Tag 1, Sonntag 26.05.
Die Pfingstferien starten für uns musikalisch. Um eines von zwei Metallica Konzerten in Deutschland zu sehen, sind wir heute Mittag mit dem Wohnmobil nach München gefahren. Wir wollten eigentlich bereits am Freitag starten, um die bayrisches Hauptstadt noch etwas länger zu besuche, krankheitsbedingt hat sich unsere Anreise aber leider verzögert. Eine Nacht verbringen wir nun auf dem zentral in Feldmoching gelegenen Stadtcampingplatz Nord-West (Auf den Schrederwiesen 3). Dieses Mal sind wir leider nur zu Viert unterwegs und bezahlen für die Übernachtung 61,20€ inkl. Strom. Der Platz ist eher Stellplatz als Campingplatz und man steht dicht an dicht auf Schotter. Es gibt kaum genug Platz, um die Stühle vors Womo zu stellen. Unseren großen Tisch brauchen wir erst gar nicht aufbauen. Zudem ist die Begrüßung mehr als unfreundlich – haben wir so negativ tatsächlich noch gar nie erlebt. Deshalb würden wir hier nicht mehr hinkommen.
Vorteil: man hört die nahe Bundesstraße nicht, da der Platz ringsum begrünt ist und direkt vor dem Campingplatz fährt der Bus (Linie 175) jede halbe Stunde zum Olympia Einkaufszentrum West. Dort steigen wir in die U-Bahn U3 zum Olympiapark und folgen von hier dem schwarz gekleideten Lindwurm, vorbei an der BMW Welt Richtung Olympiastadion. Bevor wir zum Konzert gehen spazieren wir noch durch den schönen Olympiapark. Vom 186m hohen Olympiaturm hat man eine großartige Sicht ins Stadion. Die Fahrt mit dem Aufzug kostet 13€ p.P. oder 29,50€ als Familie. Ab Juni wird der Turm saniert und kann nicht besucht werden. Am Fuß des Turms liegt der schöne Olympiasee, der zum Teil mit Tretbooten befahren werden kann. Zudem kann man einen Blick in die Olympia Schwimmhalle mit ihren bis zu 10m hohen Sprungtürmen werfen.
Wir genießen nun aber erst mal die mega Stimmung beim Open Air. Wir haben zwar überdachte Plätze, aber sind froh, dass es bis Konzertende trocken und warm bleibt. Wir versuchen anschließend einen Großteil der Menschenmassen zu umgehen und nehmen zurück nicht die U-Bahn, sondern legen die 2km bis zur Bushaltestelle zu Fuß zurück. Wir bekommen dann auch gleich im ersten Bus einen Sitzplatz und fallen um 0:45 Uhr müde ins Bett.
Blick vom Olympiaturm ins Olympiastadion
Gefahrene Kilometer 275
Bewertung 0,5/5
Tag 2 – Montag 27.05.
Wir verlassen den Campingplatz und fahren ca. 15min bis zum Fußballstadion des FC Bayern München, der Allianz Arena. Für 13:15 Uhr haben wir eine Stadiontour gebucht. Davor besuchen wir noch das sehenswerte Vereinsmuseum. Dieses öffnet um 10 Uhr und wir sind zeitig da. Nach dem Rundgang durchs Museum und den angrenzenden Shop, ist es leider erst 12 Uhr.
Die Wartezeit wollten wir eigentlich mit einem Mittagssnack im Womo überbrücken. Aufgrund der anstehenden Europameisterschaft EURO 2024 wurde allerdings eine Sicherheitskontrolle eingerichtet und alle Besucher müssen sich mittels QR-Code registrieren. Dieses Prozedere wollen wir nicht nochmal durchlaufen, um nur kurz zum Parkhaus zu gehen.
So bleibt uns nichts anderes übrig, als eine Stunde an der zugigen Arena rumzustehen, wo es sonst leider nichts mehr zu sehen gibt. Eine Umbuchung auf eine frühere Tour war leider nicht möglich und die Sonne hat sich auch verabschiedet. Deshalb sind wir durchgefroren und schlecht gelaunt, bis es endlich los geht. Die Stadiontour ist dann aber sehr interessant und macht Spaß. Man darf an unterschiedlichen Stellen im Stadion und auf der Trainerbank Platz nehmen und die Atmosphäre auf sich wirken lassen. Uns kommt das Stadion gar nicht so riesig vor und man sitzt näher am Spielfeld als wir gedacht haben. Besonders beeindruckend ist die Mannschaftskabine und der Spielertunnel, in dem extra für uns 😊 die Champions League Melodie ertönt, als wir hindurch laufen. Die Familienkarte kostet 68€ (ohne EM 59€, Erwachsene bezahlen 25€) inkl. Musuem. Für das Parken bezahlen wir 5€.
Normalerweise kann man hier auch mit dem Wohnmobil übernachten – aktuell geht das aufgrund der EM aber nicht. Bevor wir weiterfahren gibt es noch ein Eis aus unserem Gefrierfach und dann geht es weiter über Rosenheim und Kufstein ins Zillertal. Die österreichische Vignette kaufen wir bequem online (asfinag.at). Leider setzt unterwegs Regen ein, bis wir ankommen hört es aber zum Glück wieder auf.
Wir erreichen den Campingplatz Aufenfeld in Aschau im Zillertal (Aufenfeldweg 10) gegen 17 Uhr. Der 5 Sterne Platz bietet einen Badesee, Hallenbad mit Sauna, Abenteuerspielplatz, Kletterhalle und und und. Zum Abendessen gibt es leckere Kässpätzle und wir genießen noch kurzzeitig die Sonne. Auch wenn es schnell kühl wird, testet Luki noch das Wasser im Badesee (brr) und hüpft anschließend mit Jasmin noch ins warme Hallenbad.
Camping Nord-West in München Allianz Arena Mannschaftskabine Badesee am Campingplatz
Gefahrene Kilometer 165
Tag 3 – Dienstag 28.05.
Die ganze Nacht hat es geregnet und auch morgens hört es nicht auf – die schönen umliegenden Berge verschwinden im Nebel. Leider hat es auch stark abgekühlt – mal wieder drinnen frühstücken. Im Camping eigenen Shop kaufen wir frische Brötchen. Danach machen sich die Männer auf den Weg ins „Kraftreich“, eine dem Platz angegliederte Kletter- und Boulderhalle mit Fitnessbereich.
Für 30€ kaufen sie ein Tagesticket für 2 Personen inkl. Ausrüstung (Klettergurt und Schuhe) und können während der Öffnungszeiten (9-22:30 Uhr) so oft in die Halle rein und raus wie sie möchten. Wir Mädels bekommen für 1€ Pfand ebenfalls eine Zugangskarte und können zuschauen. Es gibt mehrere Selbstsicherungsanlagen, um die Wände gesichert hochzuklettern. Wenn man keine Kraft mehr hat oder die Höhe einem zu sehr zusetzt, kann man sich von der Wand abstoßen und mit Hilfe der Anlage langsam ablassen. Mit der richtigen Motivation (LEGO Ninjago 😊) schafft es Luki dann auch seine Angst vor der Höhe zu überwinden und bis zur Hallendecke auf 16m hochzuklettern. Das kann der Papa natürlich nicht auf sich sitzen lassen und schafft es dann auch bis ganz nach oben. Luki verspricht ihm zur Belohnung ein Eis.
Nach einer Mittagspause brechen die beiden zu einer zweiten Kletterrunde auf, während wir Mädels die Badesachen packen und ins Hallenbad gehen. Zum Glück sind alle Liegen aufgrund des schlechten Wetters an beiden Schwimmbecken besetzt. Sonst hätten wir uns vermutlich nicht den Ruheraum im 2. Stock genauer angesehen. Und dieser ist ein wahrer Glücksgriff. Es gibt mehrere Liegen, Wasserbetten und Lounges, in die man sich gemütlich reinlegen und entspannen kann. Da flüstern angesagt ist, herrscht eine herrliche Ruhe. Ein Kaminofen sorgt für behagliche Wärme und die Fenster geben den Blick frei auf die Nebel verhangenen Berge und einen schönen Balkon mit weiteren Liegen.
Wir genießen die Ruhe und ein gutes Buch, bis Luki keine Lust mehr hat zu klettern und zu uns ins Bad kommt. So ziehe ich mit ihm auf eine frei gewordene Liege am Schwimmbecken um. Micha kauft sich eine Saunakarte für 10€ und gönnt sich zur Entspannung nach dem anstrengenden Klettern 3 Durchgänge. Die Sauna mit Außenbereich ist ebenfalls sehr schön und im Western Style eingerichtet. Trotz stundenlangem Klettern bekommt Luki vom Tauchen und Rutschen nicht genug, so dass wir bis 19 Uhr alle im Bad bleiben. Nach dem Vesper rundet ein Spieleabend den Tag ab.
„Kraftreich“ Ruheraum
Tag 4 – Mittwoch 29.05.
Endlich wieder Sonnenschein. Heute Nacht war es aber eisig kalt, so dass wir zum Frühstücken draußen noch eine warme Jacke brauchen.
Das schöne Wetter wollen wir heute natürlich ausnutzen, um ein bisschen zu wandern. Da die Webcam der nahen Spieljochbahn noch Schneefelder zeigt, sind wir allerdings unsicher, ob eine Bergfahrt Sinn macht. Alternativ könnten wir ein Stück am Achensee entlanglaufen und mit dem Schiff zum Ausgangspunkt zurückfahren.
Da sich der Verkehr aber schon ab Fügen talauswärts staut – der Grund, eine große Baustelle, die wir schon auf dem Hinweg gesehen haben – wird uns die Entscheidung abgenommen und wir fahren zur Talstation der Seilbahn. Die Berg- und Talfahrt kostet 28€ für einen Erwachsenen, Kinder die Hälfte. Oben angekommen sieht es gut aus. Die Sonne scheint und die meistens Wege scheinen trotz Schneeresten gut begehbar zu sein. Wir entscheiden uns für den Panoramaweg zur Geolsalm. Von der Bergstation führt der Weg ein Stück auf der Rodelbahn bergab bis zu einem Wegweiser. Dann geht es auf einem schmalen Weg, den wir fast übersehen hätten, da das Schild nicht eindeutig auf diesen zeigt, durch Almgelände und Wald bis zur Jausenstation Geolsalm auf 1733m. Da viel Betrieb ist und alles Essen bereits ausverkauft, stapfen wir weiter und ziemlich steil bergauf (Nr. 17) zurück in Richtung Spieljoch Gipfel. Zwischendurch stärken wir uns mit unserem mitgebrachtem Vesper und erreichen dann bald den Kammweg, der zum Gipfelkreuz auf 1920m führt. Von hier ist man dann in wenigen Schritten bergab wieder an der Bergstation. Zur Belohnung darf Luki den Spielplatz erkunden und Trampolin hüpfen. Leider sind große Teile der Attraktionen für Kinder noch vom Schnee bedeckt. Trotzdem hat sich die Fahrt hier hoch aufgrund der schönen, wenn auch ziemlich anstrengenden Rundwanderung gelohnt (4,6km; 205 Höhenmeter).
Gegen 15 Uhr geht es mit der Spieljochbahn zurück ins Tal. Wir genießen noch die Sonne auf dem Campingplatz und grillen zum Abschluss des Tages.
Spieljochbahn Fügen Gipfelkreuz Spieljoch eine Kreuzotter kreuzt unseren Weg auf dem Weg zur Geolsalm Bergstation Abenteuer Spielplatz unser Stellplatz
Gefahrene Kilometer 25
Tag 5 – Donnerstag 30.05.
Schon wieder hat es die ganze Nacht geregnet, aber es ist nicht das beständige Prasseln auf unser Dach, das uns weckt, sondern die Kanonenschüsse, die um 6 Uhr morgens, aufgrund des Feiertags Fronleichnam ertönen. Da das Wetter auch nach dem Frühstück noch regnerisch ist, beschließen wir ein Tagesticket für den Zug zu kaufen und das Zillertal per Bahn zu erkunden. Jasmin verzichtet dankend, also ziehen wir heute nur zu Dritt los. In ca. 10 Gehminuten sind wir am Bahnhof von Aschau und müssen nur ein paar Minuten auf den nächsten Zug warten. Dieser fährt jede halbe Stunde in beide Richtungen zwischen Mayrhofen und Jenbach. Das Tagesticket 2plus gilt für max. 2 Erwachsene und 3 Kinder bis 15 Jahre in ganz Tirol und kostet 38.30€. Wir fahren bis Mayrhofen und wollen mit dem Bus weiter nach Hintertux. Da der nächste Bus erst in einer halben Stunde fährt, erkunden wir den Ort zu Fuß und lauschen der Musikkapelle, die in Tracht durch das Zentrum marschiert.
Da schon wieder Regen einsetzt und die Sicht Richtung Gletscher immer schlechter wird, beschließen wir mit dem Zug wieder zurückzufahren, da es in Richtung Talanfang langsam aufklart. Wir überlegen nach Kufstein zu fahren (Umstieg in Jenbach), aber da der Himmel blau wird und sich die Sonne langsam durchkämpft, beschließen wir spontan, nochmal eine kleine Wanderung zu machen. Micha schlägt vor, zu den beiden Wasserfällen Laimach und Talbach zu spazieren. Viel Zeit für eine richtige Routenplanung bleibt nicht, also springen wir kurzerhand in Ramsau raus.
Nach einem kurzen Stopp am Spielplatz laufen wir entlang des rauschenden Ziller und dann stetig ansteigend den Berg nach oben. Es ist schwül und wir sind viel zu warm angezogen und deshalb nach kurzer Zeit durchgeschwitzt. Wir kommen vorbei am Strasserhäusl, von wo aus 1831 die Kinder der Familie Strasser das Weihnachtslied „Stille Nacht, heilige Nacht“ nach Leipzig trugen. Oben teilt sich der Weg: links geht es zum Laimach Wasserfall weiter den Berg hinauf, rechts eben Richtung Talbach Wasserfall. Da letzterer auch noch schöner sein soll, fällt uns die Entscheidung leicht. Nach kurzer Steig führt der Weg wieder bergab Richtung Laimach und dann erneut steil und schweißtreibend nach oben. Ob das der beste Weg war? Vermutlich nicht, aber das kann bei spontaner Planung natürlich passieren.
Als wir den Wasserfall dann endlich erreichen, haben sich die Strapazen gelohnt. Der Talbach stürzt eindrucksvoll zu Tal. Zudem verläuft hier ein Klettersteig, der im oberen Bereich mit einer Schwierigkeit von C/D aufwartet. Wir beobachten die Kletterer – auch ein Idiot ohne Sicherung und richtige Ausrüstung ist dabei – und steigen dann den Weg am Wasserfall hinunter. Auf der Brücke genießen wir nochmals das Wasserrauschen und stärken uns anschließend nach der „kurzen“ (2,5 Stunden 😊) Wanderung an der Jausenstation mit Kaiserschmarrn und kühlen Getränken. Noch weiter absteigend erreichen wir dann den nächsten Ort und Bahnhof Zell am Ziller und steigen wieder in die Zillertalbahn, da die dunklen Wolken Regen verheißen. Sonst hätten wir hier im Park noch ein bisschen verweilt. Wir kommen gerade noch einigermaßen trocken zurück zum Campingplatz.
Den restlichen Nachmittag/Abend verbringen wir wieder in Hallenbad und Sauna und gehen an unserem letzten Urlaubsabend noch ins Western Steakhouse am Platz. Von anderen Campern bekommen wir dort unverhofft noch eine Line Dance Darbietung und genießen diesen Abend.
Bahnhof Aschau Ziller Talbach Wasserfall mit Klettersteig
Tag 6 – Freitag 31.05.
Das gewohnte Bild: strömender Regen die ganze Nacht und das soll die nächsten Tage auch so weitergehen. So ist es nicht so schlimm, dass unser Aufenthalt hier schon wieder zu Ende geht. Wir müssen noch 30€ für unseren Stromverbrauch nachzahlen – das erscheint uns ziemlich hoch, lässt sich aber nicht nachvollziehen, da wir den Zählerstand zu Beginn leider nicht nachgeprüft haben. So bezahlen wir rund 400€ für den Aufenthalt hier. Teuer, aber für das Gebotene angemessen. Der Campingplatz ist top ausgestattet und hat uns und vor allem den Kindern sehr gut gefallen. Danke an unsere Freunde für den Tipp! Einziger Kritikpunkt: tagsüber ist die nahe Durchgangsstraße zu hören – nachts ist es aber glücklicherweise schön ruhig.
Um 10 Uhr starten wir durch und machen uns nach einem kurzen Tankstopp auf den Heimweg. Aufgrund der schlechten Wetterprognose scheinen sich alle Urlauber bereits heute auf den Heimweg zu machen, so dass wir immer wieder im Stau stehen. Es regnet ununterbrochen, der Arlberg Pass erwartet uns mit 1°C und Neuschnee und wir sind froh nach fast 6 Stunden dann irgendwann wieder zu Hause zu sein.
Gefahrene Kilometer 356
Bewertung 4,5/5