Kurztrip ins Fränkische – Mai 2022

Tag 1 – Mittwoch 25. Mai

Wir starten um 18 Uhr in Richtung Berlin, wo wir im Laufe des Freitag ankommen möchten und am Samstag zur Hochzeitsfeier meines Bruders eingeladen sind. Gegen 19:30 Uhr sind wir in Leonberg und machen auf dem dortigen Wohnmobil Stellplatz eine Vesperpause (Steinstraße 19). Hier sind 4 große Plätze auf dem Parkplatz neben dem Hallenbad zentral im Ort für Womos freigegeben.

Wir haben bis Berlin aber noch eine lange Strecke vor uns und fahren deshalb noch weiter bis zum kostenlosen Wohnmobil Stellplatz in Osterburken (Am Kirchberg 11), wo wir gegen 21:15 Uhr eintreffen. Der Stellplatz liegt wunderschön oberhalb des Ortskerns und bietet zudem eine V/E Station. Die Stellplätze sind großzügig bemessen und da nur noch ein weiterer Camper mit uns da ist, haben wir jede Menge Platz.

Bewertung Stellplatz 4/5

Tag 2 – Donnerstag 26. Mai

Wir haben wunderbar geschlafen und würden gerne noch die schöne Gegend erkunden – beim nächsten Mal haben wir vielleicht mehr Zeit dazu. Der Bäcker im Ort hat aufgrund des heutigen Feiertags leider geschlossen, aber es gibt leckeren Zopf aus dem „Backofen Omnia“, den uns Freunde für dieses Wochenende ausgeliehen haben. Wir wollen gerade aufbrechen, da erhalten wir einen Anruf. Die Hochzeitsfeier muss aufgrund der Corona Erkrankung des Bräutigams leider abgesagt werden. Wir beschließen, trotzdem an unserem ursprünglichen Plan für heute festzuhalten und fahren weiter in Richtung Bamberg.
Unterwegs schauen wir uns den Baumwipfelpfad Steigerwald (Radstein 2, Ebrach) an. Das Wetter ist durchwachsen, aber es sollte zumindest trocken bleiben. Nach einem kurzen Fußmarsch beginnt der 1,2 Kilometer lange Holzsteg, der schon von Beginn an in großer Höhe durch die Baumwipfel verläuft. Am Ende des Pfades steht der 42m hohe Aussichtsturm. Diesen zu erklimmen dauert sehr lange, aber irgendwann können wir die Aussicht von oben genießen. Wieder unten sind wir auch schon wieder am Ausgang mit Spielplatz. Der hohe Eintrittspreis von 25€ pro Familie ist unserer Meinung viel zu teuer für das was hier geboten wird. Schön war es trotzdem.
Nach einer kurzen Stärkung mit Hot Dogs aus der Campingküche erreichen wir bald darauf Bamberg. Wir parken am Kunigundendamm. Hier ist auch Platz für längere Wohnmobile wie unseres und da Feiertag ist, müssen wir auch keine Parkgebühren bezahlen. In 15 Minuten sind wir von hier zu Fuß in der Altstadt. Wir spazieren über den Main-Donau-Kanal zum Maximilianplatz mit dem Neptunbrunnen „Gabelmann“, weiter über die Regnitz zum berühmten Alten Rathaus, vorbei an „Klein Venedig“ bis zum Domplatz. Eine wunderschöne Altstadt, die bereits 1993 von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet wurde.

Wir haben beschlossen, das lange Wochenende im Fränkischen zu bleiben und steuern deshalb den Schmausenkeller (Am Bahnhof 13, Reundorf) an – ein Tipp unserer Freunde. Auf dem Parkplatz der großen Wirtschaft mit eigener Brauerei und Selbstbedienung darf man kostenlos mit dem Wohnmobil übernachten, sofern man etwas konsumiert und bei der Bestellung sein Kennzeichen angibt. Es ist proppenvoll aufgrund des Feiertags. Wir ergattern aber zum Glück noch einen gemütlichen Tisch, erkunden den tollen Spielplatz und lassen uns schließlich halbe Hähnchen, Pommes und Salate schmecken.

Stellplatz Bewertung 2,5/5

Tag 3 – Freitag 27. Mai

Wir haben gut geschlafen, allerdings saßen die um uns parkenden Camper noch lange und lautstark in kleineren Gruppen beisammen. Nächster Halt: Nürnberg, davor müssen wir aber dringend ver- und entsorgen und steuern deshalb noch den Womo Stellplatz an der Regnitzbrücke in Forchheim an.
Kurz vor 11 Uhr sind wir dann in Nürnberg angekommen. Wir parken in der Kohlenhofstraße 1 in einer nicht ganz so einladenden Gegend, aber man kann sein Fahrzeug hier für 5€/24h parken und ist in ein paar Minuten am Spittlertor und damit an der Stadtmauer angelangt. Quer durch die Stadt und Fußgängerzone,  gelangen wir nach ca. 2 Kilometern an der Kaiserburg an. Bevor wir diese erklimmen, essen wir noch zu Mittag und schauen bei Lebkuchen Schmidt vorbei. Wir besichtigen den inneren Burghof und lösen Eintrittskarten für den Sinnweltturm und die Besichtigung des 50 Meter tiefen Brunnens (Erwachsene 3,50€, Kinder bis 17 Jahre frei). Bei der sehr lustigen und kurzweiligen10minütigen Führung lernen wir, dass die Burg eigentlich eine Kaiserpfalz ist, die nur zu Repräsentationszwecken diente. Anschließend erklimmen wir den Turm, von dem sich ein toller Ausblick über die Stadt und Burganlage bietet. Im Zweiten Weltkrieg war Nürnberg eines der häufigen Ziele alliierter Luftangriffe und die Altstadt wurde 1945 fast vollständig zerstört. Zum Glück wurde 1948 direkt mit dem Wiederaufbau begonnen. Wir bummeln noch durch die Geschäfte und ruck zuck ist es fast 17 Uhr. Wir hatten Luki versprochen, noch das DB Museum zu besichtigen – dafür reicht die Zeit nun aber nicht mehr. Also werden wir hier übernachten und dies morgen früh nachholen.
Wir fahren nacheinander die beiden Wohnmobil Stellplätze der Stadt an, beide sind jedoch bereits voll. Übernachtet hätten wir auch nur am Stellplatz in der Kilianstraße 189, der zweite Stellplatz war sowieso indiskutabel. So landen wir mal wieder auf einem Wanderparkplatz nördlich der Stadtmitte im Neunhofer Forst (49.5294, 11.0751) neben einem Wildgehege. Der Platz ist wie wir es lieben: idyllisch im Wald gelegen, ausreichend groß, menschenleer, aber leider hört man auch die nahegelegene Autobahn. Nochmal weiterfahren wollen wir deshalb aber nicht. Nach einem späten Vesper geht es dann auch schon bald ins Bett.

Stellplatz Bewertung 4/5

Tag 4 – Samstag 28. Mai

Wir haben trotz des beständigen Rauschens der nahen Autobahn gut geschlafen. Nach einem ausgiebigen Frühstück sind wir um 9:30 Uhr wieder unterwegs zurück in die Stadt. Auf dem selben Parkplatz wie gestern lassen wir das Womo stehen und lösen einen Parkschein für 3 Stunden (3€). In 10 Minuten erreichen wir von hier fußläufig das DB Museum, welches um 10 Uhr öffnet. Der Familieneintritt kostet 14€ inkl. aller Kinder bis 17 Jahre – das nennen wir mal familienfreundlich. Und der Besuch ist zudem absolut empfehlenswert. Auf mehreren Stockwerken ist die Geschichte der (deutschen) Eisenbahn dokumentiert. Es gibt ein liebevoll angelegtes KiBaLa (Kinder Bahn Land), eine große Modellbahnanlage, Dampflokomotiven, den luxuriösen Hofzug König Ludwigs II sowie 280 Modelle im Maßstab 1:10 und noch viel mehr zu entdecken. Wir hätten hier auch noch 2 Stunden mehr verbringen können – ein tolles Museum für Groß und Klein.
So langsam bekommen wir Hunger, also auf zum letzten Stellplatz für dieses Wochenende und damit zum Highlight: der große Brombachsee. Am Stellplatz in Ramsberg (Am Segelhafen) ergattern wir noch einen Platz in der ersten Reihe mit Seeblick. Bis 18 Uhr kostet das Parken 5€, von 18-10 Uhr 10€, also insgesamt bezahlen wir 15€ plus Strom, den man mittels Münzeinwurf bezahlen kann. Dazu bekommen wir mit dem Parkschein einen Code zur Nutzung der Duschen und Toiletten im Hafenmeistergebäude.
Wir können endlich mal wieder draußen sitzen und grillen, allerdings weht wie die letzten Tage ein eisiger Wind und die Luft ist kalt. Egal – es ist ein wunderschönes Plätzchen hier.
Die Kinder haben direkt bei Ankunft Fahrrad Rikschas auf dem Uferweg entdeckt und überreden uns, noch eine Runde zu drehen. Also mieten wir nachmittags eine Rikscha für 6 Personen (1 Stunde für 19€) und treten gemeinsam in die Pedale. Bergauf müssen wir ganz schön strampeln, bergab ordentlich bremsen – die Kinder haben großen Spaß. Wir radeln bis zum Hauptdamm des Brombachsees und genießen die schöne Aussicht. Ganz in der Nähe ist auch die Schiffsanlegestelle, bei der wir noch zur Rundfahrt auf dem See starten könnten. Es ist allerdings sehr ungemütlich, deshalb sparen wir uns das Geld dafür. Vielleicht beim nächsten Mal. Nach der Rückkehr von der Rikscha Tour erkunden wir noch die schönen Spielplätze am Seeufer. Schade, dass kein Badewetter ist. So sitzen wir aber zumindest noch ein bisschen draußen und ziehen uns dann aufgrund der Kälte und des einsetzenden Regens bald ins Fahrzeug zurück.

Stellplatz Bewertung 4,5/5

Tag 5 – Sonntag 29. Mai

Da es heute Morgen weiter regnet, fällt uns der Abschied von diesem schönen Stellplatz und dem Brombachsee etwas leichter. Hier hat es uns sehr gut gefallen und auch die Nacht war bis auf etwas Musik vom Strand wunderbar ruhig. Wir nutzen noch die V/E-Station am Hafenmeisterbüro und fahren anschließend über Heilbronn und Stuttgart zurück nach Hause, kommen aber sicher bald wieder in diese schöne Gegend.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert