Talsperren im Schwarzwald – April 2023

Tag 1, Freitag 28.04.23

Wir starten um kurz nach 18 Uhr für eine kleine Wochenend-Tour in Richtung Nordschwarzwald. Nachdem wir die A81 und Horb mit seinem mittelalterlichen Stadtkern hinter uns gelassen haben, herrscht nur noch wenig Verkehr und es ist sehr idyllisch – überall grasen Schafe. Hat es unterwegs noch stark geregnet, blitzt nun schon wieder die Sonne durch und wir sehen einen Doppelregenbogen.

Bis Freudenstadt fahren wir auf der B28 und folgen dann der B294 in Richtung Pforzheim, wo nach wenigen Kilometern der Abzweig zur Nagoldtalsperre ausgeschildert ist (Kürzer wäre es gewesen ab Dornstetten der Kreisstraße zu folgen. Da wir aber schon mehrfach schlechte Erfahrungen mit kleinen Sträßchen gemacht haben, wählen wir heute die für Wohnmobilisten komfortablere Variante, auch wenn dies einen kleinen Umweg bedeutet). Auch auf unserer gewählten Route wird die Straße zwischendurch etwas eng (rund um Igelsberg), aber nur kurz.

Schon erreichen wir die Nagoldtalsperre in Seewald-Erzgrube. Der aufgestaute See hat eine Länge von 2850m und bietet im Sommer vielfältige Wassersportmöglichkeiten. Es gibt mehrere großzügige Parkplätze und einen ausgewiesenen Rundweg um den See, der auf einer Seite aber direkt an der Straße entlang führt und den man auch über die mittlere Staumauer abkürzen kann. Auf dem Parkplatz P4 (48.551077, 8.494611) gibt es kostenlose Parkplätze für Wohnmobile mit WC-Häuschen und Grillstelle und nur durch die Straße von einer Badestelle getrennt. Hier werden wir heute Nacht schlafen. Mit uns sind noch ein paar andere Camper da, aber jeder hat Platz zum Liegen. Sogar eine Zeltwiese gibt es. Nach einem späten Abendessen laufen wir die paar Schritte zum See und erleben eine wunderschöne, fast mystische Stimmung. Im Sommer kann man hier sicher wunderbar schwimmen, sicher ist hier dann aber viel mehr los….

Gefahrene Kilometer 111

Bewertung Stellplatz 3,5/5

Tag 2, Samstag 29.04.23

Wir wachen auf mit dem beständigen Tropfen der Bäume auf unser Dach. Ansonsten sind nur die Vögel zu hören. Etwas später fahren ein paar wenige Autos vorbei, die aber nicht störend sind – im Sommer ist dies vermutlich ein bisschen anders. Die Sonne kämpft sich langsam durch die Wolken und es verspricht ein schöner Tag zu werden.
Nach dem Frühstück spazieren wir deshalb entlang der Talsperre bis Erzgrube bzw bis zum Ende des Sees. Hier befindet sich ein Vogelbeobachtungsturm, der heute leider nicht geöffnet hat, eine weitere Badestelle und ein wunderschön angelegter Wasserspielplatz mit Eisvogelpfad. Auf der anderen Seite der Talsperre geht es zurück und über die mittlere Staumauer wieder zum Parkplatz. Mit Pause auf dem Spielplatz haben wir eine gute Stunde gebraucht. Nach weiteren 2km wären wir an der Staumauer, wir wollen jedoch langsam weiter.

Nächster Halt Baiersbronn (über Seewald), wo wir für supergünstige 1,49€ tanken (zu Hause waren es gestern 1,76€ für den Liter Diesel). Wir suchen uns ein ruhiges Plätzchen zum Kochen und finden dies (jetzt in der Nebensaison) am Naturschwimmbad im Teilort Mitteltal. Nebenan befindet sich der Campingplatz Tannenfeld mit separaten Wohnmobilstellplätzen, den wir gerne anfahren, wenn wir beim nächsten Mal das Wanderparadies Baiersbronn entdecken (der Wohnmobilstellplatz direkt in Baiersbronn erscheint uns übrigens wenig einladend, deshalb würden wir den Campingplatz bevorzugen, auch wenn uns auch dieser nicht wahnsinnig gut gefällt, da unserer Meinung nach Hecken oder sonstiger Sichtschutz fehlt – für einen Stellplatz okay, an einen Campingplatz haben wir jedoch eigentlich größere Erwartungen).

Heute geht es für uns weiter zum Ruhestein und dem 2020 eröffneten Nationalparkzentrum (Ruhestein 1, Baiersbronn). Für 20€ (Familieneintritt) besuchen wir die tolle interaktive Ausstellung über den Wald und seine Bewohner. Wir verbringen 2 interessante Stunden in den Räumlichkeiten und besuchen zum Schluss den „Skywalk“ mit kleinem Aussichtsturm. Wir bezahlen 3€ für das Parken – es sind ausreichend vorhanden. Eine Übernachtung auf allen Parkplätzen im Nationalpark ist übrigens verboten.

Wir folgen der B500 (auch als Schwarzwaldhochstraße bekannt) und machen unterwegs eine Kaffeepause – leider ist es zwischenzeitlich viel zu ungemütlich um draußen zu sitzen (die Temperatur ist unter 10°C gefallen, es weht ein kalter Wind und die Sonne hat sich wieder verabschiedet).

Letzte Station für heute ist die Bobbahn Mehliskopf, die wir gegen 17 Uhr erreichen. Die Sommerrodelbahn kostet für 4 Personen (ich verzichte) 15,50€. Als wir uns gerade an der Kasse anstellen wollen, spricht uns ein Vater mit Kind an, das nicht mehr fahren will und schenkt uns deshalb seine restlichen 4 Fahrten. Super nett. Die Bahn ist okay, aber auch nicht sonderlich lang und nach einer Fahrt ist auch allen kalt, also sparen wir uns eine weitere Fahrt. Im Sommer kann man hier auch Downhill Carts buchen, den Kletterpark ausprobieren oder zum Aussichtturm auf den Mehliskopf wandern. Für 10€ könnten wir hier auf dem Parkplatz übernachten, richtig einladend finden wir das allerdings nicht, also fahren wir noch ein paar Minuten weiter zur Schwarzenbachtalsperre.
Diese ist 2,5km lang und bietet wieder zahlreiche Parkmöglichkeiten. Wir wählen den letzten Parkplatz vor der Staumauer (48.6539, 8.3253) und da nichts los ist, stellen wir uns quer über mehrere Parkplätze und haben so einen schönen Blick aufs Wasser. So lässt sich der Abend wieder genießen.

Gefahrene Kilometer 66

Bewertung 2,5/5

Sonntag, 30.05.23

Nach einem ausgiebigen Frühstück, bei dem sich die Sonne wieder durch die Wolken kämpft, erkunden wir die nur wenige Schritte entfernte 400m lange Staumauer der Schwarzenbachtalsperre. Ich war hier schon vor mehr als 30 Jahren und hatte sie etwas eindrucksvoller in Erinnerung. Wir überqueren die Mauerkrone und steigen auf der anderen Seite in Serpentinen ab zum Fuß der Mauer auf der Talseite. Von hier aus zeigt sie sich deutlich imponierender und man blickt 66 Meter nach oben. Auf der anderen Seite geht es dann wieder nach oben und zurück zum Parkplatz. Kurz nach 10 Uhr hat sich dieser schon etwas gefüllter, auch einige Motorräder sind schon unterwegs.

Weiter geht es ein kurzes Stück zurück und dann in Richtung Bühlertal bis zum Parkplatz am Wiedenfelsen (hier leider nur wenige Parkplätze vorhanden, am besten parkt man das Wohnmobil wieder ein Stück bergauf rechter Hand). Wir spazieren vom Parklplatz 600m bis zu den Gertelbach Wasserfällen. (Ein längerer Weg führt von Bühlertal-Obertal hinauf immer am Gertelbach entlang – vermutlich die noch schönere Variante). Vom Wiedenfelsen aus erreicht man das obere Ende des Wasserfalls, der sich idyllisch zwischen grün bemosten Felsen durchschlängelt. Eine Treppe führt hinab zum Fuß der Kaskade. Auf demselben Weg kehren wir zurück zum Wiedenfelsen und genießen noch den Ausblick von dort in die Rheinebene vom Aussichtspunkt.

Wir kehren anschließend zur B500 zurück und folgen dem bekannten Weg vorbei am Ruhestein und Mummelsee zur Mittagspause am Schliffkopf. Leider lädt auch heute der eisige Wind hier oben nicht zum draußen essen ein. Über Freudenstadt und Dornharn geht es dann leider auch schon wieder zurück nach Hause. Gerne wären wir vom Wiedenfelsen noch weiter hinab ins Tal gefahren, aber dafür reicht uns die Zeit dieses Wochenende leider nicht.

Gefahrene Kilometer 133

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