Bretagne – August 2023

Tag 1, Donnerstag 03.08.

Um 15:30 Uhr sind wir Fünf am 3. August 2023 endlich wieder on the road – die Sommerferien sind da! Morgen wollen wir in Paris sein. In Freiburg haben wir gleich einen dicken Stau und überqueren deshalb erst um kurz vor 18 Uhr den Rhein und somit die Deutsch-französische Grenze. Wir erreichen die Ecluses von Marckolsheim und da gerade ein großes Schiff (ein Tanker?) die Schleuse passieren will, halten wir spontan an, um zuzuschauen. Kaum schließt sich die Schleusenkammer, öffnen sich die Himmelsschleusen und es regnet in Strömen. Also flüchten wir uns zurück ins Womo und fahren weiter.

Kurze Zeit später kommt das Château du Haut-Koenigsbourg in Sicht und plötzlich ist unsere Straße gesperrt. Wie das so ist mit Umleitungen – ruck zuck landen wir dank unseres Navi wieder auf einer viel zu schmalen Landstraße, irgendwo in den Vogesen. Ungeplant fahren wir über die kurvigen Straßen des Col d`Urbeis. Auf dem dortigen Wanderparkplatz machen wir Vesperpause. Irgendwann erreichen wir wieder wie geplant die gut ausgebaute Bundesstraße N59 Richtung Nancy. Es regnet in Strömen, z.T. haben wir Aquaplaning.

Kurz vor Nancy hört es endlich auf zu regnen, also beschließen wir, hier die Nacht zu verbringen. Im Sommer findet täglich um 22 Uhr auf der Place Stanislas eine Ton- und Lichtershow statt. Diese wollen wir uns gerne anschauen. Leider ist der Wohnmobil Stellplatz bereits belegt und auch die umliegende Parkplätze sind voll. Der große Parkplatz an der Allée Arlette Gruss hat nur Parkbuchten bis 6m Fahrzeuglänge. Als wir überlegen, hier trotzdem kurzzeitig zu parken und danach weiterzufahren, setzt der ungemütliche Regen wieder ein. Also verbraten wir unnötigerweise 45 Minuten, fahren umsonst durch viel zu enge Gassen und verlassen ungesehen Nancy.

Da wir mittlerweile alle ziemlich müde sind, suchen wir uns nun ein Plätzchen für die Nacht und werden am Rande von Void-Vacon fündig (6 Rue de la Gare). Hier gibt es einen kostenlosen Womo-Stellplatz und wir ergattern den letzten Stellplatz. Im Stockdunkeln rück- und seitwärts ohne Kamera zwischen zwei andere Wohnmobile einzuparken, erweist sich dann auch als nicht ganz einfach, aber Micha macht das perfekt nach Gefühl (mich als Einweiserin sieht er im Dunkeln gar nicht, sagt mir das aber erst im Nachhinein 😊). Um 22 Uhr fallen wir dann endlich ins Bett.

Gefahrene Kilometer 345
Bewertung Übernachtungsplatz 2,5/5

Tag 2, Freitag 04.08.

Das Prasseln des Regens begleitet uns die ganze Nacht. Morgens kommt der Lärm der nahen N4 dazu. Trotzdem schlafen wir ganz gut und fahren um 9 Uhr weiter. Nicht weit vom Stellplatz liegt übrigens der Canal de la Marne au Rhin (Rhein-Marne-Kanal), der nach Straßburg führt. Bei dem schlechten Wetter macht ein Stopp dort aber keinen Sinn.
Fast die Hälfte der Strecke nach Paris liegt noch vor uns (280km). Die Bundesstraße ist nicht durchgehend zweispurig ausgebaut und so geht es zum Teil schleppend hinter vielen LKW mit 50km/h quer durchs Land. Dafür fahren wir mautfrei. Links und rechts ist kilometerlang nichts anderes zu sehen als Felder und Windräder. Im Großraum Paris wird der Verkehr dann immer dichter und kurz vor dem Ziel die Straßen immer schmaler.

Um 13 Uhr erreichen wir dann aber endlich unseren Campingplatz, den wir für 2 Nächte vorgebucht haben: Le Beau Village (1 Voie des Prés, 91700 Villiers-sur-Orge). Wir sind positiv überrascht, die Stellplätze sind parzelliert und relativ groß – unser Platz B03 hat sogar einen Rasen- und einen befestigen Teil. Es gibt einen schönen Spielplatz, das hätten wir in dieser Lage alles gar nicht erwartet. Einzig die Waschräume sind nicht mehr die Neuesten. Wir bezahlen 117€ für 2 Nächte inklusive Strom – top! Nach einem schnellen Mittagessen sitzen wir noch kurz in der Sonne. Kurz danach fängt es schon wieder an zu regnen. Laut Regenradar soll es gegen 15 Uhr aber wieder aufhören, also machen wir uns für einen Nachmittagsausflug ins Zentrum von Paris bereit.

In ca. 15 Gehminuten erreicht man den Bahnhof von Saint-Geneviève-des-Bois. Das erste Stück führt dabei schön am Fluss Orge entlang. Wir kaufen uns Tickets am Automaten (10€ Hin und Rück p.P., Luki 5€) und nehmen den nächsten Zug (RER C, fährt ca. jede halbe Stunde). Normalerweise könnten wir ohne Umsteigen bis zum Eiffelturm fahren oder unterwegs an eine der vielen Haltestellen im Stadtzentrum aussteigen (das war auch einer der Gründe, diesen Platz auszusuchen). Leider ist die Bahnstrecke ab Gare de l’Austerlitz aktuell aber wegen einer Baustelle gesperrt, daher müssen wir dort aussteigen und mit der Metro weiter.
Wir fahren weiter bis zur Station Cluny-La Sorbonne. Die Sonne kommt langsam durch und wir spazieren zur Seine Insel und der immer noch beeindruckenden Kathedrale Notre-Dame. Weiter geht es zu Fuß zum Louvre (aktuell 2 Stunden Wartezeit, trotz Nachmittag) und dem angrenzenden Jardin des Tuileries. Die Kinder entdecken einen Rummel, der natürlich viiiieeelll cooler ist, als jeder Rummel bei uns. Sofia stürzt sich in ein spektakuläres Fahrgeschäft – uns anderen wird schon vom Zusehen schlecht. Dann kommt die nächste Regenwand auf uns zu, also flüchten wir uns schnell in die Metro und suchen ein Restaurant. Danach geht es zurück zum Gare de l’Austerlitz und weiter mit dem Vorort-Zug zum Campingplatz. Um 21:30 Uhr fallen wir direkt ins unsere kuschelige Schlafhöhle.

Gefahrene Kilometer 285
Bewertung 3,5/5

Tag 3, Samstag 05.08.

Der Wecker wirft uns um 6:30 Uhr aus dem Bett. Wir haben sehr gut geschlafen und würden gerne noch länger liegen bleiben, aber der Eiffelturm ruft. Bis wir gefrühstückt haben, alles gerichtet ist und wir endlich am Bahnhof sind, um die Tickets zu kaufen, vergeht dann leider doch noch eine ganze Zeit. Zudem verpassen wir ganz knapp den nächsten Zug und müssen eine halbe Stunde auf den nächsten warten, da der freundliche Herr am Schalter ewig benötigt, um uns die Fahrscheine auszustellen. Am Automaten gibt es die (nur am Wochenende und Feiertag gültigen) Tickets Navigo Jeunes Weekend (Tagesticket bis 26 Jahre für 10,10€ + 2€ für die wieder aufladbare Karte) leider nicht. Wir Erwachsene zahlen für das Tagesticket 20,10€.

Bis wir also ankommen und dann noch 2x mit der Metro bis zum Tour Eiffel umgestiegen sind, ist es bereits 10 Uhr (statt wie geplant 9 Uhr) und die Massen sind bereits da. Also ab durch die Sicherheitskontrollen, die es (wie der umlaufenden Zaun) 2015 noch nicht gab und rein in die Warteschlange. Als wir schon über eine halbe Stunde angestanden sind, wird plötzlich der Zugang zur Spitze (276m) gesperrt. Mutmaßlich wegen Überfüllung. Also können wir leider nur Tickets für den Aufzug zur 2.Etage in 116m Höhe kaufen. Online Tickets habe ich schon vor 2 Monaten keine mehr bekommen.
Die Aussicht von oben ist natürlich trotzdem wunderschön, aber das Spannendste ist eigentlich der Aufzug mitten durch die Eisenfachwerkkonstruktion. Aber auch die Schrägaufzüge durch die Turmpfeiler sind beeindruckend, vor allem die riesigen Gegengewichte. Nachdem wir die Aussicht ausgiebig bestaunt haben, setzt plötzlich starker Regen und eisiger Wind ein und es ist wird sehr ungemütlich. Also zurück in den Aufzug und wieder runter. Unten stehen wir Mädels dann eine halbe Stunde bei den Toiletten an. Danach sehen wir auf den digitalen Anzeigebildschirmen, dass der Zugang zur Spitze nun wieder möglich ist – so ein Pech.

Wir flanieren entlang des großen Parks und suchen uns ein Restaurant zum Mittagessen. Anschließend fahren wir mit der Metro zum Trocadéro, wo man nochmals einen großartigen Blick auf den Turm hat. Weiter fahren wir zum Arc de Triomphe und spazieren anschließend über die Prachtstraße Champs-Élysées. Leisten können wir uns hier natürlich nichts, aber auch so sind die vielen Geschäfte mit Türstehern wie Louis Vitton interessant. Leider fängt es schon wieder an zu regnen, also flüchten wir in die Metro und fahren weiter zur Station Anvers am Fuße der Basilique du Sacré-Coeur de Montmartre, wo es zum Glück wieder trocken ist.
Nach einem leckeren Eis fahren mit der historischen Seilbahn Funiculaire (im Metroticket inklusive) bergauf zur Basilika. Wir treffen unsere Freunde, die heute mit dem Zug angekommen sind und spazieren gemeinsam zur Place du Tetre mit ihren Cafés und talentierten Künstlern.

Da es mittlerweile schon nach 18 Uhr ist, wollen wir zurück zum Campingplatz fahren. Allerdings ist die Metro unglaublich voll und schon an der nächsten Haltestelle ist Schluss. Ein Grund für die Streckensperrung erschließt sich uns nicht. Wir suchen eine andere Metro Linie. Leider geht es auch hier erstmal nicht weiter. Auf der Anzeige entziffern wir, dass die Linie unterbrochen ist wegen Personen auf den Gleisen. Bis die Fahrt weitergeht dauert es eine halbe Stunde und die Bahn, die dann kommt, ist drückend voll. Wir quetschen uns irgendwie rein und haben Sorge, dass Luki unter die Räder kommt. Umfallen können wir hier zumindest nicht. Wir müssen dann nochmals umsteigen, bis wir um 20:30 Uhr endlich am Bahnhof Austerlitz in den Vorort Zug steigen können. So wird es auch wieder halb 10 bis wir fix und fertig zurück am Campingplatz sind.

Tag 4, Sonntag 06.08.

Eine stürmische Nacht lässt uns unruhig schlafen – stehen wir doch mal wieder unter einem großen Baum. Zudem regnet es morgens schon wieder, also leider kein Frühstück draußen. Wir lassen es heute ganz gemütlich angehen und jeder darf schlafen, so lange er oder sie will (Luki bis 6:30 Uhr ☹) Nach dem Frühstück nutzen wir noch die Möglichkeit, zu duschen und nutzen die V/E Station und starten dann um 11:30 Uhr in Richtung Chartres, unserem heutigen Tagesziel.

Nach einem kurzen Tankstopp suchen wir uns ein Plätzchen für das Mittagessen und werden in Étampes fündig (Île de Loisirs d’Étampes, Avenue Charles de Gaulle). Im großen Park gibt es ein Freibad, einen See, Skateranlagen und verschiedene Angebote für Kinder. Leider ist keine Sonne da und der Wind ist eisig, also können wir wieder nicht raussitzen. Nach dem Essen vertreten wir uns etwas die Beine und die Kids erkunden die Umgebung nochmals mit dem E-Scooter.

Weiter geht es nach Chartres. Wir parken am kostenlosen Womo-Stellplatz 2km außerhalb der Innenstadt (48.4327, 1.4958). Nach wahlweise Mittagschlaf oder Kartenspielen, um den Regen auszusitzen und anschließendem Vesper, machen wir uns auf Richtung Zentrum – wunderschön am Fluss Eure entlang. Immer im Blick: die Cathédrale Notre-Dame. Aber nicht nur diese ist sehenswert, das ganze Städtchen ist wunderschön. Gassen mit „echten“ Geschäften – kein Touristenramsch. Und es regnet nicht mehr.
Wir haben Glück. Die gotische Kathedrale aus dem 13. Jahrhundert hat noch geöffnet und kostet nicht mal Eintritt (außer man bucht eine Führung oder möchte auf den Turm steigen – abends nicht möglich). Sie ist über 130m lang, hat 176 Fenster und ist UNESCO Weltkulturerbe. Besonders beeindruckend ist die Gewölbehöhe mit fast 40 Metern, die Türme sind über 100m hoch.
Nach einem heißen Getränk zum Aufwärmen in einem Café ist es dann fast 21 Uhr. Gegen 22 Uhr kann man täglich für eine Stunde „Chartres en lumière“ bewundern – dieses Jahr zum 20. Jubiläum. An mehr als 20 Stellen in der Stadt werden Lichtinstallationen auf die Fassaden und Brücken projiziert. Hotspot ist die Hauptfassade der Kathedrale mit animierten Bildern und passender Musik. Das schauen wir uns für eine halbe Stunde an und sind danach durchgefroren und müde. Bis wir zurück am Wohnmobil sind, ist es dann wieder spät geworden – 23:30 Uhr.

Gefahrene Kilometer 93
Bewertung 2,5/5

Tag 5, Montag 07.08.

Wir schlafen lange. Nachts ist es ruhig, morgens fahren aber einige Autos vorbei und machen entsprechend Lärm. Um die Ecke ist ein Intermarché, dorthin verlagern wir unseren Standort zum Frühstück, da wir wieder nicht raussitzen können. Nachdem wir beim Bäcker waren und auch noch Vorräte aufgefüllt haben, geht es um halb 11 auf die letzte Etappe Richtung Meer.

Nachdem wir die Mautstraßen bisher immer gemieden haben, wollen wir nun auf schnellstem Weg ans Ziel kommen und nehmen daher die Autobahn. Zur Mittagspause fahren wir in Vaiges ab und zahlen für 150km 42,60€. Wir wussten, dass die Mautgebühren hoch sind, aber das ist wirklich Wucher. Wir steuern zum Kochen den kostenlosen Stellplatz (Rue Robert Gletron, 53480 Vaiges) mit einem kleinen See, Picknickbänken, Toilettenhäuschen und V/E an. Die 8 Stellplätze sind alle belegt, aber da wir eh nicht lange bleiben wollen, parken wir einfach auf dem PKW Parkplatz daneben. Die Kinder entdecken einen Pizza Automaten, den sie natürlich gleich ausprobieren wollen. Also bestellen wir einmal Flammkuchen to go für 9,50€. Der Geschmack ist ganz ok, aber nochmal brauchen wir das nicht.

Weiter zum Stellplatz für diese Nacht: Aire de Camping Car Beauvoir (Route du Mont Saint-Michel, 50170 Beauvoir). Die Übernachtung kostet inkl. Strom und V/E 16,50€ (zzgl. Chipkarte – diese haben wir vorab online bestellt, kann aber auch vor Ort erworben werden). Zum Kaffee scheint endlich die Sonne und wir genießen es draußen zu sitzen.
Nach dem Abendessen machen wir Mädels uns mit Scooter und Fahrrad auf den Weg zum 5km entfernten Mont Saint-Michel. Direkt am Stellplatz führt der Radweg vorbei. Immer mit tollem Blick auf den Berg fahren wir hin. Alternativ könnten wir nach 2km auch den kostenlosen Shuttlebus nehmen. Trotz Abendstunde ist (wie erwartet) noch viel los, wir können aber problemlos mit unseren Fahrzeugen über den Damm bis zum Inseleingang fahren. Nach den obligatorischen Fotos werfen wir einen kurzen Blick in die Gassen und fahren dann zurück. Für den Sonnenuntergang zu bleiben, lohnt sich nicht, da es mittlerweile wieder komplett bewölkt ist und auch schnell kalt wird.

Gefahrene Kilometer 294
Bewertung 3,5/5

Tag 6, Dienstag 08.08.

Morgenstund hat Gold im Mund und den Mont Saint-Michel für sich, deshalb bin ich heute schon um kurz vor halb 7 mit dem E-Scooter aufgebrochen und habe den Klosterberg pünktlich zum Sonnenaufgang erreicht. Mit mir sind um diese Zeit nur eine Handvoll Menschen unterwegs – auf der Brücke bin ich sogar ganz alleine. Auf der Insel selbst treffe ich dann nur Einheimische, die alles für einen neuen Tag voll Menschenmassen vorbereiten – überall wird geputzt und vor allem Unmengen von Müll entsorgt. Noch können sich die Möwen an den Essensresten der Touristen bedienen. Auf dem Wehrgang herrscht eine unglaubliche Stimmung – nur das Kreischen der Möwen und das Rauschen des Meeres ist zu hören.

Nachdem ich kreuz und quer und hoch und runter gelaufen bin, setze ich meinen Rundgang auf Sand fort. Bei Ebbe soll man den Berg umrunden können. Ich versuche es, bald wird es jedoch erst steinig und dann felsig und das Gelände immer unwegsamer. Da ich auch mutterseelenalleine bin, kehre ich irgendwann um. Nicht auszudenken, wenn ich hier umknicke oder zwischen den Felsen stürze und mich dann irgendwann die Flut überrascht.

Zurück durch das Tor betrete ich nochmals die Insel und begebe mich zum Eingang der Abtei, die um 9 Uhr ihre Pforten öffnet. So langsam füllt es sich, ich bin aber relativ weit vorne in der Warteschlange und kann so gleich bei Öffnung mein Ticket kaufen (11€ – Vorausbuchung auch online möglich mit gesonderter Warteschlange). Die Besichtigung lohnt sich schon allein wegen der unglaublichen Aussicht. Aber auch die vielen Räume der Abtei, die Treppen und Säulengänge sind sehr schön – vor allem, wenn man so wie ich, fast alles noch für sich hat.
Nun aber zurück am Stellplatz, die Touristenmassen kommen mir schon entgegen. Aber nicht nur diese, auch meine zwei Männer treffe ich unterwegs. Auch Micha möchte noch einen Blick auf den Mont Saint-Michel werfen. Die Mädels sind gerade mit dem Frühstück fertig. Wir bleiben noch bis nach dem Mittagessen, damit wir grillen und gemütlich raussitzen können. Danach wollen wir weiter nach Saint-Malo.

Obwohl wir (für unsere Verhältnisse früh) direkt einen Stellplatz suchen, ist alles schon voll. Wir fahren Dutzende Plätze in Saint-Malo, in Saint-Coulomb, in Dinard und Saint-Briac-sur-Mer an, und zwar jedwede Möglichkeit: Camping-, Stell- und Parkplätze. Alles ist voll oder für Womos verboten. Die wenigen geeigneten Parkplätze sind zudem durch PKW belegt.
Erst nach 2 Stunden finden wir ein freies Plätzchen bei Lancieux (48.6169, -2.1420) mit Blick auf den Hafen. Eine Treppenweg führt hinab zum Strand , wo die Boote wegen Ebbe alle auf Grund liegen. Das stört uns aber nicht – wir sind froh, angekommen zu sein und genießen unseren ersten Mittag am Strand, den Sand zwischen den Füßen und später unser Abendessen auf der Picknickdecke.
Wir hätten uns sehr gerne die schönen Orte Saint-Malo und Dinard (das „Nizza des Nordens“) angeschaut, aber hier gefällt es uns auch und uns mit Massen durch einen Ort zu schieben ist sowieso nicht unsere Sache. 

Gefahrene Kilometer 98
Bewertung 3/5

TAG 7 – Mittwoch 09.08.

Nur vereinzelt waren heute Nacht Autos zu hören, deshalb haben wir gut geschlafen. Nach dem Frühstück können wir zum ersten Mal beobachten, wie die Flut kommt. Unglaublich, wie schnell die Boote nach und nach vom Wasser umspült werden. Viele Bootsbesitzer machen sich auch schon zum Auslaufen bereit. In der Gegend um Saint-Malo gibt es einen der höchsten Tidenhube weltweilt mit über 10 Meter Unterschied zwischen Ebbe und Flut.

Nach einem Stopp beim Bäcker geht es für uns weiter nach St-Jacut-de-la-Mer. Hier gibt es einen Camping Municipal, der allerdings voll belegt ist. Am Wohnmobil Stellplatz nebenan ergattern wir aber noch ein freies Plätzchen. Nach dem Mittagessen geht es dann endlich ans Meer.
Am Campingplatz vorbei geht es zum Plage de la Manchette. Es ist Flut und das Wasser lockt uns. Wie erwartet ist der Atlantik aber eiskalt und es weht ein frischer Wind, daher traut sich nur Micha rein, uns anderen reicht die Abkühlung an den Füßen. Nach einem kurzen Sonnenbad zieht sich das Meer auch schon langsam wieder zurück und wir können zur nächsten Bucht Plage de la Pissotte spazieren und Muscheln suchen.

Zum Abendessen geht es dann zurück zum Womo. Wir versuchen uns irgendwie von Sand und Sonnencreme zu befreien, aber mit dem niedrigen Wasserdruck in unserer Dusche ist das vor allem mit langen Haaren sehr schwierig. In der Sonne sitzend lassen wir den Abend ausklingen.

Gefahrene Kilometer 10
Bewertung 3/5

Tag 8 – Donnerstag, 10.08.

Nach einer ruhigen Nacht ist es morgens endlich mal richtig warm und wir können im T-Shirt gemütlich draußen frühstücken – herrlich. Eigentlich hätte uns die Übernachtung 10€ gekostet, da aber die Schrankenanlage kaputt ist, haben wir hier sogar kostenlos übernachtet. Die Lage hat uns gut gefallen, allerdings war der Rasen zwischen den Stellplätzen, den sich zudem immer 2 Wohnmobile teilen mussten, sehr ungepflegt (nicht gemäht und mit Unkraut verwuchert). Wir hatten allerdings das Glück, dass unser Nachbar lieber im Womo saß, als draußen. So hatten wir ein Rasenstück für uns und konnten uns ausbreiten.

Um 11 Uhr erreichen wir unseren nächsten Stellplatz: Camping Municipal Du Pont De L’etang, (Pléherel Plage, 22240 Fréhel) mit freier Platzwahl in den Dünen. Wir ergattern sogar ein Plätzchen mit Meerblick und zahlen für die Nacht schlappe 30€ – perfekt! Noch schöner als der Campingplatz ist der angrenzende Strand „Anse du Croc“ direkt hinter den Dünen. Er ist breit, feinsandig und fast ohne Muscheln und das Wasser wunderbar klar.
Da heute der kalte Wind fehlt, ist es heiß – perfektes Badewetter an diesem Traumplatz. Das Wasser ist allerdings noch kälter als gestern, weil hier gleich das offene Meer kommt. Daher kann man übrigens auch bei Ebbe noch baden, obwohl es bei Flut (die wir mittags nun haben) noch schöner ist. Wir bleiben bis nach 18 Uhr am Strand. Bis das Abendessen ruft, sind wir alle mit Sand paniert und haben eine heiße Dusche dringend nötig. Die Kinder haben beim Suchen eines freien Stellplatzes zum Glück auch noch die Waschhäuser inspiziert und so wissen wir, dass Nr. 14 neu ist. Alle anderen sind schon sehr in die Jahre gekommen. Also wählen wir Mädels den weiteren Weg dorthin, den Jungs tut es auch das Waschhaus um die Ecke.

Nach dem Abendessen gehen die Kinder spülen und wir Großen spazieren den durch den Campingplatz führenden Wanderweg GR34 entlang durch das angrenzende Naturschutzgebiet mit Dünengräsern. Am Ende des Strandes wandern wir auf die Felsen, wo sich uns eine traumhafte Aussicht auf den Ärmelkanal bietet und schließlich ein schöner Sonnenuntergang über dem Meer.

Gefahrene Kilometer 25
Bewertung 4,5/5

Gefahrene Kilometer 25
Bewertung 4,5/5

Tag 9 – Freitag, 11.08.

Gerne würden wir noch länger hier auf dem schönen Campingplatz bleiben, aber für heute ist leider den ganzen Tag Regen angesagt. Nach dem Frühstück fängt es auch schon an zu nieseln, also packen wir wohl oder übel zusammen. Man darf sogar bis 19 Uhr abreisen und zahlt trotzdem nur für eine Nacht. Ich gebe an der Rezeption an, dass wir keinen Strom nutzen konnten, da die mit unserer Kabeltrommel erreichbaren Stromsäulen alle belegt waren. Und tatsächlich dürfen wir deshalb 3€ weniger zahlen – 27,30€ Endsumme. Top Platz – top Service.

Da es sich leider richtig einregnet, fahren wir nach Saint Brieuc – unser übliches Schlechtwetterprogramm in Frankreich ist, neben dem Auffüllen unserer Vorräte im Supermarkt, ein Besuch bei Decathlon. Auf dem Parkplatz essen wir zu Mittag.
Nach dem erfolgreichen Einkaufsbummel fahren wir zum Plage du Palus in Plouha, um den dortigen kostenlosen Stellplatz anzuschauen. Alle Plätze sind bereits belegt, aber uns gefällt es hier auch nicht, deshalb wären wir auch so weitergefahren.

Den letzten freien Platz ergattern wir dann bei meinem eigentlichen Wunschplatz für heute (wir haben nach der Erfahrung der letzten Tage allerdings nicht damit gerechnet nachmittags noch einen zu bekommen) in Plouézec (Parking de la Corniche 48.7288, -2.9452).
Hier oben hat man einen großartigen Blick auf die Bucht von Bréhec und das Meer. Es gibt Bänke, Picknicktische und Mülleimer. Ansonsten keine weiteren Dienstleistungen, aber dafür ist es ein offizieller Stellplatz und völlig kostenlos (max. 24h Aufenthalt). Leider können wir nicht noch wie geplant ein Stück auf dem Küstenwanderweg (führt auch hinter zur Bucht) spazieren, da es schon wieder anfängt zu regnen und bis zum Abend auch nicht mehr aufhört.

Gefahrene Kilometer 88
Bewertung 4/5

Tag 10 – Samstag, 12.08.

Das Kreischen der Möwen weckt uns und die Sonne scheint wieder – der kalte Wind bleibt uns allerdings erhalten. Um kurz nach 10 Uhr brechen wir auf und fahren weiter zum Parkplatz am Maison du Gouffre bei Plougrescant. Hier gibt es einen separaten Parkplatz für Wohnmobile (48.866084, -3.230749). In wenigen Minuten erreicht man von hier das 1861 erbaute und augenscheinlich noch bewohnte `Haus zwischen den Felsen` – ein beliebtes Fotomotiv in der Bretagne. Mehr beeindruckt als das Haus haben uns aber die Felsformationen und Klippen, wo sich trotz Ebbe die Wellen brechen. Bei unserer Rückkehr ist dann schon fast der ganze Parkplatz belegt – leider auch mit PKW, die scheinbar nicht in der Lage sind, den nebenliegenden Höhenbeschränkten Parkplatz zu nutzen. Wir kochen hier noch und fahren dann zum Campingplatz „Domaine Trestaou“ (89 Av. du Casino, Perros-Guirec).

Hier habe ich morgens bereits angerufen und um Reservierung eines Stellplatzes gebeten. Mir wurde zwar freundlich ein Rückruf versprochen, aber dieser ist leider nicht erfolgt, so dass wir nur auf gut Glück hinfahren können. Aber Überraschung: der Anruf wurde notiert und ein Platz für uns reserviert. Glück gehabt, mittlerweile ist nämlich alles ausgebucht. Der Campingplatz wird sehr familiär geführt – von der Oma bis zur Katze wuseln alle im Empfangsbüro. Wir bekommen Stellplatz 704 – nah am Waschhaus.

Vom Campingplatz führt ein Weg zum Strand „Plage de Trestraou“ und zur Promenade. Trotz regnerischem und nicht besonders warmen Wetter ist der Strand sehr gut besucht – man könnte meinen es hat 30°C und 25°C warmes Wasser. Die Bretonen sind wirklich hart im Nehmen – ausgewiesen werden 18°C Wassertemperatur, was wir aber nicht glauben. 15 Grad erscheint uns realistischer… Trotzdem sind Dutzende Kinder und Erwachsende im Wasser. Hier gibt es sogar Kinderanimation am Strand. Noch mehr als Schwimmer sieht man allerdings Surfer. Wir gönnen uns ein Eis und beobachten das bunte Treiben.
Wir spazieren weiter ins Zentrum, um ein paar Andenken zu kaufen – es geht allerdings ganz schön bergauf. Ruck zuck ist es dann wieder Zeit fürs Abendessen und wir kehren zurück zum Campingplatz, wo es zum Raussitzen dann leider schon wieder zu ungemütlich ist.

Gefahrene Kilometer 64
Bewertung 3/5

Tag 11 – Sonntag, 13.08.

Luki, Micha und ich stehen heute kurz nach 7 Uhr auf, denn wir wollen früh los, um den Zöllnerpfad ‚Sentier des Douaniers‘ und damit einen Teil des 2000km Küstenwanderwegs GR34 zu wandern. Der Einstieg liegt nur wenige Gehminuten vom Campingplatz entfernt. Er verbindet den „Plage de Trestraou“ mit dem Hafen „Port de Ploumanac’h“ und führt entlang der ‚Côte de Granit Rose‘.

Anfangs ist der Wanderweg einfach ein schöner Spazierweg am Meer entlang. Ungefähr auf der Hälfte des Weges gelangt man dann zu den beeindruckenden Felsformationen der rosa Granitküste, die wir ausgiebig erkunden. Vorbei am Leuchtturm erreicht man dann wenig später den Strand von Saint Guirec. Am Campingplatz wurde uns gesagt, dass man für den Weg 1:30h benötigt. Wir sind davon ausgegangen, dass es sich dabei um die gesamte Strecke handelt. Bis wir am Hafen ankommen sind aber schon beinahe 2 Stunden um und wir haben keine lange Pause gemacht. Es handelt sich bei der Zeitangabe wohl doch um die einfache Strecke. Das bringt uns nun etwas in Bedrängnis, da wir bis 12 Uhr den Campingplatz verlassen müssen.
Der Rückweg ab Ploumanac’h ist dann nicht nur stressig, sondern auch nicht besonders schön, da er mitten durch Perros Guirec und stetig bergauf an der Straße entlangführt. Das trübt ein bisschen die schönen Eindrücke vom Hinweg. Nach 2:30h kommen wir ziemlich verschwitzt endlich wieder am Campingplatz an und hüpfen noch schnell unter die Dusche. Die Mädels haben zwischenzeitlich schon aufgeräumt und Tisch und Stühle zusammengeklappt. Um halb 12 verlassen wir dann planmäßig den Platz. Wir bezahlen stolze 74,30€. Da bezahlt man die Lage und den touristischen Hotspot natürlich mit.
Wir wollen uns ein schönes Plätzchen zum Kochen suchen. In Trégastel ist unglaublich viel los, also schnell wieder weiter. Fündig werden wir dann am Strand „Plage de Landrellec“ in Pleumeur-Bodou. Hier können wir unser Mittagessen und Eis nochmals inmitten der Granitküste genießen. Die Sonne scheint und wir überlegen, noch eine Weile hier am Strand zu bleiben, aber das Wasser ist mal wieder eisig und schon schieben sich auch wieder Wolken vor die Sonne.

Deshalb verlassen wir nun den Norden der Bretagne und hoffen auf beständigeres Wetter und höhere Temperaturen im südlichen Teil. Wir erreichen das Departement Finistère (lateinisch finis terrae = Ende der Welt, bretonisch = Anfang der Welt). Wir wollen auf dem Womo-Stellplatz in Landerneau übernachten. Hier findet heute allerdings ein Festival statt, deshalb flüchten wir ganz schnell wieder.

So landen wir ungeplant auf dem kleinen Campingplatz Saint Jean (1910 Route de la Chapelle St Jean, Plougastel-Daoulas). Wir haben Glück und bekommen ein freies Plätzchen (Stellplatz 9). Wir bezahlen für die Übernachtung 57,20€, dafür gibt es zum ersten Mal auch kostenloses WLAN und was die Kinder genauso freut, ein kleines Schwimmbad (ein Teil davon als Hallenbad) mit Rutschen – super! Die Kids sehen wir bis zum Abendessen also erstmal nicht mehr.
Es ist ein sehr familienfreundlicher Campingplatz mit Kinderprogramm und sonntags Livemusik. Zudem eine Hüpfburg, Trampoline, Basketball- und Fußballplatz und natürlich auch ein Spielplatz. Der Campingplatz liegt direkt am Meeresarm L’Élorn und man kann ein bisschen am Wasser entlang spazieren und von Weitem einen Blick auf die große Autobahnbrücke über das Iroise Meer werfen. Uns gefällt es hier richtig gut. Auch der Empfang war überaus freundlich. Mit der Livemusik an der Bar schlafen wir heute ein.

Gefahrene Kilometer 111
Bewertung 4,5/5

Tag 12 – Montag, 14.08.

Nachdem die Musik aus ist und die Camper alle ins Bett gegangen sind, war es wunderbar ruhig hier. Irgendwann nachts hat es mal wieder angefangen zu regnen und die Prognose für den Tag ist nicht besser – wie immer, wenn wir ein schönes Plätzchen gefunden haben. Wir verlassen den Campingplatz aber erst gegen Mittag, nachdem die Kinder nochmal im Hallenbad waren und fahren dann nach Brest. Unser eigentlicher Plan: ein Ausflug zur Pointe de Corsen (westlichster Punkt Frankreichs) macht bei diesem Wetter keinen Sinn.

Wir überqueren die gestern von Weitem gesehene Autobahnbrücke und parken wenig später kostenlos in Brests Hafengegend (48.3822, -4.4893 – wenige Plätze für große Wohnmobile) und suchen uns erstmal ein Restaurant zum Mittagessen. Wir wissen, dass die Stadt nicht wirklich sehenswert ist, da sie im Krieg fast vollständig zerstört wurde. Das Château (die Festung) erreichen wir von hier in wenigen Minuten zu Fuß – hier ist das (wohl sehenswerte) Marinemuseum untergebracht. Gleich danach erreicht man die 64m hohe Hubbrücke „Pont de Recouvrance“ und die Innenstadt. ‚
Nach dem Essen sind wir dann auch mit wenigen Schritten an der Seilbahn Téléphérique, die in 72 Meter Höhe innerhalb 3 Minuten den Fluss Penfeld überquert und einen schönen Ausblick bietet (Hin und Rück 2,20€ p.P.). Wir müssen etwas anstehen und fahren dann auf die andere Seite. Hier ist die Seilbahnstation in einer Werkshalle mitsamt Kulturzentrum untergebracht. Es gibt Geschäfte, Ausstellungen und das gesamte UG ist für Rollerfahrer und Skater freigegeben. Zurück geht es wieder mit der Seilbahn und die Kinder freuen sich nochmal über das Guckloch im Boden. Anschließend stöbern wir noch durch ein paar Geschäfte, allerdings ohne großen Enthusiasmus. Die Innenstadt ist nicht ansprechend und die einzelnen Tropfen gehen nun in strömenden Regen über. Also schnell zurück ins Womo.
Fazit für Brest: Téléphérique macht Spaß, der Rest nicht. Einzig der Besuch des Marinemuseums oder das große Aquarium Océanopolis wäre evtl. empfehlenswert, allerdings gibt es für zweiteres seit Tagen keine Online Tickets mehr und Schlange stehen im Regen möchte niemand von uns.

Wir fahren also zum nächsten Supermarkt und anschließend weiter zum kostenlosen Stellplatz für diese Nacht in Térénez am Port de Plaisance (48.2790, -4.2697) auf halber Strecke zur Halbinsel Crozon – unser Ziel für morgen. Bei einem Spieleabend im Womo lauschen wir dem Prasseln des Regens. Pünktlich zum Sonnenuntergang hört es dann endlich auf und wir vertreten uns noch etwas die Beine und schauen den kleinen Hafen an, wo auch ausgemusterte Schiffe der Marine liegen.

Gefahrene Kilometer 54
Bewertung 2/5

Tag 13 – Dienstag, 15.08.

Die nahe Straße war gestern bis spät abends und seit frühmorgens zu hören, aber sonst gibt es eigentlich nichts an diesem Parkplatz auszusetzen. Nach dem Frühstück fahren wir über die große Brücke Pont de Térénez auf die „Presqu’île de Crozon“ nach Morgat, da wir hier online für den Nachmittag eine Bootstour gebucht haben (Vedettes sirens). Wir parken kostenlos neben dem Wohnmobil-Stellplatz (48.225304, -4.513062), da dieser noch voll belegt ist. Bei näherer Betrachtung würden wir auch nicht übernachten wollen. Die Womos stehen dicht an dicht auf Beton und die Plätze sind so eng, dass man nicht einmal Tisch und Stühle rausstellen könnte.

Wir erkunden zu Fuß die Promenade (den Strand finden wir nicht so ansprechend – nicht das Badewetter wäre 😊) und kehren dann zum Mittagessen zurück zum Parkplatz. Danach laufen wir zum Hafen und schauen dem bunten Treiben der Wassersportler zu.
Um 16:30 Uhr startet dann die 50minütige Bootstour zu den Grotten von Morgat (16€ p.P., Luki 10€), wo man sehr gut die Gesteinsschichten der Halbinsel – Sandstein und Schiefer – sehen kann. In der Grotte de l’Autel sind sie Wände sogar mehrfarbig (Oxidation von Eisen = rote Färbung, Flechten = grün). Die Crew erzählt jede Menge Wissenswertes, allerdings nur auf französisch und rasend schnell gesprochen, so dass auch Jasmin und ich nur einzelne Brocken verstehen. Alles in allem ein netter Ausflug und das Beste: die Sonne strahlt heute Nachmittag vom Himmel, perfekt für unsere Tour. Da heute Feiertag ist, gibt es auch einen kleinen Rummel und Marktstände an der Promenade und abends soll noch Livemusik spielen. Es ist unglaublich viel los – zu viel für unseren Geschmack, also nichts wie raus aus dem Trubel.

Wir fahren zum Abendessen an den Plage de Postolonnec (48.2394, -4.4638) und genießen Baguette und Käse auf der Kaimauer mit wunderschönem Blick aufs Meer. Luki muss natürlich auch noch ins Wasser springen. Wir könnten hier auch übernachten, fahren dafür aber noch wenige Kilometer weiter an den Strand L’Aber (48.2355, -4.4472) – ein traumhaftes kostenloses Plätzchen (Campingverhalten nicht erlaubt, da Naturschutzgebiet – leider halten sich mal wieder nicht alle dran) hinter den Dünen mit breitem Strand  Beides erinnert uns sehr an Dänemark. Zum Abschluss dürfen wir noch einen wunderschönen Sonnenuntergang genießen – was will man mehr?!

Gefahrene Kilometer 32
Bewertung 4/5

Tag 14 – Mittwoch, 16.08.

Nur das Rauschen des Meeres (Flut) und das Kreischen der Möwen hat uns in dieser Nacht begleitet und wir haben sehr gut geschlafen. Heute morgen ist es herbstlich frisch mit 13°C um 8 Uhr. Der Rest der Familie plädiert dafür die Bretagne zu verlassen und ein paar Stunden in Richtung Süden zu fahren. Ich will noch nicht gehen, so viel Schönes gibt es hier noch zu sehen. Also handele ich 2 letzte Tage aus.

Wir verlassen unseren wunderschönen Stellplatz und fahren zu einem Wohnmobilhändler (Bonjour Caravaning Le Faou), um unseren Vorrat an Reinigungsmitteln für die Chemie Toilette aufzufrischen. Zudem haben wir gestern (vermutlich beim Wasser auffüllen am Campingplatz) unseren Deckel für den Frischwassertank verloren und wollen nun einen nachkaufen. Der sehr zuvorkommende Verkäufer (Chef?) sucht die passende Größe für uns aus und baut auch extra ein Schloss für uns ein. Nach dem Bezahlen drehen wir den Deckel fest und plötzlich lässt sich dieser nicht mehr öffnen. Letztendlich muss er von einem Mechaniker mit der Zange entfernt werden und wir bekommen ersatzweise einen Deckel ohne Schloss (und einen Teil unseres Geldes zurück). Super Service!

Weiter geht es nach Quimper, einer der schönsten Städte in der Bretagne am Fluss Odet mit einer wunderschönen Altstadt. Die Zufahrt zum kostenlosen Parkplatz gestaltet sich sehr schwierig, da wieder viel zu schmal für unser großes Gefährt (48.0006, -4.1002, wenige Plätze für Wohnmobile). Wir spazieren durch die vielen Gassen und probieren in einer Crêperie zum ersten Mal bretonische Galettes (Pfannkuchen aus Buchweizenmehl). Während wir in der Rue Salé auf einen freien Tisch warten, besichtigen wir noch die Cathedrale Saint-Corentin, die aber von außen deutlich ansehnlicher ist als von innen.

Nach dem Mittagessen – ich war als einzige von den Galettes angetan, hatte aber auch die vermeintlich beste Füllung ausgewählt: Pilze, Frischkäse, Ei und Speck – fahren wir zum Campingplatz für diese Nacht (Camping du Poulquer, 23 Rue du Poulquer) in Bénodet, den ich gestern online vorgebucht habe. Wie immer ist der Platz voll belegt, wir bekommen aber einen schönen Platz zugewiesen (D07). Die Kids erkunden den Pool samt Rutschen (es ist auch wieder ein Hallenbad vorhanden) und wir spazieren den kurzen Weg hinunter zum Strand. Dieser gefällt uns allerdings nicht besonders, viel zu voll und erinnert uns an Perros-Guirec und Morgat. Wir sind mittlerweile doch etwas verwöhnt. Nach dem Abendessen nutzen wir die Duschen (es gibt genügend, die neuesten sind es aber nicht) und können von unserem Platz dann tatsächlich noch Fledermäuse beobachten, die durch die Dämmerung fliegen.

Gefahrene Kilometer 87
Bewertung 3,5/5

Tag 15 – Donnerstag, 17.08.

Wieder wunderbar geschlafen, geht es nach dem Frühstück gestärkt weiter. Wir bezahlen für die Nacht 67€, zu viel für das Gebotene. Gerne würde ich heute das wunderschöne Städtchen Concarneau besichtigen, dessen Altstadt wie eine Halbinsel im Meer liegt und von Festungsmauern umgeben ist. Der Rest der Familie drängt aber zur Weiterfahrt. Vermutlich wäre der Ort sowieso hoffnungslos überlaufen. Schade ist es trotzdem. Unterwegs lassen wir genauso schweren Herzens auch noch das pittoreske Pont-Aven links liegen.

Wir legen wieder ein gutes Stück Weg zurück und fahren bis zu einem weiterem Dünencampingplatz; Camping municipal de Kerhillio in Erdeven mit freier Platzwahl. Während ich einchecke, schicken wir die Kinder bereits zur Platzsuche mit den Rollern los und sie finden mit ihrer Campererfahrung sofort ein tolles Plätzchen. Befestigt, auf Rasen, eben, ruhig und Strandnah – perfekt! Wir holen zum Mittagessen unseren Safari Chef Grill heraus und lassen uns leckere selbstgemachte Pizza schmecken. Da heute der wärmste Tag der Woche gemeldet ist, ist der Strand trotz seiner Größe unglaublich voll. Wir finden nach etwas Suche aber noch ein schönes Plätzchen in der ersten Reihe. Das Wasser ist deutlich wärmer als zuletzt im Norden, mit aufkommender Flut wird es dann aber auch schnell wieder kühler. Zudem ziehen schon wieder ab uns an Wolken durch und dann wird es schnell frisch.
Dann heißt es zum ersten Mal in diesem Urlaub Schlange stehen vor den Duschen, selbst bei den Männern. Es gibt für diesen großen Platz nur 2 Waschhäuser à 6 Duschen – viel zu wenig. Zumindest das Wasser ist schön heiß, als wir nach über 30 Minuten Wartezeit endlich dran sind. Anschließend genießen wir unser schönes Plätzchen und den Sonnenuntergang.

Gefahrene Kilometer 100
Bewertung 3,5/5

Tag 16 – Freitag, 18.08.

Nach dem Frühstück dreht Micha heute eine Runde mit dem Fahrrad – wir anderen chillen oder gehen nochmal an den Strand. Wir bleiben bis nach dem Mittagessen (die Abreise ist wieder bis 18 Uhr möglich) und bezahlen dann für die Übernachtung 28,60€. Es hat uns gut gefallen, im Vergleich zum ersten Dünenplatz schneidet dieser allerdings etwas schlechter ab. Es gibt keinen Strom und es fehlen definitiv Waschräume.

Von hier ist es nur ein Katzensprung auf die „Presqu’île de Quiberon“, die ich unbedingt noch sehen will. Micha hat heute Morgen auch ein Stück davon mit dem Fahrrad erkundet. Trotz einsetzendem Regen ist es unglaublich voll hier. Erst als wir von der Hauptstraße auf die D186a abbiegen, wird es etwas ruhiger auf der Straße. Wir schauen uns den Camping Municipal Kerne an (1 Rue de Port Kerne, Quiberon). Übernachten will aber nur ich, den anderen ist es hier auf der Halbinsel zu voll (wobei der Campingplatz augenscheinlich in der ruhigsten Ecke liegt). Unterwegs halten wir zumindest für einen kurzen Fotostopp, was nicht ganz einfach ist, da alle Plätze höhenbeschränkt sind. Es regnet beständig weiter, also wollen wir schnell weiter. Wir umrunden die Halbinsel und stehen dann allerdings ab Quiberon im Stau. Wir verbraten 2 Stunden im Stop and Go – furchtbar.

Anschließend erfüllen wir Luki einen großen Wunsch und suchen nach dem Zaubertrank von Astérix und Obelix. Wo sonst könnten wir fündig werden, wenn nicht zwischen den Steinreihen von Carnac. Es gibt hier über 3000 Menhire, die 7000 Jahre alt sind und sich in gleichmäßig angelegten Reihen über 4km Fläche verteilen. Zum Schutz sind diese komplett eingezäunt. Ein Minizug startet am Maison Mégalithes. Für die 55min dauernde Rundfahrt durch Carnac, Carnac Plage, La Trinité-sur-Mer (was uns sehr gut gefällt) und dann endlich vorbei an den 3 großen Steinfeldern kostet inkl. Audioguide 8€ p.P. (Luki 5€). Hat sich wirklich gelohnt.

Nun ist es schon wieder ungeplant spät geworden und der nahe kostenlose Womo Stellplatz ist bereits voll belegt. Wir könnten uns noch auf den Parkplatz nebenan stellen, es gefällt uns hier allerdings nicht so gut. So fahren wir noch einen Ort weiter, obwohl wir alle eigentlich keine Lust mehr haben. Aber wir haben Glück. Der Stellplatz in Sainte Sainte-Anne-d’Auray (Rue Jean Pierre Calloch) liegt im Grünen zwischen Bäumen, hat noch massig Platz und gefällt uns sehr gut. Die Bezahlung erfolgt vor der Einfahrt am Automaten: 13,20€ inkl. Kurtaxe und sehr gut funktionierenden kostenfreien WLAN – top! In nicht mal 10 Minuten haben wir uns fertig eingerichtet: Strom angehängt, Tisch und Stühle aufgebaut und Vesper auf dem Tisch – neuer Rekord.

Gefahrene Kilometer 63
Bewertung 4/5

Tag 17 – Samstag 19.08.

Nur das Plätschern des Regens hat unsere Nachtruhe gestört. Durch die Bäume ist es morgens noch etwas schattig und nass, aber schon angenehm warm. Nach dem Frühstück nutzen wir noch die gute Ver- und Entsorgungsstation und fahren dann weiter nach Vannes.

Da die wenigen geeigneten Parkplätze in Hafengegend bereits belegt sind, parken wir im Boulevard du Colonel Rémy am Lycée Professionnel Jean Guehenno. Hier gibt es ein paar kostenlose Längsparkplätze und um die Ecke eine Bushaltestelle der Linie 2. Wir kaufen Tagestickets für 4,20€ und fahren dann die wenige Minuten ins Zentrum (Place de République). Wir teilen uns heute auf. Die Männer und Sofia steigen hier aus, um die Stadt zu erkunden, Jasmin und ich fahren noch weiter bis zum Jachthafen (Le Port). Von dort geht es 2km am Wasser entlang bis zum Hafen Gare Maritime.
Für 14:30 Uhr haben wir online eine 3stündige Schifffahrt durch den Golfe du Morbihan (wir sind mittlerweile auch im Département Morbihan =bretonisch für ‚kleines Meer‘ angekommen) gebucht (Reederei Navix). Es geht im Schneckentempo vorbei an den unzähligen kleinen und größeren Inseln bis zum offenen Meer und auf selbem Weg zurück. Uns wurde eine Fahrt durch eine der schönsten Buchten der Welt versprochen. Die Bucht und die Inseln sind schon sehr schön, aber durch das langsame Tempo und denselben Hin- und Rückweg wird es nach einiger Zeit leider sehr langweilig. Dazu kommen Kosten von 24,60€ für Erwachsene und 20,40€ für Kinder über 13 – zu viel für das Gebotene. Zumindest das Wetter ist toll heute und perfekt für die Schifffahrt und wir haben ein Plätzchen an Deck ergattert.
Die andere Drei waren zwischenzeitlich nochmal mit dem Petit Train unterwegs. In Vannes hat sich dies aber nicht wirklich gelohnt, zumal der Zug übervoll belegt wurde. Lieber schlendert man zu Fuß durch die Gassen und kann an der Ecke die Skulptur von Monsieur Vannes und seiner Frau (Vannes et sa famme) entdecken.

Gemeinsam fahren wir dann mit dem Bus zurück zum Womo und von hier noch ein paar Kilometer weiter bis zum nächsten Stellplatz im Grünen (vom selben Anbieter wie gestern). Wieder wunderbare Plätze auf Rasen unter Bäumen und ruhig gelegen (Etape Camping-Cars Aire de Lann Floren, All. du Petit Train, Surzur). Mit vielen Dauercampern, die mit Wohnmobil, Anhänger und kleinem Auto anreisen, aber alle sehr freundlich und es herrscht fast Campingplatzatmosphäre. In der Sonne sitzend und Karten spielend lassen wir den Abend gemütlich ausklingen.

Gefahrene Kilometer 46
Bewertung 4/5

Tag 18 – Sonntag 20.08.

Der Baum über uns wirft ab und zu lautstark seine Früchte auf uns ab, trotzdem schlafen wir gut und lange. Wir bezahlen für die Übernachtung 12,90€ und entdecken bei der Ausfahrt gegenüber der V/E Station sogar noch öffentliche Toiletten und einen Raum mit Waschmaschinen. Am frühen Abend kann man hier auch frische Muscheln kaufen – wieder ein Topp Platz. Für Luki zudem super: es gibt nebenan einen Skaterplatz, den er nach dem Frühstück mit seinem Roller noch ausgiebig genutzt hat.

Wir fahren auf Wunsch der Familie weiter Richtung Süden und verlassen damit endgültig die Bretagne und erreichen die Region Pays de la Loire. Schön war’s in der Bretagne, wenn uns auch beständiges Badewetter gefehlt hat. Nach einer guten Stunde passieren wir Saint-Nazaire mit der gigantischen Brücke Pont de Saint-Nazaire – die längste Brücke Frankreichs mit 3356 Metern. So lang kommt sie uns gar nicht vor, dafür umso höher. Man fährt ziemlich steil bergauf und runter – fühlt sich fast an wie in einer Achterbahn 😊. Warum sie so hoch gebaut wurde, zeigt sich dann von oben, wo wir den besten Blick auf riesige Kreuzfahrtschiffe haben. Über 30.000 Fahrzeuge passieren täglich die Brücke. Und auch ein paar mutige Fahrradfahrer.

Die nächsten 3 Nächte werden wir nun auf dem Campingplatz „Chadotel les Ecureuils“ (24 Av. Gilbert Burlot, La Bernerie-en-Retz) verbringen, den wir wieder online vorgebucht haben. Wir bekommen unser Plätzchen am äußersten Rand des Platzes zugewiesen (G144). Von hier läuft man einige Minuten bergab bis zur Rezeption und dem Schwimmbad, hat dafür aber seine Ruhe – eigentlich, denn uns gegenüber hat sich eine Jugendgruppe in 2 Zelten niedergelassen.

Nach dem Mittagessen geht es ab zum Pool. Es gibt mehrere Becken und Rutschen sowie ein Hallenbad. Die Kinder sind happy und wir entspannen auf den Sonnenliegen, die es hier in ausreichender Zahl gibt. Leider ist es schon wieder bewölkt und windig – etwas wärmer dürfte es noch sein. Nach dem Abendessen ist für die Kinder Spülen angesagt und wir Großen laufen zum Strand (ca.500m entfernt). Gerne würden wir noch reinspringen, da das Wasser überraschend warm ist und der Abend mild. Badesachen haben wir aber keine dabei, so bleibt es bei den Füßen. WIr spazieren einfach ein bisschen am Strand entlang und anschließend durch das nette Örtchen, wo es einige Cafés und Restaurants und einen kleinen Supermarkt gibt. Jetzt am Abend ist auch einiges los. Als wir zurück sind, machen sich die Kinder auf den Weg, um sich den Sonnenuntergang am Meer anzuschauen.

Gefahrene Kilometer 107

Tag 19 – Montag 21.08.

Nachdem die jugendlichen Zelter endlich ins Bett verschwunden sind, kehrt Ruhe ein, allerdings nur kurzzeitig. Ab Mitternacht hört man die LKW auf der nahen Landstraße vorbeirauschen. Da gestern Sonntag war, fällt dies erst heute auf. Aber nicht nur nachts, auch zum Frühstück sind diese zu hören – nicht sehr angenehm. Ich frage deshalb an der Rezeption nach, ob wir evtl. einen anderen Platz beziehen können, und nach ein wenig Hin und Her finden die freundlichen Damen einen, der heute neu vergeben wird. Wir schauen ihn kurz an und richten uns anschließend auf dem neuen Stellplatz E126 ein. Dieser liegt zwar in deutlich lebhafterer Umgebung, aber auch viel näher zum Pool – doppelter Vorteil für uns.

Danach machen wir uns zu Dritt wieder auf zum Pool, während Micha und Jasmin noch kurz beim örtlichen Supermarkt einkaufen. Danach schwingt sich Micha auf sein Rad und fährt auf einem schönen Radweg Richtung Pornic. Heute haben wir richtiges Badewetter, deshalb wollen wir heute auch noch an den Strand. Hochwasser ist allerdings erst um 20 Uhr, vor Spätnachmittag brauchen wir also gar nicht starten. So beschließen wir mittags nur zu vespern und abends dafür Pizza zu holen und am Strand zu essen.

Kurz nach 18 Uhr sind wir an der Pizzeria, die wir gestern gesehen haben. Leider hat sie montags Ruhetag. Alternativ werden wir im Ortskern fündig, diese öffnet allerdings erst um 19 Uhr. Wir können aber bereits bestellen und suchen uns schonmal ein schönes Plätzchen am Strand. Wir haben allerdings das Pech, dass die Sonne sich schon wieder hinter den Wolken versteckt und der Wind stark auffrischt. So wird es nichts mit der Baderunde und auch nichts mit dem gemütlichen Pizzaessen. Wir essen zwar wie geplant gemeinsam auf der Picknickdecke, aber es ist kalt und ungemütlich und die Pizza schnell kalt.
Nach dem Essen packen wir daher schnell wieder zusammen und gönnen uns – eingewickelt in unsere Handtücher – noch ein leckeres Softeis. Zurück am Campingplatz genießen die Kids dann noch das Abendprogramm: eine Hypnoseshow.

Tag 20 – Dienstag 22.08.

Der Wind hat in der Nacht weiter aufgefrischt und auch morgens ist es noch stürmisch. Dafür ist keine Wolke mehr am Himmel und es wird in der Sonne schnell warm. Es sind heute über 30°C vorhergesagt, also bleiben wir beim Programm von gestern: wahlweise Pool (4 Faule) oder Fahrradtour (1 Motivierter).

Um 13 Uhr treffen wir uns dann alle wieder zum Mittagessen am Wohnmobil. Sofia hat Fladenbrotteig vorbereitet und dazu gibt es Würstchen und Grillgemüse. In der Sonne ist es heute kaum auszuhalten, also schnell zurück in den Pool und abkühlen. Wir versuchen abends ein weiteres Mal im Meer zu baden, denn heute bietet sich dazu die letzte Gelegenheit. Tatsächlich ist es wunderbar warm und wir bleiben noch bis nach 20 Uhr am Strand. Toll!

Bewertung 4,5/5

Tag 21, Mittwoch 23.08.

Heute heißt es nun Abschied nehmen vom Meer und dem Campingplatz. Um 10 Uhr sind wir wieder on the road. Auf dem Tacho stehen schon fast 2000km seit unserem Start vor beinahe 3 Wochen. Die ganze Nacht hat es wieder gestürmt und der Himmel ist komplett bedeckt. Uns ist es recht – gutes Wetter zum Fahren.

Gegen 11 Uhr passieren wir Nantes und erreichen wieder die kostenpflichtige Autobahn. Schon nach wenigen Kilometern kommt die erste Mautstelle und berechnet uns bereits 23,90€ Gebühren – einfach Wucher. Um 13 Uhr machen wir Mittagspause in Luynes bei Tours (47.3719, 0.5495). Wir parken an der Loire, schattig unter Bäumen mit Picknickbank. Den Schatten brauchen wir auch dringend. Es ist über 30°C heiß und extrem schwül.
Wir folgen der Landstraße am Fluss entlang -vorbei an Tours und den Loire Schlössern Amboise, Chaumont und Blois. Unterwegs versuchen wir irgendwo eine Badestelle an der Loire zu finden, um es etwas abzukühlen – leider vergeblich. Es gibt nur wenige Möglichkeiten an ausgewiesenen Stellen. Ansonsten ist das Gebiet sumpfig, zugewachsen und man kommt an nur wenigen Stellen überhaupt direkt ans Wasser. So geht es für uns in Blois zurück auf die Autobahn – zuvor holen wir uns zur Abkühlung noch ein Eis im Supermarkt und tanken nochmal (die Supermarkttankstellen sind meist am günstigsten – im Schnitt haben wir Diesel für 1,80€/Liter getankt).

Wir sind mittlerweile im Burgund (Bourgogne) und fahren noch ein gutes Stück weiter, bis wir uns einen Stellplatz für die Nacht suchen. Fündig werden wir auf dem Camping Municipal in Joigny (Quai d’Epizy). Wir bezahlen für die Nacht 25,74€ und freuen uns, bei der Hitze noch raussitzen zu können und auf eine kalte Dusche.

Gefahrene Kilometer 520
Bewertung 3,5/5

Tag 22, Donnerstag 24.08.

Das war die wärmste Nacht unseres ganzen Urlaubs und wir konnten endlich mal mit allen Fenstern offen schlafen. Morgens ist es mal wieder stürmisch, die Sonne setzt sich aber schnell durch. Heute ist der heißeste Tag der Woche gemeldet. Obwohl wir ausschließlich Autobahn fahren und nur einen kurzen Stopp für einen Mittagsnack machen, kommen wir erst um 16 Uhr am Tagesziel an.

Wir übernachten heute zum letzten Mal in Frankreich und wählen dafür den Campingplatz „La Ferme des Tuileries“ (1 Rue des Tuileries, Rhinau) im Elsass. Für 39,70€ bekommen wir einen Womo-Stellplatz mit Rasenfläche. Der Campingplatz ist schön begrünt, hat Minigolf, Volleyball- und Fußballfeld und das Beste: es gibt nicht nur einen Pool (Badekappenpflicht!) und Rutschen, sondern auch einen kleinen See zum Schwimmen. Also Strom angehängt, Stühle raus und dann ab ins Wasser bei wieder schwülen 32°C. Richtig abkühlen kann man sich im See nicht, das Wasser ist warm nach der tagelangen Hitze, aber tut trotzdem gut. Rund um den See gibt es jede Menge Platz zum Liegen auf Sand oder Gras und auf Wunsch unter Bäumen. Gefällt uns alles sehr gut, zumal für den günstigen Preis.
Für uns ungewohnt: hier sind fast ausschließlich Deutsche und wir haben seit 3 Wochen außerhalb unserer Familie kein Deutsch mehr gehört. In der Bretagne und Umgebung waren 90% Franzosen unterwegs und nur ein kleiner Teil Briten und Italiener. Mit deutschem Kennzeichen waren wir fast überall alleine – was wir aber auch gar nicht anders hätten haben wollen. Ebenfalls zum ersten Mal seit 3 Wochen, können wir nach der Baderunde die Dusch-Temperatur und Dauer selbst wählen. Und es gibt richtige Klobrillen und Klopapier – Luxus in Frankreich.

Wir kochen Pasta zum Abendessen und langsam ziehen schwarze Wolken auf – Regen kündigt sich an. Die Männer spielen noch eine Runde Tischtennis, während die Mädels spülen. Eine Windböe bläst plötzlich über den Platz, also schnell wieder Markise einfahren und alles sicher verstauen. Kaum sind wir fertig, schüttet es wie aus Eimern. Leider regnet es den ganzen Abend beständig weiter. Keine Chance mehr einen Rundgang und Fotos zu machen.

Gefahrene Kilometer 490
Bewertung 4,5/5

Tag 24, Samstag 25.08.

Wir verlassen schon um kurz nach 7 den schönen Platz. Zum Abschluss der Reise haben wir den Kindern versprochen, in den Europapark zu gehen. Wir können die Rheinfähre nehmen oder außen herum fahren. Da die Fähre gerade erst gegenüber angelegt hat, nehmen wir die etwas längere Strecke außen herum und passieren wenig später den Rhein und damit die Grenze nach Deutschland.

Wir machen einen kurzen Verpflegungsstopp in Kappel-Grafenhausen und fahren dann zum Park bzw. direkt zum Campingplatz. Wir haben für diese Nacht einen Stellplatz im Camp Resort gebucht (80€ für einen reinen Parkplatz auf Rasengittersteinen ist heftig, aber wir wollen nach dem Tag im Park noch duschen und nicht mehr heim fahren). Um 8:15 Uhr haben wir schon eingecheckt und machen uns startklar für den Tag im Park. Wir wollen gerade los laufen, als es in Strömen anfängt zu regnen. Wir warten eine Viertelstunde ab, in der Hoffnung dass es nachlässt, leider vergeblich. Mit Schirm und Regenjacke tasten wir uns Schritt für Schritt vor zum Waschhaus und weiter zur Rezeption und haben schon nach wenigen Minuten nasse Füße.
Am Eingang des Camp Resorts gibt es einen kostenlosen Shuttle, den wir heute gerne nutzen, um zum Eingang zu fahren. Auf geht’s in den Park. Bis 13 Uhr regnet es leider beständig weiter – so schlechtes Wetter hatten wir hier noch nie. Einziger Vorteil: die Wartezeiten halten sich heute in Grenzen. Nachmittags trocknet es dann endlich ab und wir können auch die Wasserbahnen noch ausgiebig nutzen. Um 19 Uhr schließen die Bahnen und wir setzen uns (natürlich!) im französischen Themenbereich noch auf ein schönes Bänkchen und verzehren unser mitgebrachtes Vesper. Mittags waren im parkeigenen Restaurant „Spices“ – sehr zu empfehlen.

Nachdem wir dann unseren Stellplatz bezogen und geduscht haben, nehmen wir noch einen Absacker im Saloon und genießen die tolle Livemusik und den Ausblick auf die Achterbahn Silver Star.

Gefahrene Kilometer 36
Bewertung 2/5

Tag 25, Sonntag 26.08.

Gegen 1 Uhr nachts zieht ein schweres Gewitter über Rust. Wir müssen die Kinder wecken und in die Fahrerkabine flüchten. Nach einer guten Stunde ist das Schlimmste vorbei, die ganze Nacht regnet es aber weiter. Am Morgen ist es zum Glück wieder trocken und wir können noch ein letztes Mal gemütlich zusammen draußen frühstücken – Brötchenservice gibt es vor Ort.

Danach geht es auf die letzte Etappe nach Hause, wo wir pünktlich zur Mittagszeit ankommen. Kurz vor dem Ziel knacken wir noch die 30.000km Marke mit dem Wohnmobil – Wahnsinn! Ein wunderschöner, erlebnisreicher Urlaub geht damit wieder zu Ende…

Gefahrene Kilometer 132

Unsere ungefähre Route durch die Bretagne

Ein Kommentar

  1. Die Tagesetappen sind toll beschrieben, so richtig zum nachfühlen. Die schönen Bilder machen einem neidisch.

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