abend.
Dank dem Tipp unserer lieben Freunde haben wir uns für diesen Urlaub ein Mückenschutzgerät von Thermacell gekauft – so bleiben wir zum Glück auch weitgehend von den in diesem Jahr besonders lästigen Mücken verschont.



Tag 5 – Dienstag 30.07.
Ich bin pünktlich um 7:30 Uhr beim Bäckerservice. Hier gibt es ohne Vorbestellung Semmeln und Brezen. Wir wollen heute früh mit dem Fahrrad starten und fahren nach Bad Endorf. Bis zum Bahnhof radeln wir ca. 25min – es geht permanent leicht bergauf, ist aber gut machbar. Mit dem Zug ist man in ca. 15 Minuten von hier in Rosenheim. Mit der Gästekarte fahren wir wieder kostenlos (in Regionalzügen und Bussen – auch in der Gegenrichtung bis Prien).
In Rosenheim treffen wir eine liebe Freundin von mir, die in der Nähe wohnt und spazieren und shoppen gemeinsam durch die schöne Innenstadt. Zwischendurch kehren wir zum Mittagessen im Augustiner Biergarten ein. Zur Abkühlung an diesem erneut heißen Tag gönnen wir uns später noch ein Eis und fahren schließlich um 18:35 Uhr zurück nach Bad Endorf. Mit dem Rädern rollen wir bergab zurück zum Simssee und springen wieder direkt ins erfrischende Wasser. Auf dem SUP genießen wir den schönen Sonnenuntergang auf dem See.




Tag 6 – Mittwoch 31.07.
Wir schlafen aus und beim Frühstück ist es schon unglaublich warm draußen und wir schwitzen im Schatten. Wir wollten heute eigentlich mit dem Fahrrad um den See fahren, aber bei diesen Temperaturen streiken die Kids und wollen lieber nochmal einen Badetag machen.
Schattenplätze sind heute heiß begehrt, aber wir ergattern noch einen und chillen den ganzen Tag am See. Die meiste Zeit verbringen wir im Wasser oder auf dem SUP. Luki hat gestern Abend noch einen sechsjährigen Jungen aus dem Ruhrgebiet kennengelernt und spielt nun den ganzen Tag mit ihm. Wir kommen auch mit seinen Eltern ins Gespräch und so beschließen wir spontan ein gemeinsames abendliches Picknick am See zu machen. Es gibt Gemüse und Käse vom Grill und von unserer Campingplatz Timbissbude noch leckeren Linsen-Kichererbsen-Salat. Mit einem kühlen Getränk verbringen wir einen schönen Abend mit netten Gesprächen (und vielen Mückenstichen).
Nach dem Duschen frischt der Wind auf und ein Gewitter kündigt sich an. Zur Sicherheit räumen wir alles weg und fahren die Markise ein, bevor wir schlafen gehen, was sich als sinnvoll erweist als das Unwetter loslegt.


Tag 7- Donnerstag 01.08.
Heute Nacht hat es lange Zeit gewittert, aber zum Glück bleiben wir von Hagel und Unwetter verschont. Trotzdem haben wir erst nach Mitternacht geschlafen und sind heute ziemlich platt. Luki ist gestern dazu auch noch stundenlang gepaddelt und will gar nicht aufstehen. Aber wir wollen nochmal mit den Rädern nach Bad Endorf und mit dem Bus von dort weiter nach Prien. Nach einem stärkenden Frühstück machen wir uns dann auch auf den Weg. Wir bleiben bis zum Mittagessen am Chiemsee und fahren dann wieder auf gleichem Weg zurück.
Es ist sehr schwül und wir freuen uns schon auf den Sprung in den See. Der nächste Regen ist allerdings schon im Anzug und das Wasser aufgewühlt. Wir frieren schnell im starken Wind und beschließen deshalb, es uns vor dem Womo mit Lesen und Kartenspielen gemütlich zu machen. Bis auf ein paar Regentropfen kommt aber nichts runter und abends zeigt sich die Sonne wieder, so dass wir doch noch mit dem SUP rausfahren. Die heute besonders aggressiven Mücken nerven allerdings tierisch.


Tag 8 – Freitag 02.08.
Die ganze Nacht Gewitter und Regen und heute morgen bleibt es nass. Da fällt der Abschied für die Weiterfahrt nicht so schwer. Wir füllen noch Wasser auf und lassen das Grauwasser ab und fahren weiter.
Es hat sich richtig eingeregnet, deshalb geht es heute zum Outlet nach Bernau. Viel zu bieten hat das Outlet nicht. Für größere Shoppingtouren fährt man besser nach Rosenheim, aber hier finden sich zumindest ein paar kleinere Filialen von Marco Polo, Tom Tailor und Chiemsee, wo wir einige Zeit verbringen und das schlechte Wetter aussitzen. Auf Wunsch der Kinder gibt es zum Abschluss noch Fast Food, bevor wir zum Campingplatz fahren.
Dieses Mal haben wir einen Platz direkt am Rande von Prien ergattert – auf dem familiären Campingplatz Hofbauer. Unser Stellplatz 20 ist deutlich kleiner als am Simssee, aber liegt an einer Ecke und ist mit Hecken parzelliert. Nachmittags hört es dann endlich auch auf zu regnen. Mit dem Rad fahren die Männer dann noch in nach Prien, da Luki dringend mal wieder einen neuen Haarschnitt braucht. Vor dem Abendessen springen die Kinder dann noch in den kleinen Pool. Zum Abschluss des Tages spielen wir noch Karten.



Gefahrene Kilometer 22
Tag 9 – Samstag 03.08.
Schon wieder dasselbe Bild: Regen die ganze Nacht, so dass das Wasser vor dem Womo steht und wir drinnen frühstücken müssen. Wir gehen einkaufen und fahren dann nach Chieming, zum Hauptort des Chiemsee-Ostufers. Bis wir dort ankommen, hat es endlich aufgehört zu regnen, so dass wir bei angenehmen Temperaturen und fast alleine an der 6km langen Promenade entlang spazieren. Der See erscheint von dieser Seite viel offener – für uns eine ganz neue Perspektive. Es gibt hier auch einen ansprechenden Campingplatz, der zwar direkt an der Durchgangsstraße liegt, aber auch direkt am See mit vielen Stellplätzen am Wasser.
Mittags fahren wir auf Wunsch der Kinder nochmal nach Rosenheim, da das Wetter unbeständig ist. Um zeitlich flexibler zu sein und nicht wieder umständlich zum Bahnhof zu müssen, fahren wir diesmal auch nicht mit dem Zug. Wir parken am Parkplatz Loretowiese (Herbststraße 2). Aktuell ist nur ein Teil des Parkplatzes nutzbar, weil schon die Aufbauarbeiten für das ab Ende August stattfindende Herbstfest begonnen haben. Trotzdem finden wir problemlos noch einen freien Platz und sind in wenigen Minuten zu Fuß in der Altstadt am Max-Josefs-Platz.
Was wir nicht wussten ist, dass dieses Wochenende ein Straßenkunst-Spektakel stattfindet und überall Musiker, Artisten und Comedians auftreten. Das freut insbesondere Luki, der so die Shopping-Eskapaden seiner Schwestern gemütlich beim Zuschauen aussitzen kann. Zum Abschluss müssen wir noch vor dem Regen flüchten und gehen anschließend noch sehr lecker italienisch essen (Ristorante Cortina, Nikolaistr. 10) und fallen nachdem wir wieder auf dem Campingplatz sind direkt ins Bett.







Gefahrene Kilometer 94
Tag 10 – Sonntag 04.08.
Es ist zwar fast nicht möglich, aber diese Nacht hat es noch heftiger geregnet und gewittert und alles ist wieder klatschnass. Ab 8 Uhr hört der Regen endlich auf und es trocknet ab – zum Glück, denn wir bekommen heute Besuch von lieben Freunden, denen wir Prien zeigen und einen entspannten Tag an der Promenade verbringen wollen. Zum Mittagessen gehen wir zusammen in unsere Lieblingspizzeria in Prien: Roma (Seestraße 94). Die Kinder trauen sich mittags dann auch ins Wasser, als die Sonne endlich wieder rauskommt. Zum Abschluss des Tages chillen wir vor dem Womo und die Kinder springen wieder in den Pool.



Tag 11 – Montag 05.08.
Das wechselhafte Wetter bleibt uns leider weiter erhalten. Deshalb starten wir nach dem Frühstück zu einem Ausflug nach Wasserburg am Inn.
Es gibt mehrere Parkplätze, auf denen man mit Parkscheibe 3-4 Stunden kostenlos parken kann. Wasserburg ist zu 7/8 vom Wasser des Inn umschlossen. Wir spazieren über die einzige Landverbindung, die Innbrücke. Einheimische sprechen uns an und erzählen, dass der Inn das meiste Wasser der Donau liefert. Durchs Brucktor geht es in den mittelalterlichen Kern. An diesem Montagmorgen wird das Städtchen trotz Sommerferien total verschlafen. Lange Zeit verbringen wir im ansprechenden Inn-Kaufhaus, ansonsten sind wir ziemlich schnell eine Runde gelaufen. Zurück geht es über die Berggasse zur Burgkapelle und zurück über den Marienplatz zum Brucktor.
Anschließend erklimmen wir noch den Kellerbergweg zur Schönen Aussicht, die sich auf dem Weg nach oben dann auch schnell zeigt. Der Weg ist nicht lang, aber trotz fehlender Sonne ziemlich schweißtreibend. Wie gut das oben auf dem Berg der Gasthof Huberwirt auf uns wartet. Schnitzel und Cordon Bleu schmecken gut, der Service ist allerdings nicht überfreundlich und die angrenzende Straße ist ziemlich laut.
Gestärkt fahren wir weiter zum Kloster Seeon. Direkt am Eingang zur Anlage gibt es einen großen und kostenlosen Parkplatz. Das Kloster mit seinen Zwiebeltürmen inmitten der Seeoner Seen ist schön anzuschauen und wir drehen eine kleine Runde. Über die Brücke gelangen wir zur Kirche St. Maria und haben eine schöne Aussicht. Auch hier am Kloster ist fast nichts los und so erleben wir das Motto: „Insel der Ruhe und Gelassenheit“ hautnah.
Letztes Ziel für heute: das Alzbad (Wehrländerstraße 1, 83376 Seeon-Seebruck – Eintritt frei, Parkplatz gebührenpflichtig). Hier gibt es ein kleines süßes Flussbad mit schönem (Wasser-) Spielplatz. Die nebenan liegende Brücke ist berühmt, denn von hier springen im Sommer viele Einheimische in den Fluss Alz – am liebsten, um die auf Floßen oder Schlauchbooten vorbeifahrende Touristen nass zu machen. Bei dem durchwachsenen Wetter heute sind aber keine Boote zu sehen – die Fahrten auf der Alz sind auch ein ziemlich teures Vergnügen, aber sicher sehr schön bei Sonnenschein. Die Alz fließt aus dem Chiemsee nach Ein paar Mutige springen aber auch heute von der Brücke in den Fluss, dessen starke Strömung sie direkt wegtreibt. Wir verzichten, zumal wir auch keine Badesachen dabeihaben. Wir setzen uns aber ans Ufer, schauen dem Treiben zu und Luki stürmt den Wasserspielplatz.
Dann fahren wir über Seebruck zurück an den Chiemsee und weiter zum Campingplatz und legen unterwegs noch einen Einkaufsstopp ein. Da sich die Sonne jetzt zum Nachmittag doch noch zeigt, schwingt sich Micha aufs Fahrrad, um endlich einmal den Chiemsee zu umrunden (ca. 60km, 2,5 Std.), wir bevorzugen die Entspannung im Pool.

















Gefahrene Kilometer 85
Tag 12 – Dienstag 06.08.
Wir haben wunderbar geschlafen, heute Nacht ist endlich einmal kein Regen auf unser Dach geprasselt (obwohl das im Womo natürlich meist sehr kuschelig sein kann). Endlich scheint auch mal wieder schon morgens die Sonne. Es soll heute ziemlich heiß werden, auch heute Vormittag ist es schon sehr warm und wir gehen eine Runde Minigolf spielen in Prien. Mal schauen wer das Familienduell für sich entscheidet. Mit der Gästekarte bekommen wir Ermäßigung – sage und schreibe 30 Cent. Wir bezahlen als Familie 25€. Die Bahnen sind gut in Schuss und noch ist nicht allzu viel los. Micha gewinnt, knapp vor Sofia und Jasmin.
Mittlerweile ist es richtig heiß, so fahren wir noch zum Baden ins Strandbad Breitbrunn (Königstraße 46A, 83254 Breitbrunn am Chiemsee – Eintritt frei, 3€ Parkgebühr) auf der Urfahrner Halbinsel. Es gibt einen breiten Kiesstrand mit großer Liegewiese und viele schattige Bäume. Obwohl um die Mittagszeit schon sehr viel los ist, finden wir noch ein schönes Plätzchen im Schatten. Es gibt auch einen schönen Spielplatz und ein Kiosk, wo wir uns ein Eis holen. Vesper haben wir dabei. Das Wasser ist ziemlich frisch – eine schöne Abkühlung an diesem heißen Tag.
Gegen 17 Uhr fahren wir zurück zum Campingplatz zum Grillen und Chillen. Luki fährt dann noch bis zum Einbruch der Dunkelheit mit seiner Campingplatz-Gang Fahrrad.






Gefahrene Kilometer 24
Tag 13 – Mittwoch 07.08.
Heute geht es endlich in die Berge. Wir fahren nach Aschau im Chiemgau und sind schon um 9:30 Uhr an der Talstation der Kampenwandbahn (An der Bergbahn 8, Aschau – Parkplatz Tagesticket 5€). Die nostalgische Seilbahn überwindet in 14 Minuten Fahrzeit 841. Das reguläre Ticket für die Berg- und Talfahrt würde 30€ (Erw) kosten. Wir haben allerdings vorab recherchiert und entscheiden uns deshalb für sog. See-Gipfel-Tickets (35€ Erw, 17€ Luki). Dieses muss man explizit an der Talstation Kasse anfragen und bar bezahlen. Neben der Fahrt mit der Kampenwandbahn ist auch eine Hin- und Rückfahrt mit der Chiemsee Bahn inkludiert sowie eine Schifffahrt auf dem Chiemsee (Inseltour West). Und das für nur 5€ Aufpreis pro Person (Gültigkeit 2 Jahre).
Nachdem wir mit der Kampenwandbahn mit süßen Vierer Gondeln an der Bergstation uf 1467m aangekommen sind, spazieren wir in knapp einer halben Stunde weiter zur Steinlingalm und von dort in einer weiteren Stunde steil hinauf auf den 1669m hohen Kampenwand Gipfel mit seinem großen Gipfelkreuz. Diesen erklimmen aber nur die Männer. Der Aufstieg hat ein paar Kletterpassagen und erfordert Kondition und Schindelfreiheit (deshalb auch nichts für mich!), ist aber für die zwei kein Problem. Wir Frauen machen Pause auf der Alm. Auch für die Männer gibt es später noch Kuchen und Getränke, bevor wir uns auf den Rückweg machen.
Micha beschließt noch den zweistündigen Talabstieg anzuhängen, wir anderen entscheiden uns für die Seilbahn. Wir reihen uns in die Warteschlange für die Talfahrt ein. Als wir an der Reihe sind, schließt der Seilbahnangestellte direkt vor uns die Tür und erklärt in knappen Worten, dass der Betrieb der Bahn aufgrund des aufziehenden Gewitters vorübergehend eingestellt wird. Häh, welches Gewitter? Wir glauben erst an einen Scherz, aber die Tür vor uns wird einfach zu gemacht und wir auf den kleinen Wartebereich verwiesen. Wir haben die Wahl, im zugigen Vorraum zu bleiben oder in die nahe Sonnenalm zu flüchten. Wir entscheiden uns für die Alm und kommen gerade noch trocken dort an. Der Wind hat ordentlich aufgefrischt und der Himmel ist innerhalb von wenigen Minuten tiefschwarz.
Innerhalb weniger Minuten ist das Gewitter da, es regnet es in Strömen und die Berge (und die Seilbahnstation) sind nicht mehr zu sehen. So einen schnellen Wetterwechsel haben wir noch die miterlebt. Dutzende durchnässte Wanderer stürmen in die Alm. Zum Glück sitzen wir schon mit einem heißen Tee und Kaba im Trockenen. Aber was ist mit Micha? Er ist mitten im Talabstieg und damit im Zentrum des Gewitters unterwegs. Wir machen uns große Sorgen und erreichen ihn telefonisch nicht, können ihn aber zumindest orten. Irgenwann gibt er Entwarnung. Er ist zwar nass bis auf die Knochen und das Wasser steht ihm in den Schuhen – zum Glück hat er seinen Wanderstiefel an – aber er hat es heil nach unten geschafft. Im Auto wären Handtücher, trockene Schuhe und eine Hose zum wechseln, allerdings haben wir den Autoschlüssel und sitzen erstmal auf dem Berg fest.
Nach über einer Stunde nimmt die Seilbahn ihren Betrieb wieder auf und wir sind froh nach langem Schlangenstehen endlich wieder unten zu sein. Von der Sommerhitze ist nichts mehr zu spüren und Micha ist froh uns zu sehen, da er durchgefroren ist. Schnell zurück zum Campingplatz und ab unter die heiße Dusche…




























Gefahrene Kilometer 23
Tag 14 – Donnerstag 08.08.
Den Vormittag verbringen wir mit einem gemütlichen Frühstück und einem Stad-Land-Vollpfosten-Duell auf dem Campingplatz, da es leicht regnet. Zum Mittagessen gehen wir zum Vietnamesen in Prien. Mittags kaufen wir ein und gönnen uns noch ein Eis auf der Promenade.
Da schon die nächsten Regenwolken aufziehen, flüchten wir uns ins Erlebnisbad „Prienavera“. Wir bezahlen für 3 Stunden mit Rabatt 53€ (zzgl. 1€ Parkgebühr – das Parkticket muss dazu am Eingang entwertet werden). Das Bad ist ganz nett, aber sehr klein. Aufgrund des schlechten Wetters ist viel los, aber nach und nach leert sich das Bad ein bisschen. Schwimmen ist trotzdem fast nicht möglich. Das Becken ist klein und zu viele Besucher tummeln sich darin. Nicht besser sieht es im Nichtschwimmerbereich aus. Im Außenbecken ist es besser und Luki testet die Rutsche. Danach nutzen wir die schönen ruhigen Liegen im Obergeschoss. Nach 2,5 Stunden haben wir dann genug und fahren zurück.



Gefahrene Kilometer 9
Tag 15 – Freitag 09.08.
Heute wollen wir früh aufstehen und einen schönen Tag in Salzburg verbringen (es fährt stündlich ein direkter Zug ab Prien – das Bayernticket der Deutschen Bahn gilt bis Salzburg), aber Luki hat heute Nacht leider Fieber bekommen und wir haben eine unruhige und schwitzige Nacht hinter uns. Deshalb muss der geplante Ausflug leider ausfallen. Jasmin fährt stattdessen alleine mit dem Zug nach München und Micha sitzt aufs Fahrrad und macht eine 80km Radtour über Marquardtstein, Kössen, Walchsee, Aschau und zurück – inkl. Grenzübertritt nach Österreich.
Luki möchte den ganzen Vormittag Brettspiele spielen – parallel nutze ich die Waschmaschine des Campingplatzes (6€ pro Waschgang). Wir brauchen wieder frische Unterwäsche und Handtücher. Bei meinem Glück erwische ich aber leider ein defektes Gerät bzw. der Münzeinwurf scheint nicht zu klappen. Ich versuche es mehrmals und zweifle schon an mir, wende mich dann aber an die Rezeption. Tatsächlich hat sich bei meinen Vorgänger Geld im Münzschacht verkeilt und das ganze Gerät muss aufgeschraubt werden. Mit einer halben Stunde Verzögerung kann ich dann endlich waschen. Danach hänge ich an jedes freie Fleckchen rund ums Womo die Wäsche zum trocknen auf. Zum Glück ist es heute sehr warm und windig, so dass alles schnell trocknet.
Bis nachmittags ist dann auch Luki wieder munter und wir werfen den Grill an, als Micha wieder von seiner Radtour zurück ist. Jasmin bleibt noch bis abends in München und geht mit Sofia dann abends noch alleine ein Eis essen.






Tag 16 – Samstag 10.08.
Das Wetter ist traumhaft, so dass wir für dieses Wochenende nicht nur am See, sondern auch AUF dem See verbringen möchten. Heute mieten wir uns deshalb beim Bootsverleih Schwarz in Prien ein Elektroboot. Die Stunde kostet 35€, danach wird im Vierteltstunden-Rhythmus nachberechnet. Wir bekommen ein großes Boot namens Julia mit Liegefläche zum Sonnen, klappbarem Verdeck und Badeleiter. Wir fahren raus und machen schon bald den ersten Badestopp im See – herrlich bei diesen Temperaturen. Luki ist Kapitän und schippert uns sicher durch den Chiemsee – wenn wir uns anderen Schiffen nähern übernehmen auch mal die Mädels. Die Stunde ist dann auch viel zu schnell um – das nächste Mal würden wir das Boot 2 Stunden mieten.
Wir lassen die Badesachen gleich an und sonnen uns noch an der Promenade. Nach einer kleinen Stärkung fahren wir mittags weiter zum Strandbad Westernach (Westernach 6, 83253 Rimsting). Der Eintritt ist wieder frei, nur eine Parkgebühr (je nach Aufenthaltsdauer 3-5€) muss bezahlt werden. Das Strandbad erstreckt sich auf einer Landzunge, hat 2 Badeinseln und einen Steg und es gibt leckere Pommes in einer ordentlichen Portion. So lässt es sich bis abends aushalten.







Gefahrene Kilometer 10
Tag 17 – Sonntag 11.08.
Heute geht es mit dem großen Schiff auf den Chiemsee. Das Schiff, welches um halb 10 in Prien ablegt, verpassen wir knapp, da wir noch unsere See-Gipfel-Tickets an der Kasse der Chiemsee Schifffahrt einlösen müssen.
Erster Halt auf der Inseltour West ist die Herreninsel mit dem Schloss Herrenchiemsee. König Ludwig II von Bayern ließ das Schloss 1878 nach dem Vorbild vom französischen Schloss Versailles bauen. Bis zu seinem Tod 1886 war das Schloss noch nicht vollendet, da ihm zwischenzeitlich das Geld ausging. Die fertiggestellten Teile des Schlosses sind aber überaus prunkvoll, vor allem das Prunktreppenhaus, das Paradeschlafzimmer und die Große Spiegelgalerie, die die gesamte Breite des Schlosses einnimmt. Ludwig selbst konnte das Schloss nur 14 Tages seines Lebens genießen. Vom Schiffsanleger läuft man ca. 15 – 20 Minuten bis zum Schloss. Obwohl wir für heute keine Online Tickets mehr bekommen haben, können wir an der Tageskasse noch problemlos Eintrittskarten für die Kinderführung um 11:05 Uhr kaufen. Wir bezahlen für die Erwachsenen 10€, Kinder bis 15 Jahre sind kostenlos – wir sind begeistert. Auch die Führung hat sich absolut gelohnt, die Besichtigung ist absolut empfehlenswert und die Räume beeindruckend. Zum Mittagessen kehren wir im Schlossrestaurant am Schiffsanleger ein.
Anschließend geht es mit dem Schiff weiter zur Fraueninsel. Mittlerweile ist es für eine Besichtigung aber viel zu heiß, so dass wir nach wenigen Schritten im Schatten verweilen und mit dem nächsten Schiff direkt weiter fahren. Über Gstadt geht es zurück nach Prien und zur dringend benötigten Abkühlung bis abends nochmal ins Strandbad Westernach.















Gefahrene Kilometer 10
Tag 18 – Montag 12.08.
10 Nächte waren wir nun auf demselben Campingplatz – so lange wie noch nie zuvor. Wir haben für eine Nacht 55€ bezahlt und das im August – super! Der Platz ist klein und familiär und bietet viel: kleiner Pool, Brötchenservice und ein modernes Waschhaus, nahe an Prien. Einziger Nachteil: die nebenan laufenden Durchgangsstraße ist stark befahren und deutlich zu hören.
Weiter geht es für uns zum Strandcamping Waging am See (Am See 1, Waging am See), wo wir unsere lieben Freunde besuchen, die kürzlich in Prien waren. Der Campingplatz ist riesig und erschlägt uns fast nach unserem kleinen schnuckeligen Platz. Gegen Mittag sind wir da und dürfen gleich unseren Stellplatz Friedrich 55 beziehen. Nachdem wir uns kurz eingerichtet haben, springen wir direkt ins Wasser. Es gibt es einen großen Strand (ohne Schatten) und einen kleineren Seezugang am Spielplatz, den wir aufgrund der Bäume bevorzugen. Die Kinder bleiben stundenlang mit dem SUP im Wasser und versuchen uns Große am Entern zu hindern.
Anschließend treffen wir uns zu Kaffee und Kuchen und später zum Abendessen auf dem Stellplatz unserer Freunde. Unser Verdauungsspaziergang führt dann quer über den Platz – immer mit Blick zum Himmel, da sich ein Gewitter zusammenbraut. Wir verabschieden uns gerade rechtzeitig – innerhalb von 10 min ist das Gewitter da und es schüttet aus Eimern. Zum Glück hatten wir vor dem Spaziergang schon alles wetterfest gemacht bzw. abgebaut.




Gefahrene Kilometer 44
Tag 19 – Dienstag 13.08.
Es hat ziemlich lange gewittert, aber irgendwann konnten wir dann gut schlafen. Mit Semmeln vom platzeigenen Supermarkt starten wir in den Tag. Dieser verspricht wieder heiß zu werden. Vor der großen Mittagshitze möchten wir uns mit unseren Freunden aber noch Waging anschauen, also spazieren wir nach dem Frühstück mit Kind und Kegel (und Hund) los.
Nach ca. 20 Minuten erreichen wir den schönen Kurpark mit Kneippbecken und tollem Spielplatz. Es gibt auch einen Minigolfplatz. Dafür ist es aber schon zu heiß und wir wählen das erfrischende Kneippbecken. Die Kinder schaffen deutlich mehr Runden im eisigen Wasser, die Männer am wenigsten 😊. Dann gönnen wir uns ein Eis und erkunden die kleinen, süßen Geschäfte. In der Bergader Käserei decken wir uns noch mit leckerem Käse ein, den wir anschließend gleich auf der zweiten Spielplatzrunde mit Trauben verköstigen.
Zurück am Campingplatz – auf dem Rückweg sind wir in der Sonne fast verschwitzt – heißt es mal wieder: ab ins Wasser. Dort bleiben wir bis zum Abendessen – wir kehren gemeinsam im türkischen Restaurant am Tennisplatz ein und sitzen dabei auch das nächste Gewitter gemütlich aus.



Tag 20 – Mittwoch 14.08.
Wir wollen heute früh los und frühstücken schon um kurz nach 7. Da wir gestern schon alles abgebaut haben, kommen wir auch zeitig los und verlassen den Campingplatz in Richtung Berchtesgaden. Gegen halb 10 erreichen wir den Gasthof zur Kugelmühle (Kugelmühlweg 18, 83487 Marktschellenberg). Gerade noch rechtzeitig – 10min später gibt es schon keinen Parkplatz mehr (schon gar nicht für unser großes Fahrzeug). Wir richten in Ruhe unser Vesper und starten dann unsere Wanderung in die Almbachklamm.
Der Eintritt kostet 20€ pro Familie. Nach dem Kassenhäuschen geht es stetig bergauf in die Schlucht. Diese ist sehr schön und auch an vielen Stellen beeindruckend, trotzdem hatten wir sie uns noch spektakulärer vorgestellt. Zudem ist der Weg nicht so schattig wie erwartet und wir schwitzen ordentlich. Bis zum Sulzer Wasserfall ist die Schlucht auch viel begangen, erst im oberen Bereich wird es ruhiger. Wir finden ein schönes Plätzchen für die Mittagsrast und kühlen unsere Füße im eisigen Almbach.
Dann haben wir zwei Möglichkeiten: Zum Ettenberg mit Kapelle und Gasthaus aufsteigen oder dem Weg weiter folgen zur Theresienklause. Da der Weg zur Klause näher ist und wir dort einkehren möchten, folgen wir wir dem linken Weg. Wir stapfen über eine halbe Stunde bergan, aber es kommt und kommt keine Gaststätte in Sicht und auch der Wald lichtet sich nicht. Da uns seit langem wieder Wanderer entgegenkommen, fragen wir sie nach der Klause. Wir sind schon längst vorbei gelaufen, denn die Theresienklause ist keine Gaststätte, sondern eine Staumauer im Wasser, die wir auch angeschaut haben. Da wir den Berg nun schon halb oben sind und gegenüber den steilen Anstieg zum Ettenberg in der Sonne sehen, beschließen wir weiter zu gehen. Weiter bergauf gelangen wir zum Gasthof Dürrlehen, der heute aber leider Ruhetag hat. Endlich kommt der Abzweig zur Kugelmühle, die wir nach einer Stunde Abstieg auf steinigem Waldweg wieder erreichen. Da wir außerhalb der Schlucht zurückwandern, treffen wir nur eine Handvoll andere Wanderer. Der Weg ist zwar nicht besonders schön, aber immerhin ein Rundweg. Das nächste Mal würden wir aber den Weg zum Ettenberg wählen. Mit Pausen waren wir 4,5 schweißtreibende Stunden unterwegs. Wir gönnen uns noch ein kaltes Getränk in der Kugelmühle, übrigens die noch einzig existierende Marmormühle in Deutschland.
Wir fahren weiter zum Übernachtungsplatz für die nächsten drei Nächte: Camping-Resort Allweglehen oberhalb von Berchtesgaden (Allweggasse 4, 83471 Berchtesgaden). Wir hatten Glück, hier einen Platz zu bekommen – ich habe tagelang das Online Buchungsportal gecheckt und konnte irgendwann einen Platz ergattern. Wir haben Stellplatz 29 (Bereich Hoher Göll) mit toller Aussicht auf die umliegenden Berge. Wir richten uns kurz ein und springen dann in den schönen Pool, der im Winter beheizt ist. Leider währt das Badevergnügen nur kurz, denn Regenwolken ziehen auf. Eine halbe Stunde später fängt es dann auch schon an zu tröpfeln und wir ziehen uns für den Rest des Abends unter unsere Markise zurück.





















Gefahrene Kilometer 51
Tag 21 – Donnerstag 21.08.
Schon lange steht der Königssee auf unserer Bucket List. Dort wollen wir heute hin. Punkt halb 8 gibt es Frühstück (früheste Möglichkeit Semmeln zu holen). Danach schwingen wir uns auf unsere Fahrräder. Der Campingplatz liegt oberhalb des Radweges nach Berchtesgaden (oder Salzburg). Unten an der Straße gibt es auch eine Bushaltestelle für die Linie 840, die an allen wichtigen , die an allen wichtigen Sehenswürdigkeiten hält.
Wir möchten zeitlich aber etwas unabhängiger sein, also radeln wir entlang der Berchtesgadener Ache ins Ortzentrum. Es geht vorbei am Salzbergwerk, der Watzmann Therme und der Talstation der Obersalzbergbahn. Nach ca. 20 Minuten sind wir am Bahnhof (am besten man fährt über die Brücke an der Salzbergbahn), wo wir die Räder anschließen. Hier startet alle paar Minuten ein Bus zum Königssee. Dort angekommen müssen wir wie erwartet bereits Schlange stehen, um Tickets für die Schifffahrt zu kaufen. Diese kosten 28,50€ für die Erwachsenen und 14,30€ für Kinder.
Um 10 Uhr sitzen wir dann endlich auf einem der vielen Elektroboote, die den türkisblauen Königssee befahren (Wassersport und sonstige Boote sind hier gänzlich verboten). Es ist einer der saubersten Seen in Deutschland, die Temperatur des Sees aufgrund der immensen Tiefe aber auch empfindlich frisch (meist 16-18°C). Bereits am Vormittag sind alle 19 Elektroboote im Einsatz und werden bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Fahrt über den See nach Salet dauert eine Stunde. Auf halber Strecke hält das Boot in St. Bartholmä (Fahrzeit 30 Minuten). Zuvor stoppt das Boot aber an der berühmten Echowand. Traditionell spielt hier der Kapitän, sofern er denn ein Instrument spielen kann, einige Töne und das Echo antwortet sofort und glasklar. Wir haben Glück, unser Kapitän spielt Flügelhorn und demonstriert uns das Echo. Auf unsere Nachfrage hin hören wir, dass nicht alle Kapitäne ein Instrument spielen können und der Zwischenhalt dann leider ausfällt. Empfehlenswert ist das Sitzen auf der rechten Seite. So sieht man die Echowand und hat den besten Blick auf die Kirche St. Bartholomä, die wir weniger später erreichen. Wir steigen aber nicht aus, sondern fahren bis Salet weiter.
Es ist schon wieder unglaublich heiß und der Weg durch die Sonne bis zum Obersee schier unerträglich (zumal es mir heute gesundheitlich nicht gut geht, aber im Womo bleiben war keine Option). Am See angekommen, wird es endlich schattig und wir folgen den Wegweisern zur Fischunkelalm, die ca. 45 Gehminuten entfernt ist. Anfangs ist es ein normaler, zum Teil steiniger Waldweg, im letzten Drittel wird der Weg aber mehr und mehr zur Kletterpartie über steile, felsige Stufen (Vorsicht bei Nässe – extrem rutschig). Es geht anstrengend bergauf und genauso steil auch wieder bergab. Die Alm haben wir nun fast erreicht, da wir den großen Massen aber entgehen wollen, die auf diesem Weg unterwegs sind, bleiben wir im schattigen Wald und vespern am Seeufer. So können wir auch gleich unsere müden Füßen kühlen. Auch das Wasser des Obersees ist glasklar und türkisblau – eine Traumkulisse.
Wir überlegen noch weiter zum Rötenbachfall zu wandern, aber da ich nicht fit bin und es so heiß ist, verzichten wir. Wir müssen auf demselben Weg zurück und nach wenigen Minuten Wartezeit am Schiffsanleger kommt auch schon das nächste Boot. Schon auf der Hinfahrt wurden wir freundlich darauf hingewiesen, dass nachmittags Wartezeiten bis zu einer Stunde möglich sind. Wir sind zum Glück früh genug dran, dass uns das in der Hitze erspart bleibt. Die Watzmann Ostwand, die über dem Königssee thront, hängt leider immer noch im Nebel. Aufgrund der Hitze sparen wir uns auch den Ausstieg in St. Bartholomä. Auch wenn hier jeden Tag extrem viel los und er Preis hoch ist: die Schifffahrt auf dem Königssee lohnt sich – die Landschaft ist fast unwirklich schön und genauso wie überall beschrieben. An der Anlegestelle ist heute mittag noch mehr los und die Massen schieben sich durch die engen Gassen, da nun auch alle Souvenirgeschäfte geöffnet haben. Zum Glück steht der Bus schon bereit und wir entfliehen dem Trubel.
Zurück am Bahnhof geht es mit den Rädern auf selbem Weg zurück, aber wir schieben spontan noch einen Zwischenstopp ein. Luki möchte gerne noch mit der Obersalzbergbahn fahren. Diese wurde 1949 gebaut und überwindet einen Höhenunterschied von 490 Meter. Wir bezahlen mit Gästekarte 15€ pro Erwachsenen und 7€ für Kinder bis 15 Jahre (nur Barzwahlung möglich). Nach dem Einsteigen schließt man das Gitter der Seilbahn selbst und an der Mittelstation muss man auch eigenständig umsteigen. Es gibt 4 Doppelgondeln. Eine schöne Liebhaberbahn, die man aber nicht unbedingt gefahren sein muss. An der Bergstation gibt es eine Sommerrodelbahn (Kombitickets) und verschiedene Wanderwege – unter anderem zur Dokumentation Obersalzberg.
Wir entscheiden uns aber für den 20minütigen Fußweg zum Windbeutel Baron. Hier gibt es für 9€ XXL Windbeutel mit verschiedenen Füllungen – mächtig, aber lecker. Micha bleibt lieber bei Kaffee und Kuchen. Zurück im Tal geht es zurück zum Campingplatz – das letzte Stück steil und lang nach oben. Die schöne Aussicht von oben entschädigt aber für die Strapazen und zum Abkühlen haben wir ja auch einen Pool. Später zieht wieder Regen auf und wir lassen den Abend gemütlich ausklingen.





















Tag 22 – Freitag 16.08.
Die Nacht war wunderbar ruhig. Ab und zu hat der Regen auf das Dach geprasselt. Auch für heute ist schlechtes Wetter vorhergesagt, aber die Sicht heute morgen ist klar – kein Nebel, kein Regen. So beschließen wir doch noch auf den Jenner hochzufahren. Wir hatten uns als Alternativprogramm schon das Salzbergwerk überlegt, aber wandern in den Bergen ist natürlich noch besser.
Also geht es wieder mit dem Fahrrad zum Bahnhof und weiter mit dem Bus zur Jennerbahn (die meisten Busse an den Königssee fahren auch dorthin – eine Station weiter). Die Seilbahn kostet 99€ (Familienticket) und fährt in 20 Minuten zur Bergstation auf 1800m. Von dort sind es ca. 20 Gehminuten bis zum Königsblick und dem Jennergipfel auf 1871m.
Es ist wieder sehr heiß und es geht mit vielen Stufen bergauf – der Weg ist mit festem Schuhwerk aber problemlos machbar. Leider sehen wir – wie gestern auch – immer wieder Wanderer mit Adiletten oder FlipFlops. Für uns immer unbegreiflich, wie man so schlecht ausgerüstet wandern gehen kann. Der Ausblick auf den Königssee und die umliegenden Berge ist vom Gipfel wirklich traumhaft. Selbst von hier oben sieht man die unglaubliche Farbintensität. Zurück an der Bergstation gönnen wir uns auf der Jenneralm eine Erfrischung, während Micha sich auf den zweistündigen Abstieg zur Mittelstation aufmacht. Wir fahren wieder mit der Seilbahn und treffen uns später unten wieder. Mit dem Bus geht es zurück zum Bahnhof.
Dort müssen wir kurz warten und nehmen dann die Bus Linie 838 bis zur Haltestelle ‚Dokumentation Obersalzberg‘. Hier ist das Museum zur Geschichte des Obersalzberg und der NS-Dikatur und um die Ecke ein separater Ticketschalter für die Weiterfahrt zum Kelhsteinhaus von 1938, welches wir noch besichtigen wollen. Das Familienticket zum Kehlsteinhaus kostet 60,60€. Wir bekommen Plätze für den nächsten Bus in 20 Minuten. Immer 4 Elektrobusse fahren gleichzeitig die 6,5km lange Kehlsteinstraße hinauf und hinunter (es gibt nur eine Ausweichstelle). Die Straße überwindet einen Höhenunterschied von 700m und wurde in nur 13 Monaten in den Fels gesprengt.
Oben angekommen führt ein 124m langer Tunnel zum historischen Aufzug aus Messing, der uns in 41 Sekunden weitere 124m hoch ins exponiert gelegene Kehlsteinhaus bringt – Idyll und Mahnmal zugleich. Die Besichtigung und die Fotoausstellung löst dann auch wie erwartet Beklemmung in uns aus. Hitler selbst war zwar nur etwa 10x im Kelhsteinhaus, aber das Gebäude diente der NSDAP viele Jahre zu Repräsentationszwecken und war Führersperrgebiet. Für uns befremdlich ist, dass fast die gesamte Fläche von einem Bergrestaurant vereinnahmt wird, wo viele Menschen fröhlich plaudernd essen und trinken. Nur der Hauptraum mit Kamin ist noch im Original erhalten. Da zwischenzeitlich dichter Nebel aufgezogen ist, sparen wir uns den Aufstieg zum Gipfelkreuz und fahren wieder nach unten.
Die Rückfahrt wird automatisch nach 2 Stunden gebucht, an Terminals im Haus und am Buswendeplatz kann die Zeit aber nachträglich geändert werden – sofern verfügbar. So buchen wir die Rückfahrt von 17:15 Uhr auf 16 Uhr um, da wir auch noch Zeit haben wollen für das Museum. Leider ist der letzte Einlass in die Dokumentation um 16 Uhr, so dass wir es gar nicht mehr besichtigen können (kostet übrigens zusätzlich Eintritt). So bleibt uns nichts anderes übrig, als auf den nächsten Bus zu warten (Achtung: fährt nur jede Stunde). Dabei entdecken wir ein weiteres Restaurant in dessen Garten gerade eine Hochzeit gefeiert wird – für uns noch befremdlicher an diesem historisch negativ behafteten Ort.
Zurück am Campingplatz geht es für Luki nochmal in den Pool und zum Abschluss des Tages noch in den Campingplatz-eigenen Biergarten.










































Tag 23 – Samstag 23.08.
Nach dem Frühstück geht es für uns heute zurück an den Chiemsee. Für 3 Nächte haben wir hier in Berchtesgaden 218€ bezahlt (allerdings nur für 2 Erwachsene und 1 Kind, da die Mädels nicht dabei waren). Der Campingplatz hat uns durch seine Aufteilung auf mehrere Ebenen, ist super ausgestattet mit top modernem Waschhaus (und Sauna) und hat uns sehr gut gefallen. Obwohl wir schon vor 9 Uhr auf der Autobahn sind, stehen wir rund um Salzburg über eine halbe Stunde im Stau. Überall finden Polizeikontrollen statt, für uns interessiert sich zum Glück aber niemand (wir haben immer etwas Sorge, dass wir auf die Waage müssen, da wir leicht überladen fahren).
In Prien parken wir mal wieder auf dem großen Hafenparkplatz und schlendern über den heute stattfindenden Schärenmarkt, wo es Kunsthandwerk zu kaufen gibt. Anschließend füllen wir unsere Vorräte auf und fahren nach Gstadt, um uns den Ort anzuschauen.
Wir parken auf dem Parkplatz Ecke Schmiedweg/Waldstraße. Hier liegen 2 Parkplätze nebeneinander, einer nur für PKW, der andere dahinter mit ca. 10 ausgewiesenen Womo-Parkplätzen (Tagespauschale 3,50€/Übernachten verboten). In wenigen Gehminuten ist man an der Promenade und dem Schiffsanleger. Ideal um Schiff zu fahren, zum Beispiel mit der Direktlinie zur gegenüberliegenden Fraueninsel. Ansonsten gibt es hier nicht viel zu sehen: ein kleines kostenloses Strandbad, ein paar Restaurants und Cafés und ein kleiner Park. Da hatten wir uns von Gstadt mehr erhofft, um den Nachmittag zu verbringen. Also heißt es mal wieder Füße abkühlen – zumindest Luki ist vom Wasserspielplatz im Strandbad begeistert.
Weiter geht es zum Campingplatz für die nächsten beiden Nächte: Panorama Camping Harras (Harrasser Str. 135, 83209 Prien). Die Bewertungen sind nicht besonders gut, aber der Platz hat eine sehr schöne Lage im See, deshalb wollen wir uns selbst ein Bild machen. Wir haben Glück und bekommen einen großen Stellplatz mit Seeblick in zweiter Reihe (Nr. 29). Die meisten anderen Plätze sind wirklich winzig – Gruppenkuscheln ist angesagt. Zudem ist die Begrüßung nicht unbedingt freundlich – das kennen wir hier in Bayern ganz anders – und das Waschhaus ist sehr in die Jahre gekommen. Knapp 70€ sind dafür mehr als happig, vor allem im Vergleich zu unserem letzten Platz – die Lage direkt am Chiemsee schlägt hier zu Buche. Leider haben wir nichts davon, da es schon wieder zuzieht und kurze Zeit später in Strömen regnet.



Gefahrene Kilometer 76
Tag 24 – Sonntag 18.08.
Das Prasseln des Regens hat uns heute Nacht mal wieder begleitet. Auch am Morgen regnet es ununterbrochen – alles ist matschig. Gegen 9 Uhr hört der Regen zum Glück auf, denn wir wollen Luki heute einen sehnlichen Wunsch erfüllen. Er möchte unbedingt noch mit dem Raddampfer Ludwig Fessler von 1926 fahren. Es ist für ihn und uns alle das schönste Schiff der Chiemsee Flotte (Luki erkennt mittlerweile alle Schiffe von weitem) und ist mit 53m auch das Längste. Bei unserem Fahrt auf die Herreninsel hatten wir leider nicht das Glück, damit zu fahren (im Plan sind auch die Namen der Schiffe nicht eingezeichnet). Mittlerweile wissen wir, dass es unter der Woche um 10 Uhr in Prien ablegt, am Wochenende erst um 10:30 Uhr.
Wir starten bereits um 9:30 Uhr zur Fraueninsel. Mit dem Fahrrad sind es ca. 15 Minuten vom Campingplatz zum Hafen. Wir haben eine Stunde Aufenthalt auf der Fraueninsel und fahren dann – wenn ich den Plan richtig studiert habe – mit Ludwig Fessler zurück nach Prien. Zuerst einmal genießen wir aber die morgendliche Ruhe auf der Fraueninsel. Unser Schiff war voll, bis auf 8 weitere Fahrgäste sind aber alle auf der Herreninsel ausgestiegen. Die Stimmung auf der Insel ist sehr schön, kaum Touristen, lauschige Ecken – schade dass hier mittags alles überrannt wird. Gerne würden wir den Klosterladen durchstöbern, aber leider öffnet dieser Sonntags erst mittags – schade! Dafür besichtigen wir aber zumindest die schöne Klosterkirche. Dann setzen wir uns ans Wasser und genießen den Blick auf die Herreninsel, wo der Raddampfer soeben ablegt und langsam näherkommt.
Zurück an der Anlegestelle, dürfen wir dann auch bald einsteigen. Luki will natürlich vorne in der ersten Reihe sitzen. Wir sind überrascht wie ruhig das Schiff auf dem Wasser liegt. Über Gstadt und die Herreninsel geht es zurück nach Prien. Die Familienkarte für diese zweite Inseltour West hat uns nochmal 34,70€ gekostet – was man nicht alles für die Kinder macht.
Den Mittag verbringen wir bei wieder einsetzendem Regen auf dem Campingplatz. Luki findet wieder Anschluss an eine `Gang` – was will man mehr. Allerdings wird der Regen immer stärker, so dass wir später wieder alles abbauen und uns ins Wohnmobil flüchten.






Tag 25 – Montag 19.08.
Es regnet und regnet und regnet und morgens steht der Platz zu großen Teilen unter Wasser. Bezahlt haben wir gestern schon und können deshalb zügig aufbrechen. Frühstücken müssen wir leider im Womo. Um kurz vor halb 9 sind wir dann auf dem Weg in Richtung Salzburg. Aufgrund des sehr schlechten Wetters haben wir spontan eine Tour ins Salzbergwerk gebucht (Salzwelten Salzburg, Ramsaustraße 3, 5422 Bad Dürrnberg).
Die Tour startet um 9:50 Uhr, um halb zehn sind wir auf dem Parkplatz und bekommen noch problemlos Platz für unser großes Womo. Wir bezahlen für die Erwachsenen 32€, Luki kostet 14€. Wir sehen einen Film und bekommen anschließend einheitliche Bergmannskluft und dann geht es nach kurzer Einführung auch schon mit der Grubenbahn in das älteste Besucherbergwerk der Welt. Die Temperatur liegt bei ganzjährig konstanten 10°C. Zu Fuß geht es weiter ins Innere und dann mit der ersten von 2 Bergmannsrutschen weiter in die Tiefe. Zu Dritt sausen wir hinunter.
Fun Fact: wir passieren auf unserem Weg die einzige unterirdische Staatsgrenze zwischen Österreich und Deutschland. Durch 4 Epochen führt der Weg vom Salzabbau der Gegenwart, durchs Mittelalter bis in die Eisenzeit zu den keltischen Bergleuten. Eine Floßfahrt über einen Salzsee rundet die Fahrt ab. Insgesamt ein rundum cooles Erlebnis, allerdings hätte ich mir statt vieler Erklärfilme zwischendurch mehr persönliche Erzählungen gewünscht. Und ein Erinnerungsfoto statt 3 hätte auch gereicht (wir kaufen aber keines – die Preise sind mehr als gesalzen). Nach der Tour kann man den Shop besuchen und/oder das nebenan liegende Keltendorf. Das sparen wir uns aber bei diesem Wetter und wir wollen auch weiter nach Salzburg.
Wir haben einen Stellplatz auf dem Panorama Camping Salzburg reserviert (Rauchenbichlerstr. 21) und können dort ab 12 Uhr anreisen. Um 12:15 Uhr kommen wir an und bekommen – obwohl ringsum noch alles frei ist – den augenscheinlich matschigsten Platz zugeteilt. Zudem ist der Empfang sehr verhalten. Die Nacht kostet hier 53€ – zu viel für das Gebotene. Es handelt sich eher um einen Stellplatz, als einen Campingplatz, aber die Lage muss man natürlich mitzahlen. Da es immer noch regnet, kochen wir uns noch eine Kleinigkeit. Als es aufhört, schnappen wir uns unsere Räder, um in die Stadt zu fahren.
Vom Campingplatz aus führt der Weg am Söllheimer Bach/Alterbach entlang. Leider müssen wir aufgrund von Baustellen und gesperrten Unterführungen wegen Überschwemmung immer wieder Umwege fahren. Unten mündet der Radweg eigentlich in die Fahrradstraße, die an der Salzach entlang führt, aber auch hier ist der direkte Weg überflutet und wir landen im hässlichen Randgebiet. Irgendwann kommen wir aber endlich an die Salzach und radeln dann am Fluss entlang in die Altstadt.
Am Marko-Feingold-Steg (nach 20 Minuten) lassen wir unsere Fahrräder stehen und gehen zu Fuß weiter. Über die Griesgasse erreichen wir die berühmte Getreidegasse mit Mozarts Geburtshaus. Hier schieben sich natürlich die Massen entlang. Weiter geht es am Alten Markt über den Residenzplatz zum Dom. Über die Festungsgasse erklimmen wir die Festung Hohensalzburg und folgen dem Weg weiter zur Richterhöhe und zum Mönchsberg. Nach kurzer Zeit sind wir fast alleine unterwegs und es bieten sich schöne Aussichten – nur schade, dass keine Sonne scheint und alles grau in grau ist. An der Aussichtsplattform Sky Space vor dem Museum der Moderne ist dann wieder mehr los und wir wählen den bequemen Weg nach unten per Mönchsberg Aufzug (3,30€ p.P.). Anschließend schlendern wir zurück zu den Fahrrädern.
Der letzte Abstecher des Tages führt uns zum größten Biergarten Österreichs (Augustiner Bräu, Lindhofstraße 7, Salzburg). Wir trinken und essen eine Kleinigkeit, aber hier herrscht mehr Masse denn Klasse (für ein Feierabendbier ist es aber sicher eine gute Adresse). Zurück am Womo geht es dann relativ schnell ins Bett.



























Gefahrene Kilometer 107
Tag 26 – Dienstag 20.08.
Die Nacht war trotz der Nähe zur Autobahn erstaunlich ruhig und wir schlafen für unsere Verhältnisse lange. Nach dem Frühstück verlassen wir Salzburg in Richtung Salzkammergut. Die Ausblicke auf Fuschl- und Wolfgangsee sind schon während der Fahrt wunderschön.
Da heute wieder schlechtes Wetter gemeldet ist, schlage ich vor, uns auf Sissi und Franzls Spuren zu begeben und nach Bad Ischl zu fahren. Die Männer sind wenig begeistert, aber ich setze mich durch. Der Womo Stellplatz in der Götzstraße (7 Plätze, 8€/24h) liegt ganz zentral neben dem Eingang zum Kaiserpark. Da das Wetter aber erstaunlich gut ist, entschließen wir uns spontan nochmal Bergbahn zu fahren.
Am Rande von Bad Ischl liegt die Katrin Seilbahn, die wir mit unseren Fahrrädern in gut 10 Minuten erreichen. Der Weg führt durch den Ortskern und dann entlang der Traun durch den Sissi Park zur Talstation. Die Seilbahn von 1959 fährt in 15 Minuten auf 1400m. Das Familienticket kostet 62€ – günstig im Vergleich zu vielen anderen Bahnen. Von der Bergstation starten wir zur 7 Seen-Blick-Wanderung. Es geht zuerst hoch zum Katrin Gipfel, anschließend zum Elferkogel, weiter Richtung Heinzen und schließlich zurück zur Bergstation. Unterwegs zeigen sich wunderbare Ausblicke auf das Salzkammergut und seine Seen. Bis zum Elferkogel geht es aber permanent und schweißtreibend in der schwülen Luft über unebene, felsige Wege bergauf und das letzte Stück dann steil bergab. Man braucht seine ganze Konzentration für den unebenen Weg – hier geht ohne Trittsicherheit und gute Wanderschuhe nichts. Insgesamt sind wir mit Pausen 2,5 Stunden unterwegs. Kurz bevor wir wieder die Bergstation erreichen, kommen wir am Aussichtspunkt 3 Länder-Blick vorbei (Oberösterreich, die Steiermark und Salzburg). Zudem sieht man den Hallstättersee sowie den Dachsteingletscher (kostenlos nutzbares Fernrohr). Man kann auch von der Seilbahn in ca. 15min direkt hierher wandern. Nach einer kurzen Stärkung an der Bergstation geht es zurück ins Tal.
Zurück am Womo packen wir unsere Badesachen – direkt nebenan liegt das Parkbad. Unsere netten Camper Nachbarn und Kaiserpaar Fans haben uns einen Besuch empfohlen und auf die Duschmöglichkeit hingewiesen. Die Männer gehen direkt ins Bad, ich schaue mir zuvor noch den Kaiserpark an (Eintritt 6,50). Mit Eintritt in die Kaiservilla wären 23€ fällig – das ist mir dann doch zu viel für einen kurzen Besuch. So reicht mir der Spaziergang durch den Park und der Blick auf die Villa von außen. Erzherzogin Sophie schenkte das Haus dem Kaiserpaar zur Hochzeit, nachdem sich Sissi und Franz in Bad Ischl verlobt hatten. Die Villa diente dem Paar dann viele Jahre als Sommerresidenz.
Im Freibad ist fast nichts los, so können wir nochmals ausgiebig schwimmen, rutschen und tauchen. Der Eintritt kostet ab 17 Uhr 3€ pro Erwachsener und 2€ für Kinder. Micha und Luki zahlen eine Stunde zuvor noch etwas mehr (4,80€/3,30€). Das einzig Negative: die katastrophalen Duschen. Es gibt nur 2 Stück für das gesamte Bad (nicht das außer uns noch jemand duschen wollte) und diese sind uralt. Ich wüsste nicht wann ich zuletzt solche Duschen mal irgendwo gesehen habe (noch mit nicht sehr sauberer Duschwanne und Plastikvorhang). Aber es hilft nichts. Wir waren so verschwitzt und klebrig von der Sonnencreme, da führt kein Weg daran vorbei. Danach spazieren wir durch das Zentrum und den Kurpark von Bad Ischl und suchen uns anschließend einen schönen Biergarten zum Abendessen und Ausklang des Abends (k.u.k Hofwirt, Wirerstraße 2).



























Gefahrene Kilometer 59
Tag 27 – Mittwoch 21.08.
Heute Nacht hat es wieder angefangen zu regnen und die Berge zeigen sich heute morgen entsprechend wolkenverhangen. Wir überlegen, mit dem Zug weiter nach Hallstatt zu fahren, möchten aber eigentlich auch gerne an den Wolfgangsee. Wir beschließen nach einem Campingplatz am Wolfgangsee zu suchen und telefonieren rum. Sollten wir nichts bekommen, bleiben wir hier und fahren an den Hallstätter See. Wir haben Glück. Beim 6. Anruf gibt es noch ein Plätzchen für uns und wir reservieren telefonisch. Ab 14 Uhr dürfen wir anreisen.
Was also bis dahin noch tun? Wir entscheiden uns schonmal an den Wolfgangsee zu fahren und dort noch einen Spaziergang zu machen. Wir parken kostenlos in der Bahnstraße in Strobl. Hier gibt es jede Menge Parkplätze, bei ein paar wenigen kann man überhängen – Maßarbeit beim Einparken für Micha. Wir spazieren zum Seeufer und von dort entlang des Bürglstein nach St. Wolfgang. Anfangs ist der Weg sehr schön und verläuft auf Stegen direkt am Wasser und durch den Wald. Nach dem Campingplatz Berau geht es dann aber unschön bis St. Wolfgang an der stark befahrenen Straße entlang – schade.
Wir machen Vesperpause am öffentlichen Badeplatz und erkunden anschließend den viel besuchten Touri-Ort bis zur Talstation der Schafbergbahn. Wir beschließen mit dem Schiff zurück zu fahren. Zuvor gibt es noch ein Eis (leckeres und günstiges Softeis gibt es direkt am Anleger). Um 13:50 Uhr nehmen wir das Schiff zurück nach Strobl. Für uns drei zahlen wir für die kurze Strecke knapp 20€ – ganz schön teuer. Strobl ist nun deutlich lebhafter als heute morgen, aber natürlich immer noch viel ruhiger als St. Wolfgang.
Weiter geht es mit kurzem Einkaufsstopp zum Campingpark Abersee (Reith 22, 5342 Abersee), der idyllisch zwischen Obstbäumen liegt. Es wird die günstigste Campingplatz Übernachtung auf unserer Reise mit 45,50€ pro Nacht (nur Barzahlung). Leider fängt es pünkltich zu unserer Ankunft an zu regnen und der Wind frischt kräftig auf. Es regnet sich richtig ein, also sitzen wir erstmal im Womo fest. So gibt es unverhofft einen schönen Spielemittag.
Gegen 18 Uhr hört es dann endlich auf und wir können den Grill anwerfen. Nach dem Essen spazieren wir noch runter zur Badestelle des Campingplatzes und weiter am Wasser entlang zum Campingplatz Wolfgangblick, wo auch eine Rad- und Personenfähre nach St. Wolfgang ablegt. Ein schöner Abendspaziergang…















Gefahrene Kilometer 20
Tag 28 – Donnerstag 22.08.
Wir haben wunderbar geschlafen und wachen mit dem Blick ins Grüne und auf die grasenden Kühe auf. Zum Frühstück beobachten wir die am gegenüberliegenden Ufer fahrende Schafbergbahn – die steilste Zahnradbahn Österreichs. Schon um 8 Uhr fährt die erste Bahn auf den Berg. Man hört das Pfeifen und Rattern bis hier. Die Sonne blitzt langsam durch den Nebel, also schnappen wir mal wieder die Fahrräder und fahren nach St. Gilgen. Die 7km lange Strecke führt leider wieder zum Teil an der Straße entlang, ist aber ansonsten ganz schön.
Auf den Stufen der kleinen Seepromenade in St. Gilgen lassen wir uns ein zweites Frühstück schmecken und parken die Räder dann am Mozartplatz, um loszuwandern. Dort gibt es übrigens auch eine kostenlose öffentliche Toilette. Weiter geht es zu Fuß entlang der Steinklüftstraße, die nach ein paar Minuten die Bundesstraße überquert. Im Wald beginnt dann die eigentliche Wanderung zum Plombergstein (Nr.17 rot). Hier hätten wir unsere Räder auch parken können und etwas Fußweg gespart.
Im Wald geht es stetig ansteigend bis zu einem großen Felsen. Für Luki besonders spannend: ein roter Pfeil weist den Weg in eine Höhle, durch deren Gänge man klettern kann und oben wieder auf den Wanderweg trifft. Nun stehen wir mitten in der Felsenstadt und wandern am Fuß der steilen Felswand entlang weiter bergauf. Kurz vor dem Gipfel des Plombergsteins teilt sich der Weg. Wir empfehlen den roten Weg bergauf. Nach fast 2 Stunden erreichen wir endlich den Aussichtspunkt auf dem Plombergstein mit tollem Ausblick auf den Wolfgangsee. Nach der Anstrengung schmeckt unser mitgebrachtes Obst besonders lecker.
Nach einer Pause machen wir uns an den Abstieg und wählen den schwarzen Weg Richtung St. Gilgen. Dieser führt bald zum Abzweig Staffelgraben. Wir steigen steil bergab – unter Zuhilfenahme der willkommenen Treppen, die landschaftlich allerdings so gar nicht hier her passen. Durch den Regen der letzten Tage sind viele Stellen rutschig und matschig – unsere Wanderschuhe sind wieder Gold wert. Der Weg ist anstrengend, aber für Jedermann mit Trittsicherheit und etwas Ausdauer machbar. Unten angekommen erreichen wir einen Bachlauf und wählen den schmalen Weg links vom Bach entlang des Felsens nach St. Gilgen. Nach knapp einer Stunde erreichen wir wieder unseren Ausgangspunkt am Waldrand.
Zurück an der Promenade gibt es noch ein (leider nicht sehr leckeres) Eis und radeln dann zurück zum Campingplatz. Es ist mittlerweile schön warm. So freuen wir uns jetzt auf den Sprung in den Wolfgangsee. Zum Glück haben wir hier diese schöne ruhige Badestelle. Das Wasser ist herrlich erfrischend, Luki baut einen Staudamm und wir bleiben bis zum Abend am See. Der Magen knurrt, also gehen wir ins Restaurant um die Ecke. Die Bedienungen sind sehr nett, die Portionen allerdings ziemlich klein. Zum Abschluss des Tages spielen wir Federball bis es dunkel wird.















Tag 29 – Freitag 23.08.
Morgens sind die Berge Nebelverhangen, aber man merkt schon beim Frühstück, dass es heute heiß wird. Wir beobachten, wie sich nach und nach am Schafberg der Nebel lichtet. Pünktlich zur ersten Bahnfahrt ist es klar. Luki würde die Bahn gerne noch länger beobachten aber wir müssen weiter. Uns hat es hier sehr gut gefallen, man muss aber wissen, dass viele Stellplätze keinen Strom haben (wurde uns aber bereits am Telefon gesagt) und es gibt keinen Bäcker oder Supermarkt in der Nähe.
Für uns geht es weiter zu einem kurzem Zwischenstopp am Fuschlsee. Ich möchte einen Blick auf Schloss Fuschl werfen. Das ehemalige Jagdschloss aus dem 15. Jh. Berherbergt heute ein 5 Sterne Hotel, wurde aber bekannt als Filmkulisse in den Sissi Filmen. Wir parken am Parkplatz Jagdhof (Wolfgangsee Str. 62, 5322 Vorderelsenwang). Von hier gibt es einen ausgeschilderten Wanderweg bergauf zur Schloss Fuschl Aussicht. Nachdem ich das obligatorisches Foto gemacht habe, geht es weiter.
Schon wieder stehen wir rund um Salzburg im Stau – diesmal verlieren wir sogar fast eine ganze Stunde, bis wir über die Grenze zurück in Deutschland sind. Unsere letzten beiden Urlaubsnächte verbringen wir nochmal am Chiemsee auf dem Campingplatz Hofbauer. Wir radeln zum Badeplatz Schramml und springen ins Wasser. Der See ist deutlich kühler als zuletzt, aber herrlich.



Gefahrene Kilometer 105
Tag 30 – Samstag 24.08.
Der Tag startet sonnig und schon zum Frühstück suchen wir den Schatten. Micha startet zu einer Fahrradtour um die Eggstätter Seenplatte (35km), während Luki im Pool planscht und ich mich gemütlich auf einer Liege im Schatten niederlasse. Zum Mittagessen grillen wir nochmal.
Nach dem Essen fahren wir mit den Fahrrädern ein letztes Mal zum Baden und Chillen nach Prien. Wir suchen uns ein schönes Schattenplätzchen, breiten unsere Picknickdecke aus, schwimmen, lassen uns auf dem Steg trocknen und spielen entspannt Karten bis zum Abend. An unserem letzten Abend genießen wir nochmal die Campingplatz Stimmung und lassen den Urlaub nochmals Revue passieren.



Gefahrene Kilometer 105
Tag 31 – Sonntag 25.08.
Nach einem Monat am Chiemsee und Umgebung, geht es für uns heute wieder nach Hause. Nach dem Frühstück verlassen wir den Campingplatz und fahren ein letztes Mal nach Prien. Samstagmittag und Sonntags sind die Parkplätze (außer direkt am Hafen) kostenlos. Wir wählen für unser großes Fahrzeug den (immer) kostenlosen Parkplatz am König Ludwig Saal (Stauden 1). Heute ist es regnerisch und es hat ordentlich abgekühlt.
Wir essen ein Eis und besuchen mit den Kindern zum Ferienabschluss noch die Mittagsvorstellung in Mike’s Kino (Bernauer Str. 13A), ein überraschend großes und gemütliches Kino (sogar mit Online Reservierungsmöglichkeit). Heute läuft: „Ich, einfach unverbesserlich 4“. Danach machen wir uns auf den langen Heimweg.
Schon kurz nach der Autobahnauffahrt stehen wir mal wieder im Stau. Im Großen und Ganzen kommen wir aber ganz gut durch und wählen wieder die Route über Memmingen und Lindau. Den Bodensee entlang fahren wir in den Sonnenuntergang und sind dann später am Abend endlich wieder zu Hause.
Gefahrene Kilometer 362

Bewertung
Parkplatz Rohrdorf 3/5
Campingplatz Stein am Simssee 4/5
Camping Hofbauer 4/5
Strandcamping Waging 3,5/5
Camping-Resort Allweglehen 4,5/5
Panorama Camping Harras 2,5/5
Panorama Camping Salzburg 2,5/5
Stellplatz Bad Ischl Kaiserville 3,5/5
Campingpark Abersee 3,5/5
Danke für die sehr beeindruckenden Bilder, sowie die interessanten Berichte der Tagesabläufe.
Ein sehr strammes Tagesprogramm zwischen zeitweisem Sonnenschein und Regen.